Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der geheimnisvolle Gentleman

Der geheimnisvolle Gentleman

Titel: Der geheimnisvolle Gentleman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
Vom Netzwerk:
erklären?« Seine Stimme klang gepresst, und sein Blick war wütend.
    Olivia wusste, dass nichts in Mrs Blythes Beschreibung auf eine solche Vorführung hingedeutet hatte, und sie konnte einfach nicht glauben, dass diese Frau absichtlich ihren Ruf zerstören wollte.
    Die Gerüchte, die das Personal gegen sie aufbrachten, die verschwundenen Stäbe, der Räucherfisch, das alles war seltsam.
    Sie öffnete den Mund zu einer Erklärung, doch die Kälte in Danes Blick ließ sie zögern. Sie schluckte. »Mir scheint … ich glaube … ich werde sabotiert.«
    Seine Gesichtszüge verhärteten sich. »Ich würde Euch mehr achten, wenn Ihr die Verantwortung für Euer Versagen übernehmen würdet. Ihr habt uns zum Gespött gemacht und meine … meine Pläne gefährdet.«
    Olivia zuckte zusammen, aber sie hob stolz den Kopf. »Ihr meint Eure Pläne, den Prinzregenten zu manipulieren?«
    Dane verstummte. Seine Augen schienen sie zu durchbohren. »Was wisst Ihr darüber?«
    Olivia ließ sich Zeit, während scharfe Pfeile der Scham und des Schmerzes sie durchdrangen. »Ihr sagtet, dass Ihr nur noch die richtige Frau brauchtet, nicht wahr? Ihr und Marcus, Reardon und Wyndham. Ihr wollt den Prinzregenten überwachen, selbst in seinem Schlafzimmer.«
    Dane fuhr bei ihren Worten leicht zusammen, doch er nickte.

    Olivia atmete tief ein und zuckte kaum merklich mit den Achseln. »Dann ist das der Zweck dieses Balles, ja? Eine neue Geliebte für den Prinzregenten zu finden, nicht wahr?«
    Er nickte wieder. Sein Blick war der eines Fremden.
    Olivia schaute auf ihre gefalteten Hände hinunter. Sie löste ihre verkrampften Finger und glättete ihr Kleid. Dann hob sie den Kopf und schaute Dane in die Augen.
    »Euer Plan ist gut aufgegangen. Der Prinzregent hat mir diese Position angeboten.«
    Sie wartete, sie hielt den Atem an, und ihr Herz schien stillzustehen. Bitte. Sag nein. Sag, dass du mich niemals gehen lässt.
    Dane starrte sie lange an, sein Gesicht war regungslos. Sie konnte ein wildes Aufflackern in seinen Augen sehen. Für einen kurzen Moment spürte sie so etwas wie Hoffnung, er schien die Ketten seines eigenen Willens zerreißen zu wollen.
    Auf einmal aber klarte sein Blick auf, und jegliches Gefühl wich aus seinem Gesicht. »Wenn Ihr die Güte hättet, Mylady, Ihr tätet mir einen Gefallen.«
    Einen Gefallen. Als hätte sie zugestimmt, einen Brief für ihn aufzugeben oder einen Knopf an seinen Mantel anzunähen.
    Dane war absolut ruhig, als er Olivia ansah. Seine Brust fühlte sich an, als wäre sie aus Eis. Der Schmerz war weg, genauso wie seine Unsicherheit und seine widerstreitenden Gefühle. Er war der Löwe, und sie diente der Sache.
    Der Prinzregent hatte sich in der Zwischenzeit seiner hartnäckigen Bewacher entledigt und trat neben Olivia. Er betrachtete Dane mit unverhohlener Geringschätzung. »Ich habe Euer Urteilsvermögen immer sehr geschätzt, Lord Greenleigh. Bis jetzt.« Er schüttelte den Kopf. »Ihr müsst der dümmste Mann auf Gottes Erdboden sein.«
    Dane war sich entfernt bewusst, dass die Menge an den Lippen des Monarchen hing. Er hörte das Gemurmel, das auf die
Worte des Prinzregenten folgte, und wie die Leute nach Luft rangen, als dieser Olivia seinen Arm reichte.
    »Verehrte Lady Greenleigh, mögt Ihr mich in den Ostflügel begleiten? Wir sind ein fröhlicher Haufen, meine Freunde und ich.« Er warf Dane einen abweisenden Blick zu. »Ich wage zu behaupten, dass Ihr ein bisschen Spaß gebrauchen könnt.«
    Olivia stockte der Atem.
    Ihr tätet mir einen Gefallen.
    Sie fühlte nichts. Ihr Herzschlag ging erstaunlich langsam. Wie von weit her hörte sie den Prinzregenten sprechen. Er war ein netter Mann, aber vom Alter her hätte er ihr Vater sein können. Sie musste höflich sein und zuhören. Sie versuchte es, doch alles drang verschwommen und undeutlich, wie durch einen Nebel, zu ihr.
    Dane stand nur eine Armeslänge von ihr entfernt. Er zerstörte ihr Herz, und sie erkannte, dass er in Wahrheit ihre Liebe zerstörte.
    Sie liebte ihn. Es war keine Bewunderung, kein Begehren, kein Verlangen. Es war Liebe. Und der Schmerz, den sie ihm versehentlich zugefügt hatte, ließ ihre eigene Seele sich vor Mitleid zusammenziehen. Sie liebte ihn. Sie wollte mit der Hand nach ihm greifen, ihn berühren. Vielleicht brachte ihn das wieder zur Besinnung …
    Schlagartig wurde sie sich bewusst, Dane würde ihre Berührung nicht wollen. Er hatte es überdeutlich gemacht, dass er sich nicht um sie scherte.
    Mit ihrer

Weitere Kostenlose Bücher