Der geheimnisvolle Kreis (German Edition)

helfen.
    „Ich weiß nicht so recht. Gondur wird mich wieder bestrafen. Ich will nicht wieder ein Kuhhaufen sein.“ jammerte Hondur.
    „Aber ein hässlicher Überzwerg willst du doch sicherlich auch nicht sein. Du warst bestimmt mal ein ganz attraktiver junger Mann, dem die Mädels nur so zu Füßen lagen.“
    Hondur nickte und grinste. Ja, er war mal ein toller Kerl. Er hatte Verehrerinnen im Überfluss und so manches Mädchenherz gebrochen.
     
    Olaf lehnte cool an der Mauer und beobachtete Klara. Sie war blond und unheimlich hübsch. Sie lächelte ihn an. Er natürlich zurück. Sie lächelte wieder und dann erstarrte ihr Lächeln und sie schaute ihn enttäuscht an. Olaf verstand nicht warum und drehte sich um. Da stand Laura vor ihm.
    „Was machst Du hier, Olaf?“ und küsste ihn.
    Olaf schob sie von sich und sagte:
    „Ich denke nach. Ich brauche Ruhe. Ich durchlebe gerade eine inspirierende Phase und darf nicht gestört werden. Nicht jetzt und auch zukünftig nicht mehr. Verstanden?“
    „Was soll das heißen? Soll ich gehen?“
    „Ja und nicht zurück kommen!“
    „Wie bitte? Was soll das?“ fragte sie weinerlich.
    „Geh jetzt. Du störst.“ Er fuchtelte mit der Hand, als wollte er sie abschütteln.
    „Du Schwein!“ heulte sie und rannte davon.
    Endlich war sie weg. Laura war ganz nett, aber so aufdringlich. Und küssen konnte sie auch nicht so gut. Klara gefiel ihm dagegen viel besser. Aber wo war sie denn? Jetzt hat er sie wegen der Szene von Laura aus den Augen verloren. Verdammt!
     
    Lira beobachtete Olaf. Er grinste und war tief in seinen Gedanken versunken. Lira hoffte, ihn durch ihr schmeicheln ein bisschen auf ihre Seite zu bringen. Sie mussten sich aber beeilen, weil Gondur jeder Zeit wieder nach Hause kommen könnte.
     
    Olaf stieß sich von der Mauer ab und schlenderte über den Hof -die Augen wie ein Adler geschärft-auf der Suche nach Klara. Aber sie war verschwunden. Ach wie schade. Olaf war überzeugt, dass er sie irgendwann wieder sehen würde. Er ging weiter und was sahen seine Augen? Klara. Sie stand mit einigen Freundinnen zusammen und plauderte aufgeregt. Sie war in einem Gespräch vertieft, hielt aber sofort inne als sie Olaf sah. Sie lächelte verlegen. Er lächelte zurück und ging auf sie zu. Die anderen Mädchen kicherten.
    „Hi, darf ich Dich kurz entführen?“ sagte Olaf höflich und deutete eine Verbeugung an.
    Er hielt ihr seinen Arm hin und sie legte ihren Arm darauf. Sie gingen ein Stück weiter und ließen die mit offenen Mündern dastehenden Mädchen zurück.
    „Ich heiße Olaf.“
    „Ich weiß.“
    „Ach, echt?“
    „Dein Name eilt Dir voraus.“
    „Na, dann hoffe ich, dass nicht nur mein Name voraus eilt, sondern auch Gutes von mir.“ Bei diesem Satz musste Olaf innerlich grinsen, weil er wusste, dass sein Ruf nicht besonders gut war. Er war als Weiberheld bekannt, der alle hübschen Mädchen ansprach und nicht treu war. Aber wen stört das? Ihn nicht. Er genoss es.
    „Tja, das weißt Du wohl besser als ich.“
    Olaf starrte sie an. Sie hatte ein liebliches Gesicht. Ihre Haare waren blond und schön gewellt. Ihre Augen waren kastanienbraun. Ihm gefiel es, dass sie verlegen wurde und sich ihre Wangen rot färbten.
    „Was ist? Warum starrst Du mich so an?“
    „Ich bin sprachlos.“
    „Sprachlos?“
    „Mir fehlen die Worte.“
    Klara schaute verlegen auf den Boden.
    „Ich bin sprachlos und begeistert.“
    „Begeistert? Wieso?“
    „Weil ich mit einem so hübschen Mädchen durch den Park laufe.“
    Sie liefen schon ein weites Stück durch den Garten. Es war ihnen überhaupt nicht aufgefallen. Sie liefen einfach und entfernten sich immer mehr von den anderen.
    Klara wurde es auch soeben bewusst, dass sie bald alleine und außer Sichtweite der anderen sein werden. Ihr war es mulmig zumute. Olaf nahm es Freude zur Kenntnis.
    „Du bist ein Weiberheld und schaust doch nach jedem hübschen Mädchen.“ sagte Klara schnippisch.
    „Nur nach den besonders hübschen.“ Olaf drehte sich zu Klara um und neigte den Kopf zu ihr runter. Ihre Lippen waren nur noch einige Zentimeter entfernt. Klara wehrte sich nicht. Olaf kam näher und stellte sich schon die weichen Lippen von Klara vor.
    Er wurde unsanft an der Schulter gepackt und gerüttelt. Er schüttelte die Hand von seiner Schulter ab und neigte sich wieder über Klara. Sie entfernte sich immer weiter von ihm. Olaf neigte sich weiter zu ihr vor und wurde wieder an der Schulter gerüttelt.
    Er drehte sich