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Der Geist des Highlanders

Titel: Der Geist des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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genug geplaudert.«
    »Ich würde mich schrecklich gerne mit Ihnen unterhalten«, erwiderte Victoria. »Geben Sie mir eine halbe Stunde Zeit, um hier abzubauen?«
    »Selbstverständlich.« Artane blickte Connor an. »Es war mir ein ausgesprochenes Vergnügen, Sir. Ich glaube, ich habe noch nie eine Aufführung so genossen.«
    Erneut verbeugte sich Connor. Auf dieses Kompliment fiel ihm keine Antwort ein. Er zog sich hinter den Vorhang zurück und bemühte sich, niemandem im Weg zu sein, während das Bühnenbild abgebaut wurde. Als alles zu Victorias Zufriedenheit erledigt war, trat sie zu ihm.
    »Nun, das hätten wir geschafft«, sagte sie seufzend.
    »Bist du zufrieden?«
    Sie lächelte. »Dazu kann ich heute Abend noch nichts sagen. Lass mich erst einmal das Gespräch mit Megans Schwiegervater hinter mich bringen, etwas essen und eine Nacht darüber schlafen. Morgen weiß ich besser, was ich darüber denke.«
    »Soll ich auf dich warten?«, fragte er. »In der Bibliothek?«
    »Ja, bitte«, erwiderte sie. »Es dauert bestimmt nicht allzu lange. Obwohl«, fügte sie hinzu, »das hängt natürlich vom Earl ab. Thomas meinte, er möchte gerne eine Theatertruppe unterstützen, und bei solchen Gesprächen weiß man nie, was auf einen zukommt.«
    »Ich warte auf jeden Fall«, erklärte Connor.
    »Ich werde kommen.«
    Er blickte ihr nach, als sie mit ihren Geschwistern davonging. Am Tor drehte sich Victoria noch einmal um, dann ging sie weiter.
    »Ich glaube, mit diesem Auftritt habt Ihr ihr äußerst wirkungsvoll den Hof gemacht.«
    Connor blickte Roderick an, der neben ihn getreten war. »Meint Ihr?«
    »Ja. Ihr wart sehr gut. Eure gesamte Garnison ist vollkommen sprachlos.«
    »Hm«, sagte Connor nachdenklich. Er wünschte Roderick eine geruhsame Nacht und verließ das Schloss, um sich langsam auf den Weg zum Gasthaus zu machen.
    Er trat durch die Eingangstür und machte am Wohnzimmer halt. Er legte sein Ohr an die Tür und lauschte einige Augenblicke dem Gespräch, musste jedoch feststellen, dass er so aufgewühlt war, dass er ein wenig allein sein musste, bevor ihn seine Gefühle vor aller Augen übermannten.
    Er ging in die Bibliothek, entzündete ein Feuer im Kamin und setzte sich in seinen gewohnten Sessel.
    Er weinte nie. Er erlaubte sich noch nicht einmal, auch nur einen Anflug von Bedauern zu spüren. Aber hier in der Dunkelheit vergoss er ein oder zwei Tränen um das, was hätte sein können.
    Und um die strahlend schöne, begabte Frau, die es mit ihm hätte teilen können.
    Bei allen Heiligen, sie war eine Lichtgestalt.
    Er hätte alles dafür gegeben, wenn sie die Seine werden könnte.

25
    Victoria lief den Weg zum Schloss hinauf. Es kam ihr so vor, als sei sie ihn immer schon gegangen, nicht nur diesen einen Sommer. Es war schwer zu glauben, dass die Aufführungen tatsächlich vorbei waren und sie keinen Grund mehr hatte, in England zu bleiben. Der Earl hatte sich vage darüber geäußert, sie könne auf seine Kosten auf dem Schloss weitere Stücke inszenieren, aber es war bisher kein konkretes Angebot gefolgt. Connor würde weiter spuken; sie würde bald schon die nächsten Proben beaufsichtigen. Er würde in England bleiben; sie würde nach Manhattan zurückkehren. Das, was in den vergangenen zwei Monaten geschehen war, würde Erinnerung werden, und das Leben würde weitergehen. Allerdings vermutete sie, dass es ihr schwerfallen würde.
    Aber was sollte sie sonst tun? Connor war ein Geist; sie war eine Sterbliche. Es gab keinen Ratgeber, in dem stand, wie man mit so einer Beziehung umgehen sollte - sofern Connor überhaupt an einer Beziehung interessiert war.
    Als sie den Innenhof betrat, saß Connor auf der Bühne und blickte gedankenverloren in die Ferne. Victoria holte tief Luft. Sie hatten sich am Abend zuvor noch in der Bibliothek gesehen, aber sie war so müde gewesen, dass sie ins Bett gefallen und sofort eingeschlafen war. Jetzt hatte sie die Chance, ihm zu sagen, wie wunderbar er gewesen war, und ihm von ihren Plänen zu berichten: sie hatte vor, zu einer kleinen Rundreise durch Schottland aufzubrechen, bevor sie in zwei Wochen wieder nach New York zurückkehren würde.
    Hoffentlich verlangte er nicht von ihr, dass sie ihr Ver-sprechen hielt und sich von ihm einen ganzen Monat lang erschrecken ließ.
    Um Himmels willen.
    Sie trat zu ihm. »Wie geht es dir?«, fragte sie.
    Lächelnd blickte er auf. »Ich kann es nicht genau sagen«, erwiderte er.
    »So ist das mit dem Ruhm«, erklärte sie und

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