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Der geheimnisvolle Gentleman

Der geheimnisvolle Gentleman

Titel: Der geheimnisvolle Gentleman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Anflug von Verärgerung in seinem Gesicht. Aber es war so schnell vorüber, dass sie sich fragte, ob sie es sich vielleicht nur eingebildet hatte. Außerdem war sie selbst zu sehr überrascht, als dass sie sich lange damit aufhalten konnte. »Du willst mir die Gästeliste nicht zeigen?«
    Danes Mundwinkel zuckten amüsiert. »Keine Angst. Ich habe nur die Besten eingeladen.« Er faltete die Hände auf seinem Schreibtisch und schaute sie an, als wartete er auf irgendetwas.
    Er wollte, dass sie ging, ohne Kuss, geschweige denn einer richtigen Begrüßung. Sie hatte ihren Auftrag erhalten, als wäre sie einer seiner Dienstboten.
    Sie stand auf. Auch die Männer erhoben sich. »Ich … ich denke, ich fang dann mal besser an.«
    Dane nickte. Er entließ sie, eindeutig. »Erzähl mir beim Abendessen, was du vorhast, Liebes.«
    Beim Abendessen? »Ja, ja … natürlich.«
    Zutiefst verwirrt ging sie aus dem Zimmer. Wer war dieser Mann? Was war aus dem Dane geworden, mit all seiner Bewunderung, als sie sich um ihn gekümmert hatte? Wo war derjenige geblieben, der ihr so viel Lust verschafft hatte?
    Mit wie vielen verschiedenen Männern war sie eigentlich verheiratet?
    Die Uhr in der Halle läutete. Es war fast Mittag. Bald würde Mutter aufstehen.
    Zum ersten Mal seit sehr langer Zeit konnte Olivia es kaum erwarten, ihre Mutter zu sehen.
     
    Dane schaute Olivia hinterher, als sie das Zimmer verließ, dann konzentrierte er sich wieder auf die Papiere, die er in der Hand hielt. »Wir müssen …«

    »Du hast die Einladungen gestern verschickt?« Marcus war eindeutig perplex. »Gestern war dieser Plan doch nichts weiter als ein Vorschlag. Du hattest die Zustimmung der Vier noch nicht bekommen!«
    Dane setzte sich und schaute Marcus gleichmütig an. »Ich brauche nicht die Zustimmung der Vier , um einen Ball zu geben. Wenn sie nicht einverstanden gewesen wären, dann hätte ich eben nur einen interessanten Abend gehabt, und Olivia hätte die Bekanntschaft einer Menge wichtiger Leute gemacht.« Er zuckte die Achseln. »Es gab keinen Grund zu zögern.«
    »Ohne mir etwas darüber zu sagen! Und was ist mit Olivia? Wie kannst du von ihr erwarten, dass sie all das innerhalb von vier Tagen hinkriegt?«
    Dane wandte seine Aufmerksamkeit seiner Arbeit zu, doch er presste die Kiefer zusammen. »Seit wann«, sagte er, ohne Marcus dabei anzusehen, »nennst du meine Frau Olivia?«
    Marcus hob beschwichtigend die Hände. »Seit heute Morgen. Sie hat es mir angeboten. Du kommst vom Thema ab.«
    »Nein«, sagte Dane, ohne seine Gefühle zu zeigen. »Ich habe das Thema beendet.«
    »Du weißt, dass ich mit diesem Plan nicht einverstanden bin.«
    »Ja. Aber du bist nicht der Löwe, Marcus.«
    »Dieses Pferd hätte dich ein bisschen härter treffen sollen. Vielleicht hätte es dir etwas Verstand in deinen Dickschädel getrampelt.«
    »Führ dich nicht so auf. Es ist ein guter Plan. Wenn Seine Majestät sich eine Dame aussucht, sind wir aus dem Schneider. Wenn nicht, hatten wir einen netten Abend.«
    »Wahrscheinlich.«
    »Nein, ganz sicher. Können wir uns jetzt bitte dieser anderen Angelegenheit zuwenden?«
    Marcus schaute finster, nahm aber das Blatt Papier, das Dane ihm gereicht hatte, als dieser hereingekommen war.
»Das ist also die Schimäre?« Er schaute sich die Zeichnung von allen Seiten an. »Kein besonders einnehmender Charakter, nicht wahr?«
    »So sah er als ›Denny‹ aus. Lady Jane Damont behauptet, dass er innerhalb kürzester Zeit sein Aussehen verändern kann. Er hat ein absolut durchschnittliches Gesicht, so eines prägt sich keinem ein.«
    Ein Gesicht tauchte vor seinem inneren Auge auf. Das Gesicht eines freundlich wirkenden Mannes am Rand einer Menschenmenge. Er griff nach der Zeichnung und hielt sie näher ans Licht. »Es kommt mir so vor, als hätte ich ihn schon mal irgendwo gesehen.«
    Marcus’ Miene hellte sich auf. »Fantastisch. Wo?«
    Dane dachte nach, das Bild jedoch verschwamm. Die Tatsache, dass sein Kopf wegen des Aufpralls auf dem Kopfsteinpflaster in der vergangenen Nacht noch immer hämmerte, machte die Sache nicht besser. Er schüttelte den Kopf. »Ich kann mich im Moment nicht daran erinnern.«
    »Sag mir Bescheid, wenn du’s weißt.« Marcus fluchte. »Ich will diesen Kerl gefesselt und geknebelt sehen.«
    Dane seufzte und rieb sich die schmerzenden Schläfen. »Das wollen wir alle.« Proffit hatte es in der vergangenen Nacht mit seiner Pflicht sehr genau genommen. Dane glaubte nicht, dass er länger

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