Der Geist der Liebe - Miles, C: Geist der Liebe - MacGowans's Ghost

dieses jungen Mädchens zu erringen, muss er erkennen, was für ein Juwel sie ist. Das zeigt sich in allem, was meine Allie tut.«
    Obwohl er das bereits gewusst hatte, starrte Gabe ihn sprachlos an.
    »Es gibt einen Grund, warum sie eine solche Leidenschaft fürs Leben hat und auch für die Seelen, deren Tod zu früh oder auf unnatürliche Weise eintrat. Es hat seinen Grund, dass sie so gut mit den Toten umgehen kann.«
    Das ließ Gabe aufhorchen.
    »Der eine Monat wird sehr schnell vergehen, mein Junge. Verschwenden Sie also keine Zeit, die Sie nicht haben.« Dauber begann zu verblassen. »Tun Sie das bitte nicht.«
    Gabe starrte auf die leere Stelle, an der Dauber gerade noch gestanden hatte.
    Also hatte auch Allie ein paar Geheimnisse, genau wie er.
    Gabe seufzte schwer und rieb sich die Augen, während er sich sagte, dass er und Allie ein sehr langes Gespräch zu führen hatten ...

17. Kapitel
    D ie Sonne war noch nicht ganz hinter den Wolken hervorgekommen, und der Wind war eisig - trotzdem fand Allie, dass es ein perfekter, wunderschöner Morgen war.
    Vermutlich, weil Schottland ihr so gut gefiel.
    Und nun bekam sie auch die Antwort auf eine Frage, die sie seit geraumer Zeit beschäftigt hatte.
    Was tat Gabe MacGowan, um sich seinen durchtrainierten Körper zu erhalten?
    Die Antwort hatte sie direkt vor Augen. Der Mann ruderte. In einem kleinen, schmalen Boot war er dort draußen in der Bucht und ruderte.
    Wee Mary hatte Allie diese kleine Neuigkeit verraten und sie zu dem besten Aussichtspunkt in Sealladh na Mara mitgenommen: ihrer eigenen Veranda.
    Und das Beste war, dass Gabe keine Ahnung hatte, dass er beobachtet wurde.
    »Was für ein Anblick, aye?«, sagte Wee Mary.
    »Oui, das ist es«, sagte Mademoiselle, die sie begleitet hatte.
    »Wow, seht euch an, wie schnell er ist!«, sagte Allie. »Wie lange rudert er schon?«
    Wee Mary lächelte, als sie ihren Neffen auf dem Loch beobachtete. »Er hat schon immer Sport getrieben, aber mit dem Rudern fing er an, als er ein kleiner Junge war - etwa in Jakes Alter, würde ich sagen. Er segelt auch, und als junger Bursche hat er auch Rugby gespielt. Und natürlich Fußball«, sagte sie und lächelte Allie an. »Das ist, was ihr Amerikaner Soccer nennt.«
    Allie erwiderte das Lächeln. »Verstehe.« Sie sah Gabe beim Rudern zu, und selbst aus der Entfernung konnte sie erkennen, wie viel Kraft das erforderte. Kein Wunder, dass der Mann so einen perfekten Körper hatte. »Rudert Jake auch?« Sie konnte sich nicht entsinnen, ihn je auf dem Wasser gesehen zu haben.
    »Nein, ich fürchte, das erlaubt sein Dad ihm nicht. Eine Schande eigentlich«, sagte Mary und richtete ihren Blick auf Allie. »Was weißt du eigentlich über Jakes Mutter, Kindchen?«
    Allie zuckte die Schultern und beschattete ihre Augen, um Gabe besser sehen zu können. »Nur dass sie und Gabe eine sehr instabile Ehe hatten und dass sie starb, bevor Jake ein Jahr alt war.«
    »Nun, dann hat er dir nicht alles erzählt.« Mary schnalzte missbilligend mit der Zunge und sah Allie an, die sich ihr zugewandt hatte. »Wenn er so weit ist, wird er dir den Rest erzählen. So sind die Männer nun mal, glaube ich. Aber was ich dir sagen kann, ist, dass Jakes Mutter ertrunken ist.« Sie zeigte auf die Stelle, wo Gabe ruderte, gleich hinter dem Meeresarm, wo eine Reihe winziger Inseln lagen, die ein Teil der Inneren Hebriden waren. »Als der kleine Jake sich fürs Rudern interessierte, lehnte Gabe das ganz entschieden ab. Er hat ihn allerdings mit anderen Sportarten vertraut gemacht und unternimmt sehr viel mit Jake. Aber auf dem Wasser will er ihn nicht sehen.«
    Allie dachte darüber nach. »Kann Jake schwimmen?«
    Mary nickte. »Oh ja, natürlich. Gabe hat dafür gesorgt, dass der Kleine schwimmen lernte. Im vergangenen Jahr ist er dreimal in der Woche mit ihm zum Jugendzentrum in Wester Ross gefahren. Der Junge schwimmt wie ein Fisch. Aber sein Dad erlaubt ihm trotzdem nicht, im Loch zu schwimmen.« Wieder schüttelte sie den Kopf. »Es ist eine Schande, aber der arme Gabe hat wirklich sehr viel durchgemacht. Ich kann verstehen, warum er Jake nicht dort sehen will, wo seine Mum ertrunken ist.« Wieder sah sie Allie an. »Verstehst du, was ich meine?«
    Allie nickte. »Ja, das kann ich verstehen.«
    »Na, was führst du jetzt schon wieder im Schilde, kleine Mary?«, ertönte hinter ihnen eine tiefe Stimme mit ausgeprägtem schottischem Akzent.
    Als Allie sich umwandte, sah sie einen großen, schlanken, gut