Der geheimnisvolle Kreis (German Edition)
Mist.“ Aron hatte sich umgedreht und den Gang entlang geschaut. Er entdeckte Hondur in einer sehr misslichen Lage. Er klebte immer noch in diesem Spinnennetz.
„Was ist?“
„So was hast Du noch nicht gesehen. Wer kann nur so ein großes Spinnennetz bauen? Wenn es sich bewahrheitet, was ich vermute, ist Hondur in Lebensgefahr. Kannst Du Dich noch ein bisschen halten? Ich muss zuerst Hondur retten, sonst wird er von einer Spinne gefressen.“
„Bitte was? Von einer Spinne?“
Aron rannte los und suchte nach einer Waffe. Der Kleiderständer.
„Hondur, ich Eile! Hast Du schon die Spinne gesehen? Wenn das wirklich eine Spinne gebaut hatte, musste es eine Monsterspinne sein.“
Er bekam keine Antwort von Hondur. Sein Blick verriet alles. Er blinzelte nach links. Aron folgte seinen Augen und erstarrte. Riesige, dunkle Augen schauten ihn an. Die Spinne näherte sich ihrem Opfer. Sie war mindestens zwei Meter hoch. Sie ging gemütlich an ihrem Netz entlang. Aron zählte ihre Beine. Es waren acht Beine mit Zangen bestückt. Sie war schwarz und rundum behaart. Arons Haare stellten sich bei dem Anblick hoch. Das Gesicht war noch furchteinregender: ein riesiger Mund mit fünft Zangen als Beisswerkzeug zierten ihr Gesicht. Aron schauderte. Warum musste er immer andere vor irgendwelchen Gruselmonstern retten? Das Wildschwein war wirklich noch harmlos dagegen.
Die Spinne schaute abwechselnd Aron und ihr Opfer Hondur an. Wen sollte sie wohl zuerst töten? Hondur gab keinen Laut mehr von sich. Er war bleich vor Angst und klebte regungslos im Spinnennetz fest. Aron beobachtete die Spinne und ließ sie nicht aus den Augen. Sie war ihm ganz und gar nicht geheuer. Sie sah sehr listig und gemeingefährlich aus. Wie sie wohl ihr Opfer töten würde? Würde sie ihr Maul oder ihre Beine benutzen? Besser, er würde es nie erfahren. Er blickte kurz um sich, um eine geeignete Waffe gegen die Spinne zu finden. Aber was war für so ein Monstervieh die geeignete Waffe? Die Spinne war deutlich größer und stärker als Aron. Mit Kraft konnte er sie nicht bezwingen. Aber vielleicht mit List. Er nahm trotzdem vorsichtshalber den Kleiderständer an sich. Er verlieh ihm ein Stück Sicherheit.
Aron hatte plötzlich eine Idee. Er sagte zur Spinne:
„He, nimm doch lieber mich. Ihn kannst Du nachher verspeisen. Der kann Dir ja nicht davon rennen.“ Das musste er ihr nicht extra erklären, daran hatte sie auch schon gedacht, denn aus ihrem Spinnennetz ist noch keiner entkommen. Sie liebte es, ihre Opfer zu quälen. Grausam musste sie im Netz verharren, bis sie sich langsam näherte. Sie stach dann mit ihrem spitzen Stachel im Hinterteil zu und betäubte sie. Dann begann sie, das Opfer langsam mit den Zangen aufzuknacken, um es anschließend mit ihrer Zunge auszusaugen und aufzufressen. Sie freute sich schon auf ihre Opfer, denn an diesen Prachtexemplaren hatte sie lange Spaß. Sie ging auf Hondur zu, schnüffelte an ihm. Als dieser anfing zu zittern und zu wimmern, freute sie sich noch mehr. Hondur drehte angeekelt den Kopf beiseite. Die Spinne stank fürchterlich. Sie leckte kurz an ihm, um seinen Geschmack zu prüfen. Schmeckt sehr seltsam, dachte sie. Aber immerhin noch besser als hungern. Oder Moment, vielleicht war ihr anderes Opfer schmackhafter. Ein Versuch war es wert. Sie ließ von Hondur ab und steuerte auf Aron zu. Hondur wusste nicht, ob er erleichtert oder besorgt sein sollte. Denn wenn Aron sie nicht besiegen konnte, blieb er weiterhin das Opfer. Und Marla war dann auch verloren. Sie hing nämlich schon eine ganze Weile in diesem Loch. Wenn sie da noch hing.......
Hondur beobachtete nun aus erster Reihe das Schauspiel: Aron gegen Spinne, wie David gegen Goliath.
„He, hässliches Spinnengetier. Hier bin ich. Ich warte auf Dich!“ rief Aron und wedelte dabei mit dem Kleiderständer. Die Spinne beäugte ihn und ging mit schnellem Schritt auf ihn zu. Aron musste ziemlich schnell zurückeilen, da die Spinne sehr schnell war. Er hatte sein Hemd ausgezogen und knotete es um den Kleiderständer. Er hoffte, dass sein Plan aufging. Er wedelte damit und ging rückwärts. Aron steuerte auf eine Tür zu. Er öffnete sie einen Spalt und huschte hinein. Die Spinne blieb wütend davor stehen und kratzte an der Tür. Aron nahm nun allen Mut zusammen und öffnete die Tür. Sie ging nach innen auf und Aron stand dahinter. Die Spinne nutzte die Gelegenheit und stürmte hinein. Die Spinne stand mitten im Raum und schaute sich um. Da warf Aron
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