Der geheimnisvolle Kreis (German Edition)
seinem Schloss meidet. Weißt du warum?“
„Ich, nein. Davon hat er mir nie erzählt.“ sagte Marla und schüttelte den Kopf.
„Ich kann nur mutmaßen. In diesem Wald war unsere Zauberschule, die die Hexe leitete.
Irgendwann passierte etwas unglaubliches. Seit diesem Tag war nichts mehr, wie es mal war.
Wir saßen wie immer im Klassenzimmer. Klaus fehlte. Plötzlich kam er rein, hatte einen roten Umhang um und stolzierte vor die Klasse. Alle lachten und schauten sich an.
Olaf sprang auf und sagte:
„He, wo hast du denn diesen Bademantel her? Siehst ja zum schreien aus.“
Klaus lachte und schwang die Arme, er sagte unklare Worte. Martin sprang auf und schrie, dass Klaus aufhören sollte. Und dann passierte es. Olaf war weg. Klaus hatte in verzaubert. Er war weg. Sarah schrie auf:
„Igitt, was ist das? Das stinkt ja ekelhaft und sprang von ihrem Stuhl auf.“
„Pfui, ein Kuhhaufen.“
„Klaus, was hast du getan? Du hast Olaf in einen Kuhhaufen verzaubert. Spinnst du?“ fragte Martin vorwurfsvoll.
„Haltet euch zurück, sonst seid ihr anderen an der Reihe.“ triumphierte er.
„Bist du total durchgeknallt? Was soll das? Hast du etwa?“ Martin stockte der Atem.
Ja, Klaus hatte. Er hatte das Schwarze Buch unter seinem Umhang.
„Klaus, bring das Buch zurück. Das ist gefährlich. Du richtest nur Unfug damit an. Die Hexe wird durchdrehen.“ Martin war verzweifelt.
Es war seine Schuld. Er hatte es gefunden und hatte Klaus davon erzählt. Es war allein seine Schuld. Aber er dachte, Klaus sei sein Freund.
„Na und, soll sie doch. Wir werden sehen, wer der bessere Zauberer ist.
Die Klasse murmelte und schimpfte.
„Verwandle Olaf sofort zurück. Jetzt ist es genug.“
„Sei still oder du kannst ihm gleich Gesellschaft leisten.
Klaus war übermütig. Nein, er was größenwahnsinnig. Nun konnte ihn nur noch die Hexe aufhalten. Martin wollte gar nicht daran denken, was sie mit ihm machen würde. Martin tat Klaus schon fast wieder leid.
„Klaus, bitte komm zur Vernunft. Du weißt, was die Hexe mit dir machen wird. Lass es sein. Wir hatten jetzt unseren Spaß, jetzt ist aber Schluss,“ Martin redete ruhig auf Klaus ein.
„Ich bin doch dein Freund und meine es gut mit dir. Komm, Klaus. Wir bringen das Buch zurück.“
Klaus überlegte, er wurde langsam unsicher. Hatte er wirklich übertrieben? Solle er die komplette Macht wieder aus seiner Hand geben? Er war fast an seinem Ziel. Und jetzt solle er aufhören. Ihm blieb keine Zeit mehr zum Nachdenken. Die Hexe öffnete die Tür und schaute grimmig in das Klassenzimmer.
„Warum macht ihr so einen Lärm? Was ist hier für eine Aufregung und was um alles in der Welt stinkt hier so?“
Sie schaute sich um und funkelte mit den Augen. Einer machte das Fenster auf, damit frische Luft ins Zimmer wehen konnte.
Die Hexe entdeckte Klaus am Schreibtisch stehen.
„Was machst du da? Was ist das für eine lächerliche Verkleidung? Geh sofort an deinen Platz.
„Das ist mein Platz.“
„Dein Platz? Ich werde dir gleich zeigen, wo dein Platz ist.“
Sie ging grimmig auf ihn zu. Klaus wurde leicht irritiert, dann zog er das Buch unter seinem Umhang vor.
„Was? Du hast mein Buch? Das ist ja die Oberfrechheit! Das wirst du büßen.“
Sie eilte auf Klaus zu. Hob die Hände und wollte einen Zauberspruch loslassen. Doch sie kam nicht mehr dazu. Klaus hatte angefangen, aufgeregt in dem Buch zu blättern und las einen Zauberspruch vor. Die Hexe erbleichte und zerfiel zu Staub. Im selben Moment öffnete ein Schulkamerad die Tür vom Klassenzimmer. Ein zog unheimlich, weil das Fenster auch noch geöffnet war. Ein riesiger Luftstrom blies durch das Klassenzimmer und der Staub der Hexe wurde zum offenen Fenster herausgeblasen.
„Oh!“ rief die komplette Klasse.
Die Hexe war verschwunden. Die winzigen Staubkörner wurden vom Wind weggetragen. Klaus grinste und schaute grimmig seine Schulkameraden an.
„Jetzt hat hier nur noch einer das sagen und das bin ICH!“
„Hm, das mit dem Kuhhaufen kommt mir bekannt vor. Hondur, ein Diener, musste auch mal dran glauben.“ erzählte Marla.
„Ist Hondur dann etwa Olaf?“ mutmaßte der Armleuchter. „Das wäre interessant.“
„Aber das hilft uns jetzt auch nicht weiter. Meinst Du, Marla ist in diesem Wald sicher?“
„Das weiß ich nicht sicher. Aber ich denke sicherer, als wo anders.“
„Und wo ist eigentlich meine große Hilfe? Ich dachte, ich müsste diesen Mist nicht alleine bewältigen!
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