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Der geheimnisvolle Gentleman

Der geheimnisvolle Gentleman

Titel: Der geheimnisvolle Gentleman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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schließlich die Mitte der Tanzfläche für sich allein hatten.
    Olivia erhaschte einen kurzen Blick auf Danes schwarze Gestalt. Er sah erbärmlich aus. Augenblicklich ging es ihr besser. »Ich denke, er hat uns gesehen.«
    »Ich glaube, er hat uns ausgenommen und gehäutet«, erwiderte George. »Zumindest mich, in seiner Vorstellung.«
    Olivia beschloss, das Thema zu wechseln. »Ist Euch aufgefallen, dass außer Miss Hackerman keine jungen Damen anwesend sind?«
    George schaute sie komisch an. »Ja, das habe ich bemerkt.«
    »Das ist doch merkwürdig, oder nicht?«, sagte Olivia geistesabwesend. Danes Unbehagen hatte sie etwas Wunderbares erkennen lassen: Es machte ihm etwas aus, dass sie mit George tanzte. Genauso, wie es ihm etwas ausgemacht hatte, dass sie und Marcus sich etwas zu nahe gekommen waren.
    Dane, ihrem sonst so gelassen wirkenden Ehemann, machte es sehr, sehr viel aus.

    Tief in ihrem Innern spürte sie ein warmes Glühen. Sie lächelte George glücklich an, der überrascht zurückgrinste. Wenn sie sich nicht sehr irrte, würde sie heute Nacht zu Dane gehen und endlich für ihn bereit sein.
    Sie hatten den fünften Stab verloren. Sei’s drum, es machte keinen großen Unterschied. Keiner der Stäbe hatte ihr größere Probleme bereitet. Sie war sich sicher, dass sie Dane in sich aufnehmen konnte, wenn sie vorsichtig waren und sich Zeit ließen.
    Der Gedanke, wieder in seinen Armen zu liegen, ließ heiße Schauer durch ihren Körper fahren. Als der Walzer zu Ende war, bedankte sich Olivia bei George für seine ausgesprochene Zuvorkommenheit und teilte ihm mit, dass sie sich jetzt auf die Suche nach ihrem Ehemann machen müsse.
    Im selben Augenblick wurden die Türen zum Ballsaal aufgestoßen, und eine wilde Horde spärlich bekleideter Frauen tanzte herein. In ihrer Mitte trugen sie einen Schild mit etwas, das aussah wie eine nackte, mit Blüten bedeckte und als Opfer für eine heidnische Gottheit vorbereitete Jungfrau.
    Mrs Blythes Künstler waren eingetroffen.
     
    Als Dane sah, dass seine Frau voll freudiger Erregung in den Armen des Prinzregenten lag, hielt er es nicht länger aus. Er schüttete den Drink, den er nicht angerührt hatte, in den Topf einer Palme und verließ mit großen Schritten den Ballsaal.
    Marcus holte ihn ein. »Dane, du bist ein Idiot.«
    Dane ging weiter. »Wie passend. Ich bin gerührt.«
    Marcus ergriff seinen Arm und hielt ihn fest. »Ich habe nicht versucht zu wildern. Ich habe nicht einmal geflirtet! Ich habe nur … nur geträumt. Nur für einen kurzen Moment, einen winzigen Gedanken lang habe ich daran gedacht, wie es wohl gewesen wäre, wenn sie mich anstelle von dir gerettet hätte.«
    Dane wirbelte herum. »Das hat sie dir erzählt?«
    Marcus verdrehte die Augen. »Dane, sie redet nur von dir.«
Er breitete entschuldigend die Arme aus. »Ich musste einen ganzen Tag lang mit ihr in der Kutsche sitzen und mir ihre Geschichten über Dane, den mächtigen Wikinger, anhören.«
    Dane zwinkerte. »Sie hat mich einen mächtigen Wikinger genannt?«
    Marcus nickte erschöpft. »Deshalb habe ich mir für einen kleinen Augenblick ausgemalt, wie es wohl wäre, wenn eine Frau einmal so verrückt nach mir wäre. Das ist alles. Olivia fühlt für mich …« Er rieb sich den Nacken. »Ich erinnere sie an ihren Bruder«, murmelte er.
    Dane schaute seinen Freund streng an. »Tja, du hast eben wirklich diese … diese brüderliche Art.«
    Marcus sah ihn böse an. »Habe ich nicht. Ich bin eine sehr gefährliche Person.«
    »Du bist zu langsam mit deiner linken Deckung. Ich hätte dich nicht so einfach niederschlagen dürfen.«
    »Ich hab es zugelassen, dass du mich triffst«, protestierte Marcus. »Ich hatte es verdient.« Er rieb sich das Kinn. »Ich hatte nur nicht erwartet, dass du so fest zuschlagen würdest.«
    Dane zuckte die Achseln. Er fühlte sich etwas besser. Olivia mochte in den Armen des Prinzregenten liegen, aber er hatte nicht auch noch seinen besten Freund verloren.
    »Wirst du so einfach zulassen, dass sie Georges nächstes Spielzeug wird? Ihr seid erst seit einer Woche verheiratet!«
    »Seit acht Tagen«, korrigierte Dane ihn schroff.
    »Ich habe diesen Plan nie gemocht. Wenn eine Frau den Prinzregenten zu seinem Besten beeinflussen kann, warum sollte es nicht einer anderen gelingen, bei ihm die gegenteilige Wirkung zu erzielen?«
    Stur schaute Dane weg. Es war ein guter Plan, und er hatte gesehen, wie er aufgegangen war.
    »Wie können wir sicher sein, dass wir einer

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