Der geheimnisvolle Kreis (German Edition)

Deine Heimat ist auch in einer anderen Zeit.“
    „Ja, richtig.“ sagte Aron gedankenverloren. Er wusste nicht, ob er wieder heim wollte. Es ging ihm jetzt alles ein bisschen schnell.
    „Klaus, was hast Du nun vor?“ fragte Lasmo.
    „Du hast doch jetzt gewonnen. Was hast Du mit mir vor?“ sagte Gondur beleidigt.
    „Du bist ein freier Mann. Ich werde Dich nicht aufhalten. Mach, was Du möchtest.“
    Gondur drehte sich weg.
    Lira wandte sich Gondur zu und sprach ihn an:
    „Wie sollen wir Dich jetzt nennen. Immer noch Gondur?“
    Gondur schaute sie an. Er lächelte. Zuerst freundlich, mit einem Hauch Schüchternheit. Dann änderte sich das Lächeln in ein teuflisches, hämisches Grinsen:
    „Haltet mich als Gondur, der Zauberer in Erinnerung!“ Er lachte schallend und war verschwunden.
    „Was war das? Wie konnte er noch zaubern? Ich dachte, er könnte nicht mehr zaubern.“ fragte Marla verdutzt.
    „Das ist der Sich-Verschwinden-Lassen Zauberspruch. Den hatte ich ihm mal beigebracht. Ich denke, dass er solche harmlosen Sprüche immer anwenden kann. Gönnen wir ihm es. Hoffentlich hat er sich an einen schönen Ort ausgesucht.“
    „Er kann sich einen Ort aussuchen?“ fragte Aron erstaunt.
    „Ja, wohin er möchte.“ antwortete Lasmo.
    „Können wir dann so auch nach Hause reisen?“
    „Nein!“ sagte Lasmo lauter, als er wollte. Marla zuckte zusammen.
    „Entschuldigung. Nein, ich werde niemanden mehr Zaubersprüche verraten. Ich hatte schon genug Unfug damit angerichtet. Ihr müsst so zurückreisen, wie ihr hergekommen seit oder für immer hier bleiben.“ sagte Lasmo streng.
    Aron und Marla schauten erst ihn und dann sich gegenseitig an. Lira nickte zustimmend:
    „Wir werden euch zurückbringen. Keine Sorge.“
    „Und was machen wir jetzt mit den beiden Büchern?“ fragte Marla.
    Die Antwort kam wir auf Kommando. Das Schwarze und das Weiße Buch lösten sich mit riesiger Rauchwolke auf. Alle starrten den Boden an, auf dem die Bücher eben noch gelegen hatten. Sie waren weg. Spurlos verschwunden. Auf dem Boden war keinerlei Spur mehr zu sehen. Der Zauber hatte sich aufgelöst. Für immer.
    „Manche Dinge erledigen sich einfach von selber.“ sagte Lasmo trocken.
    „So Hondur. Und was hast Du vor? Wie fühlst Du Dich in Deinem neuen Outfit?“ fragte Marla cool. Hondur oder besser gesagt Olaf sah sehr gut aus. Er hatte blonde Haare und tolle braune Augen. Marla konnte sich gut vorstellen, dass die Mädchen auf ihn scharenweise hereingefallen waren.
    „Erst Dich vernaschen und mich dann in die nächste Stadt aufmachen. Mir reicht es hier.“ grinste er.
    „Ok, dann mach Dich mal in die nächste Stadt auf. Das mit dem Vernaschen verschieben wir noch einmal.“ gab Marla schlagfertig zur Antwort.
    Olfa grinste und gab Marla einen Kuss auf die Backe. Aron blieb beinahe der Atem weg. Hatte er sich wirklich eingebildet, dass zwischen ihm und Marla mehr war? Wie töricht von ihm, schalt sich Aron selber.
    „Wollt ihr gleich zum Einstieg aufbrechen?“ fragte Lira.
    „Nein. Erst morgen. Aron und ich möchten uns sicherlich noch ein wenig darauf vorbereiten. Nicht wahr, Aron?“ fragte Marla.
    „Sicher, ja. Morgen reicht auch noch. Jetzt sind wir schon so lange hier, da kommt es auf einen Tag länger auch nicht mehr an.“ erwiderte er. Er war ein wenig durcheinander.
    „Gut, dann treffen wir uns morgen um zehn im Baumenland. Ihr könnt die Nacht ja hier verbringen.“ sagte Lasmo. „Wir gehen zurück ins Feenland. Ich bin gespannt, was es da Neues gibt.
    „Moment, wir müssten unseren Triumph doch gebührlich feiern. Ich werde gleich mit meinen Feen ein Fest vorbereiten. Eure Heimreise müsst ihr dann noch mal um einen Tag verschieben. Morgen wird gefeiert!“ befahl Lira spontan.
    „Sehr gute Idee, Lira. Also bis morgen im Feenland. Morgen Mittag beginnt unser Fest. Wir erwarten euch.“
    „Und wie finden wir Euch?“ fragte Marla.
    Lasmo und Lira schüttelten den Kopf: „Ihr habt doch auch das Weiße Buch gefunden, da ist es ein Kinderspiel, uns zu finden. Bis morgen.“
    Lira und Lasmo machten sich lachend davon. Sie schwebten die Treppen hinunter und flogen so leicht wie eine Feder zurück in ihre Heimat. Die anderen Drei schauten ihnen hinter her.
    „Irgendwie seltsam. Jetzt ist alles vorbei. Ich kann es noch gar nicht richtig glauben. Ich bin fast ein wenig traurig, weil ich mich doch sehr an vieles hier gewöhnt hatte.“ Marla schaute dabei Aron an. Dieser nickte zustimmend:
    „Ja, so