Der Geist der Liebe - Miles, C: Geist der Liebe - MacGowans's Ghost
im Eingangsbereich fiel auf Allies Gesicht, das so schön war, dass sich ein schmerzhafter Klumpen in Gabes Kehle formte. Er kam sich wie ein dummer Junge vor, der außerstande war, etwas zu sagen, ohne über seine eigene Zunge zu stolpern. Deshalb starrte er sie nur an.
Allie tat das Gleiche.
Und für ein paar Momente standen sie einfach nur da. Gabes Blick glitt über den sanften Schwung ihrer Unterlippe, über ihr hübsches kleines Kinn und verlor sich in der Tiefe ihrer blauen Augen. Sie hatte ein paar winzige Sommersprossen auf der Nase und ... verdammt, er konnte nicht aufhören, diese Lippen anzusehen ...
»Ich, ähm ... hoffe, dass Wee Mary eine ruhige Nacht hat«, sagte Allie mit einem schwachen Lächeln. »Falls sie aber jemanden brauchen sollte, der bei ihr bleibt, würde ich jederzeit wieder zurückfahren.«
Gabe blinzelte. »Oh ... ja. Danke. Ich weiß Ihr Angebot zu schätzen.« Etwas verlegen rieb er sich das Kinn. »Dann gute Nacht, Allie.«
Sie lächelte, und beim Anblick dieses Lächelns bekam er weiche Knie.
»Gute Nacht.« Sie wandte sich ab und ging zur Treppe.
Gabe sah ihr nach. Sie war schon lange hinter der Biegung zum ersten Stock verschwunden, als er immer noch dastand und die leere Treppe anstarrte.
Er war in der Tat in Schwierigkeiten. In wirklich ernsten Schwierigkeiten.
11. Kapitel
E s vergingen drei Tage, ohne dass sich im Odin's Thumb etwas Besonderes ereignete. Allie half Gabe beim Zubereiten und Servieren der Mahlzeiten, und danach machten sie zusammen die Bar. Sie hatten einige Stammgäste aus Sealladh na Mara, zu deren abendlichem Ritual es gehörte, auf dem Heimweg vorbeizuschauen und ein oder zwei Bier zu trinken. Sobald sie den Pub zur Sperrstunde schlossen, wünschte Gabe Allie eine gute Nacht und zog sich in seine kleine Wohnung im ersten Stock zurück.
Er ging ihr aus dem Weg, das wusste Allie.
Und aus irgendeinem verrückten Grund konnte sie an kaum etwas anderes denken als an jene Nacht, in der sie sich an der Tür des Pubs gegenübergegestanden und sich angestarrt hatten.
Gabes Gesichtsausdruck ging ihr nicht mehr aus dem Kopf.
Wie eindringlich er sie angesehen hatte ... Vielleicht war ihm gar nicht bewusst gewesen, dass sie es bemerkt hatte.
Und dass es ihr gefallen hatte.
Wie hätte es auch anders sein können? Noch nie zuvor war ihr ein Mann wie Gabe MacGowan begegnet. So ernst und so grüblerisch.
Und so sexy.
Sie schlug sich mit der Hand an die Stirn. »Reiß dich zusammen, Allie Morgan. Du bist nicht hergekommen, um dich in deinen Arbeitgeber zu vergucken ...«
Da Gabe ihr aus dem Weg ging, musste sie sich jeden Abend mit der Gesellschaft fünf schrulliger Geister und der Daubers zufrieden geben. Entweder unterhielten sie sich, oder sie spielten Karten.
Oder konspirierten.
Wee Mary war inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen worden, und es ging ihr gut. Sie kam allerdings noch nicht wieder zur Arbeit und würde auch in den nächsten paar Wochen noch zu Hause bleiben. Allie machte das nichts aus, sie arbeitete gern im Odin's.
Vor allem zusammen mit Gabe MacGowan.
»Du bist dran, Liebes«, sagte Dauber und riss Allie aus ihren Gedanken.
»An dem Ausdruck auf ihrem hübschen Gesicht kann ich sehen, an wen sie gerade dachte«, bemerkte Lord Killigrew. »So ein Glückpilz.«
Allie legte eine Karte ab. »Ich habe keinen besonderen Gesichtsausdruck, Mylord«, stellte sie indigniert klar und warf einen Blick auf den kleinen Stapel Karten auf dem Tisch. Einige davon waren real, andere waren nur Trug. Allie hatte sehr schnell gemerkt, dass die Geister ein fantastisches Geschick hatten, Trugbilder heraufzubeschwören. Sie spielten mit einem Kartenspiel, das nur sie berühren konnten, während Allie echte Spielkarten benutzte. Es mochte zwar nicht die korrekte Spielweise sein, aber sie kamen damit gut zurecht.
Allie grinste. »Ha! Du bist draußen, Lord Killigrew. Fullhouse! Sieh dir mein Blatt an, und dir werden die Tränen kommen!«
Lord Killigrew nahm es mit Humor. »So ist es wohl, Sie raffiniertes kleines Ding.«
»Warum geht unser Gabe dir noch immer aus dem Weg?«, fragte Bruder Digby unvermittelt. »Ich wage sogar zu behaupten, dass er von Tag zu Tag geschickter darin wird.«
Allie. »Ja, ich fürchte, so ist es, Drew.«
»Ganz schön dumm von ihm, würde ich meinen«, warf Justin ein und zwinkerte in Allies Richtung.
»Aber zu dem ceilidh wird er doch kommen, oder?«, fragte Mademoiselle. »Wenn ich es mir recht überlege, ist er schon
Weitere Kostenlose Bücher