Der geheimnisvolle Highlander
Mutter, als sie zu Alex hinüberblickte. »Laird MacLeod kennt alle Einzelheiten unseres Überfalls.«
»Ist das wahr?«, fragte ihre Mutter, diesmal mit echter Überraschung in der Stimme.
Meg konnte schwören, dass sich Alex’ Kiefermuskeln spannten. Möglicherweise ein Beweis für seinen Täuschungsversuch? Sie sah ihm fest in die Augen, während sie ihrer Mutter antwortete. »Ja, ich habe ihm gestern Abend alles darüber erzählt.«
Sein Blick verengte sich, als ob sie ihn überrascht hätte. Meg mochte es zwar genießen, ihn zu provozieren, doch sie war nicht so dumm, ihren Verdacht vor ihrer Mutter zu äußern.
»Hat der Laird dir erzählt, dass er ein Soldat ist?«
Faszinierend , dachte Meg. Ihre Mutter hätte einen ausgezeichneten Inquisitor abgegeben.
»Wir könnten auf Skye mehr Männer wie ihn gebrauchen, um unsere Straßen zu schützen, vor allem in der Nähe von Dunakin, denkst du nicht auch, Meg?«
Meg murmelte etwas, um ihre plötzliche Verlegenheit zu verbergen. Ihre Mutter hielt wirklich nicht viel von Feingefühl. Allerdings nahm Meg an, dass das auch auf sie selbst zutraf.
Völlig unbeeindruckt fuhr ihre Mutter fort. »Es ist ein herrlicher Abend, um zu tanzen, nicht wahr, Mylaird?«
»Würdet Ihr gerne tanzen, Mylady?«
Schnell tarnte Meg ihren kurzen Lachanfall mit einem Husten. Der Anflug trockenen Humors war unerwartet, aber erfrischend. Sie schenkte ihm ein anerkennendes Lächeln, und ihre Blicke trafen sich in einem Augenblick geteilten Verstehens, das sie seltsam berührte. An diesem abweisenden Soldaten war mehr, als man auf den ersten Blick vermuten mochte. Trotz seines Berufes verspürte sie einen Anflug von Interesse.
Nicht im Mindesten abgeschreckt lächelte ihre Mutter keck. »Ich?« Sie stupste ihn erneut spielerisch mit dem Fächer, als wäre er ein ungezogener Schuljunge. »Oh, Ihr seid ein schrecklicher Schelm. Ich bin viel zu alt, um zu tanzen. Aber …« Sie sah Meg an.
Diesmal gab Alex nicht vor, sie falsch verstanden zu haben. »Mistress Mackinnon, würdet Ihr gerne tanzen?«
Meg antwortete nicht sofort. Alex MacLeod hatte etwas an sich, das sie zögern ließ. Genauso wie am Abend zuvor, als er so dicht bei ihr gestanden und sein herber männlicher Duft sie eingehüllt hatte, reagierte ihr Körper mit unglaublicher Sensibilität. In seiner Nähe fühlte sie sich, als wäre jeder Nerv ihres Körpers zum Zerreißen gespannt. Wartend. Hoffend. Worauf, wusste sie nicht.
Das gefiel ihr nicht.
Andererseits stellte Megs Mutter wahrscheinlich im Geiste bereits die Gästeliste für die Vermählung zusammen und suchte die Farbe für das aufwändige Brautkleid aus. Ehrlich gesagt, wenn Meg sich noch länger in der Nähe ihrer Mutter aufhielt, würde Rosalind Alex womöglich noch fragen, welche Farbe er bevorzugte. Im Moment war Tanzen wahrscheinlich
ihre einzige Möglichkeit, einer noch peinlicheren Situation zu entkommen.
Ein Tanz konnte doch sicher nicht schaden.
Also nickte Meg zustimmend und ließ sich von Alex auf die Tanzfläche führen, um einen Reel zu tanzen. Als sie ihm die Hand auf die Armbeuge legte, unterdrückte sie erschrocken den Impuls, sie sofort wieder wegzuziehen. Seine Muskeln zuckten unter ihren Fingerspitzen. Gütiger Gott, er war stark! Und hart wie ein Felsen.
Ihr Herz klopfte ein wenig schneller.
Er legte ihr die Hand auf den Rücken, um sie in Richtung der Tanzfläche zu führen, und ein jäher Blitz durchzuckte sie. Ihr war, als hinterließe seine Berührung ein Brandmal auf ihrer Haut. Sie konnte ihn regelrecht fühlen .
Meg errötete, und eine seltsame Hitze durchströmte sie. Die Heftigkeit ihrer Reaktion verwirrte sie. Was war nur mit ihr los? Sie hatte schon mit vielen Männern getanzt, doch noch nie war sie sich jeder Berührung, jeder Bewegung so intensiv bewusst gewesen. Alex MacLeod war gefährlich. Er brachte sie auf nie gekannte Gedanken. Intime Gedanken. Sehnsüchte, von denen sie geglaubt hatte, sie hätte sie schon vor langer Zeit begraben.
Sie stellten sich mit einem anderen Paar in einem kleinen Kreis auf, und der Reel begann. Jedes Mal, wenn sie sich trafen und sich an den Händen fassten oder er ihr die Hand fest an die Taille legte, um sie durch die Schritte des schwungvollen Tanzes zu führen, jagte ihr ein heißer Schauer durch den Körper. Sie konnte sich kaum auf die Tanzschritte konzentrieren, weil ihr ganzes Denken von dem warmen Prickeln erfüllt war, das sein besitzergreifender Griff in ihr auslöste.
Sie
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