Der Geist der Liebe - Miles, C: Geist der Liebe - MacGowans's Ghost
um. »Es tut mir leid, Sie das fragen zu müssen, aber könnten Sie bei Jake bleiben? Wee Mary ist krank ...«
»Fahrt zusammen hin, Gabe. Ich bleibe hier und passe auf Jake und das Odin's auf«, bot Rons Frau Laura an. »Na los! Beeilt euch und macht euch keine Sorgen um uns.«
Nach einem schnellen Blick auf Allie, die nickte und ihn schon zur Tür schob, nahm Gabe den Schlüssel für den Rover vom Wandhaken und lief aus dem Pub. Allie folgte ihm schweigend.
Minuten später hielten sie vor Wee Marys Haus. Gabe sprang aus dem Wagen und rannte die kiesbestreute Einfahrt zum Cottage hinauf. Er riss die Haustür auf und sah, dass seine Mutter auf dem Sofa neben ihrer Schwester saß, die sich vor Schmerzen krümmte.
Gabe kniete sich vor Mary hin und legte eine Hand an ihre Stirn. Ihre Haut war heiß und stark gerötet. »Was ist mit dir, du kleine Unruhestifterin?«, fragte er und bemühte sich, seine Stimme fest klingen zu lassen. »Hast du verdorbenen Fisch oder sonst etwas Schlechtes gegessen?« Er warf seiner Mutter einen besorgten Blick zu. »Sie glüht vor Fieber.«
Allie kam zu ihnen und hockte sich neben Gabe. Sie ergriff Wee Marys schmales Handgelenk und hielt es einen Moment lang fest. »Wie lange haben Sie schon Fieber?«, fragte sie und strich Wee Mary das Haar aus der Stirn.
»Seit ein paar Stunden, glaube ich«, antwortete Mary mit schwacher Stimme. »Aber mein Bauch, der bringt mich um.« Sie zeigte auf eine Stelle an ihrer unteren rechten Bauchhälfte. »Der Schmerz sitzt hier. Und ich habe heute keinen Fisch gegessen, Junge.«
»Haben Sie Ihren Blinddarm noch?«, fragte Allie.
»Aye«, antwortete Mary und stöhnte wieder.
Allie wandte sich an Gabe. »Ich würde jede Wette eingehen, dass es der Blinddarm ist. Wie weit ist es bis zum nächsten Krankenhaus?«
»Zu weit, um auf einen Krankenwagen zu warten«, antwortete er. »Mary, Liebes, ich werde dich jetzt zum Wagen tragen und dich ins Krankenhaus fahren. Allie wird hinten bei dir sitzen.« Er sah seine Mutter an. »Ich ruf dich an, sobald wir dort sind.«
Seine Mutter, deren Gesicht aschgrau geworden war, nickte. »Ja, Junge. Beeilt euch.«
Als er seine zierliche Tante aufhob, sah er, wie Allie nach dem Kopfkissen und der Wolldecke auf dem Sofa griff und sich bückte, um Wee Marys Hausschuhe aufzuheben. Dann eilten sie hinaus zum Wagen. Allie lief schon voraus, um die hintere Tür zu öffnen, stieg ein und legte sich das Kissen auf den Schoß, auf das Gabe den Kopf seiner Tante bettete, als er sie behutsam in den Wagen legte. Dann setzte er sich ans Steuer, und sie fuhren los.
Genau achtzehn Minuten später hielten sie vor dem kleinen örtlichen Krankenhaus. Gabe trug seine Tante in den ersten freien Untersuchungsraum, den er sah, und legte sie auf den Untersuchungstisch.
»So, du kleine Hexe«, sagte er zu Mary. »Der Doktor wird gleich kommen. Und sei ja nicht frech zu ihm! Schließlich weiß ich, wie sehr du Ärzte hasst.«
Als er sich abwandte, sah er Allie mit einer der Krankenschwestern sprechen, die wiederum den Arzt herbeirief. Ein kleiner Mann in einem weißen Kittel kam aus einem anderen Raum geeilt und ging sofort zu Mary. Nach verschiedenen Fragen an sie begann er, Anweisungen zu erteilen. Eine Schwester kam, legte einen intravenösen Zugang und nahm Mary Blut ab. Ehe Gabe sich versah, war Wee Mary schon auf dem Weg zum Röntgen.
»Sie kommt gleich wieder«, versicherte der Arzt und folgte der Rolltrage, auf der Mary lag.
Kaum waren sie nicht mehr zu sehen, schaute sich Gabe nach Allie um.
Sie stand direkt hinter ihm.
Besorgt rieb Gabe sich den Nacken. »Die arme Mary«, murmelte er vor sich hin.
Allie berührte ihn am Arm. »Ihr wird's bald besser gehen. Niemand hätte sie schneller herbringen können.«
Gabe nickte. »Ich wollte mich nicht wie ein kleines Kind aufführen - aber Mary ist für mich wie eine zweite Mutter.«
Allie lächelte. »Sie klingen ganz und gar nicht wie ein kleines Kind, Mr. MacGowan. Anscheinend ist Ihnen gar nicht bewusst, was für Worte Ihnen auf dem Weg hierher über die Lippen gekommen sind.«
Er grinste. »Tut mir leid.«
»Ach was. Rufen Sie jetzt erst einmal Ihre Mutter an.«
Gabe nickte. »Richtig.« Er nahm sein Handy von dem Clip an seinem Gürtel und drückte die Kurzwahltaste für die Nummer seiner Mutter. Während der Anruf sich aufbaute, kam der Arzt ins Wartezimmer, und Gabe reichte sein Handy an Allie weiter.
»Ihre Tante muss sofort operiert werden. Wir müssen den Blinddarm
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