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Der Geist des Highlanders

Titel: Der Geist des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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er sich vermutlich heute Nachmittag zurückhalten.«
    Connor grunzte, sagte aber nichts.
    Thomas nickte. »Ich kam also hierher und stellte fest, dass in dem Schloss lauter Schotten spukten, aber das war gar nicht mal die größte Überraschung. Auch der Geist einer außergewöhnlich schönen Frau ging hier um.«
    »Ein echtes Gespenst oder nur eine Ausgeburt deiner Fantasie?«, fragte Victoria.
    »Ein echtes Gespenst.«
    Victoria warf ihrer Schwägerin einen prüfenden Blick zu, um zu sehen, wie sie darauf reagierte. Aber Iolanthe hatte den Arm über die Augen gelegt und rührte sich nicht. »Und, was hat das mit uns zu tun?«, fragte sie ihren Bruder. »Du hast also ein gut aussehendes weibliches Gespenst angetroffen. Das war sicher unterhaltsam für dich, aber ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum du uns das erzählst.« Sie rutschte unbehaglich in ihrem Sessel hin und her. »Ich weiß sowieso nicht, warum wir über das alles reden. Es ist ein unvorstellbares Wirrwarr ...«
    »Unvorstellbar würde ich es nicht nennen«, unterbrach Thomas sie.
    »Dann setz einfach ein anderes Wort ein, das das Gleiche bedeutet.«
    Iolanthe räusperte sich. »Frag doch deinen Bruder nach dem Namen des weiblichen Gespenstes.«
    »Wozu ...«
    »Frag ihn, Victoria«, warf Connor leise ein.
    »Ja, gut«, erwiderte sie, überrascht von seinem ernsten Tonfall. Sie blickte ihren Bruder an. »Wie hieß also das wunderschöne Gespenst, das dir monatelang den Schlaf raubte?«
    Thomas lächelte schwach. »Iolanthe MacLeod.«
    »Na ja«, meinte Victoria. »Das ist schon etwas unheimlich. Ich finde es ja seltsam, dass deine Frau den gleichen ... Namen ...«
    Sie klappte den Mund zu.
    »Iolanthe MacLeod?«, flüsterte sie.
    Thomas zuckte hilflos mit den Schultern und lächelte verlegen. »Das Schicksal wollte es so.«
    Victoria blickte Iolanthe an, die grün vor morgendlicher Übelkeit auf der Couch lag, dann blickte sie zu Thomas, der den Eindruck machte, als täte ihm seine begriffsstutzige Schwester ausgesprochen leid, und dann zu Connor, der ihren Blick ausdruckslos erwiderte.
    »Du hast es gewusst?«, stieß sie hervor.
    Connor zog eine Schulter hoch. »Ja.«
    »Dass sie ... dieselbe ...«, stammelt Victoria und wies auf die Frau auf der Couch.
    »Ja«, bestätigte Connor, »genau diese Frau.« »Aber ... aber wie ... ?« Victoria blickte zu Iolanthe und dann zu Thomas. »Das kann doch nicht sein! So etwas gibt es doch nur im Märchen, es ist unmöglich ...«
    »Es ist durchaus möglich«, sagte Iolanthe leise und richtete sich auf. »Ich war tatsächlich dieses arme, unglückliche Gespenst, das Thomas bewog, hierherzukommen und das Schloss zu übernehmen. Und jetzt erzähl ihr die Geschichte zu Ende, Thomas, und spann sie nicht so lange auf die Folter. Ich kann nicht ...« Sie drückte die Hand vor den Mund.
    »Wird dir schlecht?«, fragte Thomas und sprang auf.
    »Ja, bestimmt, wenn du dich nicht beeilst«, sagte Victoria.
    Iolanthe sank zurück auf die Couch, und Thomas setzte sich wieder.
    »Also, hier die Kurzfassung, bevor Io das Frühstück aus dem Gesicht fällt«, sagte er. »Ich begegnete ihr, verliebte mich in sie und dachte, wenn ich in der Lage wäre, in die Vergangenheit zurückzugehen und sie vor ihrem Tod zu retten, dann könnte ich sie auch lebend mit in die Zukunft bringen.«
    »Durch ein Zeittor«, ergänzte Victoria.
    »Ja, natürlich«, erwiderte Thomas. »Wie denn sonst?«
    »Daher kennst du also Jamie MacLeod.«
    »Ja.«
    »Und du hast so getan, als wüsstest du nicht, was mit Granny passiert ist!«, rief Victoria aus.
    »Daran kann ich mich gar nicht erinnern«, erwiderte Thomas lächelnd.
    »Ach, du hättest es mir sagen können«, sagte Victoria gereizt.
    »Warum?«
    Victoria winkte missgelaunt ab und wandte sich an Iolanthe. »Ist Jamie wirklich dein Großvater? Stammt er aus dem Mittelalter? Und du? Verdammt noch mal, verratet mir doch endlich ein paar Daten!«
    Iolanthe holte tief Luft und begann: »Ich bin im vierzehnten Jahrhundert geboren. Jamie ist mein Ur-Urgroßvater. Er hat die Zeittore entdeckt, als sein Bruder in die Zukunft gereist ist. Es war eine Art Familiengeheimnis, und deshalb wurde ich auch ermordet. Dein Bruder hat große Gefahren auf sich genommen, um mich vor dem Mord zu retten.«
    Victoria brauchte eine Weile, um das zu verdauen.
    »Du kannst dich doch nicht wirklich in Thomas verliebt haben, oder?«, fragte sie stirnrunzelnd.
    »Zuerst hielt ich ihn für einen Dämon«, gab Iolanthe zu.

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