Der Geist der Liebe - Miles, C: Geist der Liebe - MacGowans's Ghost
Kostbares gefunden.
Sie war schon einmal von einem Mann zutiefst verletzt worden. Aber wem war das noch nicht widerfahren? Das Problem lag darin, dass jener Mann sie auch so angesehen hatte, als hätte er etwas sehr Seltenes und Kostbares gefunden.
Und genau genommen hatte sie sich in jenem anderen Mann ja auch nicht getäuscht.
Sie hatte nur nicht damit gerechnet, dass er gleichzeitig das Gleiche auch für eine andere Frau empfinden könnte.
»Hey«, sagte Gabe und riss Allie aus ihren Überlegungen. »Sieh mich an.«
Das tat sie ... und konnte gar nicht anders, als ihren Blick auf seinen Mund zu richten. Wenn er lächelte, war es ein wunderbares, ausgeglichenes Lächeln, bei dem seine ebenmäßigen, blendend weißen Zähne aufblitzten.
Und wenn Gabe sprach, verzog sich sein Mund ein wenig nach links, was ihn unwiderstehlich attraktiv machte.
Und ausgesprochen sexy.
Von diesem hinreißenden Highlandakzent, mit dem er sprach, erst ganz zu schweigen.
Ein solches wunderbares Lächeln begann sich jetzt auf seinem Gesicht auszubreiten. »Ich weiß, was du denkst, Kleines.«
Allie blinzelte. »Ach ja?«
»Aye.« Er beugte sich so weit vor, dass ihre Lippen sich beinahe berührten. »Ich werde dich nicht küssen, wenn du es nicht willst, Allie«, flüsterte er. »Und um ehrlich zu sein, bin ich total nervös in deiner Nähe.«
In ihrem Kopf begann sich alles zu drehen, als hätte sie zu viel Wein getrunken. »Du wirkst aber nicht nervös.«
»Und ob ich nervös bin.« Gabe richtete sich auf und sah sie an. Seine Arme ruhten noch immer rechts und links von Allies Oberschenkeln, aber er hatte bisher keinen Finger gerührt, sie anzufassen. Sein Gesicht war ernst und eindringlich, an seinem Kinn zuckte ein Muskel. »Ich bin mit keiner Frau mehr zusammen gewesen, seit ...« Für eine Sekunde wandte er den Blick ab, dann sah er Allie offen an. »Es ist sehr lange her.«
Allie blinzelte, weil sie nicht wusste, was sie dazu sagen sollte.
Sie fragte sich, wie lange sehr lange für ihn sein mochte. Bestimmt nicht so lange wie für sie.
Schließlich grinste sie ein wenig. »Ein sexy Typ wie du? Ach komm, MacGowan! Das ist schwer zu glauben.« Ihre Stimme klang allerdings längst nicht so unbeschwert, wie sie es beabsichtig hatte.
Gabe beugte sich zu ihr und streifte ihr Ohr mit seinen Lippen. »Es lag nicht daran, dass ich keine Gelegenheit gehabt hätte«, murmelte er und atmete tief ein. »Ich hatte nur einfach kein Verlangen danach.« Dann straffte er sich wieder und suchte Allies Blick. »Weder nach Sex noch nach Gesellschaft. Nach gar nichts, wenn ich ehrlich sein soll.« In seinen Augen lag ein Ausdruck von ... Furcht? Zweifel? »Bis ich dir begegnete.«
Großer Gott! Was sollte sie dazu sagen?
Allie schlang die Arme um seinen Nacken und zog seinen Kopf zu sich heran. »Tja«, flüsterte sie an seinen Lippen, »dann habe ich ja Glück gehabt.«
»Wohl kaum. Der Glückspilz bin ich«, erwiderte er genauso leise und ergriff Besitz von ihrem Mund.
Gabe fasste sie nicht an, als ihre Lippen sich berührten. In den Sekunden, die verstrichen, spürte Allie das heftige Begehren in ihm, das machtvoll an die Oberfläche drängte. Doch er blieb ruhig und beherrscht, und sie konnte nur vermuten, welche Kraft ihn das kosten musste.
Und dann endlich strich er mit der Zungenspitze über ihre Unterlippe, bevor er sie sanft zwischen seine Lippen nahm und daran sog. Es war der sinnlichste Kuss, den Allie je erfahren hatte. Bei jedem Streicheln seiner Zunge durchströmte sie ein erregendes Prickeln, und sie drängte sich ihm entgegen, um seinen Kuss voller Leidenschaft zu erwidern.
Seine Selbstbeherrschung begann zu bröckeln, das spürte sie.
Gabe stöhnte auf und legte die Hände auf ihre Schenkel, ließ sie über ihre Hüften ihren Rücken hinaufgleiten. Die Berührung seiner etwas rauen Hände ließ Allie aufstöhnen. Sie bog sich ihm entgegen, als sein Kuss tiefer und fordernder wurde.
Und sie erwiderte den Kuss mit einer Leidenschaft, die seiner in nichts nachstand.
Je begehrender sie ihn berührte und erkundete, je sinnlicher ihre Hände seinen Nacken und seine Schläfen streichelten, desto wilder und verzweifelter küssten sie sich. Gabe schob die Hände unter ihr Haar, hielt ihren Kopf umfasst und küsste Allie mit glühender Unersättlichkeit - bis er sich abrupt von ihr löste. Die Stirn an ihre gelehnt, rangen beide nach Atem, bis Gabe schließlich aufblickte.
Seine grünen Augen waren aufgewühlt wie eine
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