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Der geheimnisvolle Gentleman

Der geheimnisvolle Gentleman

Titel: Der geheimnisvolle Gentleman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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die reizende Lady Reardon um Hilfe zu bitten. Sie und ihr Mann waren mit Sicherheit eingeladen, da sie Danes Freunde waren. Aber um die Wahrheit zu sagen, wollte Olivia lieber die Gelegenheit nutzen, Lady Reardon zu beeindrucken.
    So schwer konnte es doch nicht sein. Hohlköpfige Gesellschaftsdamen waren andauernd mit so etwas beschäftigt.
    Um das Essen sollte sich die Köchin kümmern. Wie Dane gesagt hatte, wurde sie schließlich dafür bezahlt.

    Sie musste nichts weiter tun, als sich etwas bezüglich der »anspruchsvollen Unterhaltung« einfallen zu lassen.
    Nichts leichter als das.
    Hoffentlich.
     
    Die Miene des Spähers verfinsterte sich, als er Mylady die Treppe ihres Elternhauses hinuntergehen sah. Schon wieder unterwegs? Sollte sie nicht eher malerisch auf einem Sofa liegen, der Ohnmacht nahe, oder ihren Helden betütern? Es bedurfte großer Anstrengung, sie auszuschalten.
    Und doch, Mylord hatte sie richtig schön gerettet. Der Späher hatte einen Moment lang Angst gehabt, dass er ihr gegenüber zu gleichgültig war, um es zu bemerken. Es hatte ihn große Mühe gekostet, das verdammte Pferd so weit zurückzuhalten, dass der Kerl noch rechtzeitig seine Frau zu fassen bekam. Er hatte nicht vor, sie zu töten, jedenfalls jetzt noch nicht. Er brauchte sie, auch wenn der Gedanke, eine Frau für irgendetwas zu brauchen, geradezu unerträglich war.
    Er beobachtete sie, wie sie einen Augenblick auf dem Gehsteig innehielt. Was war los? Etwas, von dem er nichts wusste – und so etwas hasste er.
    Der Späher beschloss, sie unter genauer Beobachtung zu halten. Er mochte keine Überraschungen.
     
    Olivia betrat ihr Schlafzimmer. In Gedanken ganz bei ihren Plänen für den Ball, ging sie zu dem Sekretär. Sie hatte die letzte halbe Stunde mit der Köchin zugebracht, die nicht gerade begeistert von ihrer Aufgabe war und auch keinen Hehl daraus machte. Olivia hatte sich ihrem Unwillen gebeugt und ihr die Planung des Menüs überlassen.
    Mit der Dienerschaft der Cheltenhams hatte Olivia nie derartige Probleme gehabt. Vielleicht lag es daran, dass die Diener sie von Kindesbeinen an kannten und von Herzen liebten.
    Ein Dienstmädchen säuberte den Kamin in ihrem Schlafzimmer.
Als sie den Raum betrat, stand das Mädchen auf und knickste artig. »Mylady.«
    Da war es wieder, diese unterschwellige Art von Geringschätzung.
    Olivia schüttelte den Kopf und versuchte, sich davon zu überzeugen, dass sie sich das nur einbildete.
    Das Mädchen richtete sich auf, und Olivia verstand. Vor ihr stand entweder Petty oder Letty. Sie könnte fragen, aber in der Zwischenzeit sollte sie es wissen.
    »Du bist Letty«, sagte sie bestimmt.
    Das Mädchen trat von einem Bein auf das andere. »Nein, Mylady.«
    Jetzt reichte es ihr. »Doch, bist du!« Olivia stampfte mit dem Fuß auf. »Du hältst mich wieder zum Narren!«
    Das Mädchen erbleichte. »Nein, Mylady. Ich bin …«
    Olivia klatschte laut in die Hände. »Gib zu, dass du Letty bist, oder ich werde dafür sorgen, dass du rausgeschmissen wirst!«
    »Ich bin Letty, Mylady«, erklang eine Stimme hinter ihr. Olivia wirbelte herum und war fest entschlossen, Petty auf der Stelle auf die Straße zu setzen. Sie war zu weit gegangen.
    Hinter Olivia stand ein Mädchen, das Letty sein musste. Während Olivia sie sprachlos anstierte, kam Petty und stellte sich neben Letty.
    Olivia riss den Kopf wieder herum, um das dritte Mädchen anzusehen. Letty. Sie nahm erneut das Paar in der Tür in Augenschein. Noch einmal Letty.
    Wütend starrte sie Petty an. »Zwillinge.«
    Petty gab sich größte Mühe, nicht zu grinsen. »Ja, Mylady.«
    Olivia nickte. Was sonst? »Und wie heißt sie?«
    »Hetty, Mylady. Sie ist eines der Hausmädchen.«
    Olivia warf resignierend die Arme in die Luft. »Was sonst?« Sie sah in die Glubschaugen von Hetty, die sie wiederum anstarrte, als wäre sie giftig und über und über mit Schuppen bedeckt.
»Hallo, Hetty«, sagte sie freundlich. »Ich freue mich, dich kennen zu lernen.«
    »Ihr habt sie bereits getroffen, Mylady«, sagte Petty. »Als Mrs Huff …«
    »… mir das Personal vorstellte, ja, danke, Petty.« Olivia seufzte. Sie hatte sich wieder einmal völlig zum Narren gemacht. Und sie war sich sicher, dass Petty diese Tatsache von ganzem Herzen genoss. Ganz zu schweigen davon, dass sie ein vollkommen unschuldiges Mädchen terrorisiert hatte.
    »Entschuldige bitte mein Verhalten, Hetty. Ich habe gedacht …«, dass deine Schwester eine falsche Schlange ist. Olivia gab

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