Der Geist der Liebe - Miles, C: Geist der Liebe - MacGowans's Ghost
Stimme zitterte, und er schämte sich dafür. Seine Augen brannten, weil er wusste, was für ein miserabler Vater er seinem kleinen Jungen gewesen war. Das würde er sich nie verzeihen. In seinem ganzen Leben nicht.
Nach einem weiteren tiefen Atemzug beendete Gabe seine Erzählung. »In der Nacht, als Kait starb, hatten wir einen furchtbaren Streit. Ich war so betrunken - und sie vermutlich auch -, dass ich mich nicht mehr genau daran erinnern kann.« Er blickte hinauf zum Mond und blinzelte die Tränen hinter seinen Lidern weg. »Aber ich weiß noch, was als Nächstes geschah. Sie schrie, Jake sei gar nicht mein Sohn und sie hasse uns beide und wolle nur noch sterben.« Gabe schloss die Augen. »Ich erinnere mich, ihr gesagt zu haben, ich wünschte auch, sie wäre tot. Dann geh doch und stirb, habe ich zu ihr gesagt. Dann tu es doch, verdammt noch mal.«
Plötzlich brachte Allies Nähe ihn aus der Vergangenheit in die Gegenwart zurück. Sie stand neben ihm, hatte seine Hand genommen und drückte sie ganz fest. Als sie endlich etwas sagte, war ihre Stimme sanft und beruhigend und ohne Vorwurf. »Du bist nicht schuld an ihrem Tod, Gabe. Das darfst du dir nicht einreden.«
Er entzog ihr seine Hand. »Natürlich ist es meine Schuld, Allie.« Er entfernte sich ein paar Schritte und rieb sich mit der Hand den Nacken. »Ich habe während Kaits Schwangerschaft wie ein Besessener getrunken und auch im ganzen ersten Jahr danach. Heute bin ich ein sogenannter ›trockener‹ Alkoholiker, der sich nicht mal an die Geburt seines Sohns erinnert.« Die alte Wut stieg in ihm auf, Wut auf Kait, auf seine eigene Dummheit und auf all die Fehler, die er gemacht hatte. Er warf Allie einen finsteren Blick zu. »Was weißt du über trockene Alkoholiker, Allie? Nichts? Nun, dann werde ich dich in das verfluchte Geheimnis einweihen. Es ist immer da, Allie«, erklärte er und tippte sich an die Brust. »Es lauert hier drinnen und wartet nur darauf, wieder herausgelassen zu werden. Ich muss ständig auf der Hut sein, jeden Augenblick meines verdammten Lebens.«
»Nein, so ist das nicht«, sagte sie und trat näher. Als sie jedoch nach seiner Hand griff, zog er sie zurück.
Sie ergriff sie trotzdem und sah ihn an, während sie mit ruhiger und noch immer sanfter Stimme sagte: »Du hast dein Problem besiegt.«
»Ich habe Jakes Mutter umgebracht«, knurrte er. »Ich bin schuld an ihrem Tod. Verstehst du jetzt, warum ich den Jungen von hier fortbringen muss? Dieser Ort ist mit zu vielen bösen Erinnerungen verbunden, Allie. Und mit zu vielen von meinen Fehlern.« Er rieb sich mit der Hand über die Augen. »Ich kann mir nicht erlauben, noch mehr zu machen. Jake hat etwas Besseres verdient.«
Allie ging entschlossen einen Schritt auf ihn zu und sah ihm in die Augen. Sie wusste immer noch nicht alles, aber er wollte verdammt sein, wenn er ihr noch mehr erzählte. Sie wusste jetzt, was sie wissen musste. Das genügte.
Würde sie auch den Rest wissen, sie würde ihn für verrückt halten.
Allie starrte ihn an. Ihr Blick war jetzt unnachgiebig, und um ihren Mund lag ein ärgerlicher Zug. »Glaubst du etwa, du machst mir mit all dem Angst, MacGowan? Wirklich? Ich weiß deine Offenheit zu schätzen, aber ich bin nicht so leicht zu erschrecken.« Sie stieß ihn mit der Hand gegen die Schulter. »Hörst du? Du machst mir keine Angst! Und es ist mir egal, was du glaubst, getan zu haben - du hast deine Frau nicht umgebracht, und ich werde dir niemals darin zustimmen! Verstehst du das? Und glaubst du allen Ernstes, vor deiner Vergangenheit davonzulaufen sei die Antwort? Willst du mir erzählen, das Odin's zu verkaufen und deine Familie und die Geister von Sealladh na Mara zu verlassen, die dich und Jake ins Herz geschlossen haben, sei die Lösung?«
Sie schüttelte den Kopf. »Dies war dein Zuhause und das deiner Vorfahren, lange bevor du Kait herbrachtest, Gabe. Und mich hast du herkommen lassen, um diese liebenswerten Seelen zu vertreiben, nur damit du ein Geschäft verkaufen kannst, das sich seit Jahren im Besitz deiner Familie befindet?« Sie konnte ihre Wut kaum noch beherrschen. »Ich hätte diesen Job nie angenommen, wenn ich gewusst hätte, worum es hier wirklich geht, MacGowan! Nach allem, was ich inzwischen erfahren habe, finde ich, dass du einen Riesenfehler machst, wenn du versuchst, Jake von Sealladh na Mara fortzubringen. Und damit du es weißt - nicht alles dreht sich nur um deine Vergangenheit!«, schrie sie.
Dann drehte sie sich
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