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Der Geist des Highlanders

Titel: Der Geist des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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war das schon für ein Leben? Wenn der Franzose ihn ermordet hätte, wäre sein Clan auch nicht schlechter dran als jetzt. Sein Vetter besaß genug Verstand, um seinen Platz einzunehmen, und schließlich hatte er ja Cormac genau damit beauftragt, auch wenn er angenommen hatte, nicht länger als ein, zwei Tage abwesend zu sein.
    Jetzt wunderte er sich darüber. Aber er wunderte sich ja im Moment sowieso über eine Menge Dinge.
    Sollte er tatsächlich jahrhundertelang als Gespenst gelebt und in dem Schloss gespukt haben? Damit beschäftigt, jeden Sterblichen in Angst und Schrecken zu versetzen, damit sich alle so grauenhaft fühlten wie er selbst?
    Er hielt kurz inne.
    Um ehrlich zu sein entsprach diese Art so ziemlich dem, wie er auch zu Lebzeiten gewesen war.
    »Connor?«
    Connor wandte sich zu der Frau an seiner Seite um. Nun, hier wäre eine Gefährtin für ihn. Schön, furchtlos, rothaarig, und mit einem Temperament, das dem seinen in nichts nachstand. Auf sein Stirnrunzeln hin zog sie eine Augenbraue hoch, schien aber nicht weiter beunruhigt. Im Großen und Ganzen gefiel es ihm, wie sie ihm begegnete. Nur, wenn er zu brüllen begann, reagierte sie gelangweilt.
    Dem Mädchen schien nichts abzugehen.
    >Mir fällt gerade der Name MacDuff ein«, sagte er.
    »Er kommt bei Shakespeare vor. Im schottischen Stück.«
    Er sah zu Boden, während sie weitergingen. »Das schottische Stück? Heißt es so?«
    »Nein, aber es bringt Unglück, wenn man den Namen ausspricht, außer man spielt darin mit.«
    »Ach ja? Ich fürchte mich nicht vor derartigen Dingen. Ich habe immerhin den Anschlag des Franzosen überlebt und den Verlust meiner Kinder. Vielleicht werden sich die Dinge nun für mich zum Guten wenden.«
    Sie sah ihn mit einem matten Lächeln an. »Das hoffe ich. Um Euretwillen.«
    Und für sich selbst hoffte sie das gleichermaßen.
    Er wollte sie eben fragen, was sie von den Erlebnissen des heutigen Morgens hielt, als sie das Gasthaus erreichten und Thomas ihnen entgegenkam. Connors Hand fuhr instinktiv zu seinem Schwertgriff. Thomas lächelte nur.
    »Laird MacDougal.«
    »McKinnon«, grollte Connor.
    »Ach, du meine Güte«, sagte Victoria. »Hattet ihr zwei gestern noch nicht genug?«
    »Wir haben unsere Auseinandersetzung nicht zu Ende gebracht«, erklärte Connor und warf Thomas einen verheißungsvollen Blick zu.
    Thomas erwiderte ihn gelassen. »Ich stehe Euch jederzeit zur Verfügung.«
    »Bringt dieses mal aber nicht die kleine MacLeod mit, die Ihr geheiratet habt. Sie irritiert mich.« »Kein Sorge«, murmelte Victoria. »Die Arme ist ständig von Übelkeit geplagt, weil sie ihr erstes Kind erwartet.«
    »Oh, heute geht es ihr schon viel besser«, versicherte Thomas ihr. »Sie hat sich ein wenig hingelegt. Mir war gerade nach ein bisschen Bewegung zumute, und da trifft es sich gut, dass dein Freund hier mir die passende Gelegenheit bietet.«
    »Freund?«, wiederholte Connor. »Gebraucht dieses Wort nicht noch einmal. Es weckt in mir den Wunsch, mein Schwert zu ziehen.«
    »In Ordnung!« Thomas lachte. »Ihr habt sicher auch Hunger. Ich glaube, Mrs Pruitt ist in der Küche. Und wer weiß, vielleicht finden wir dort noch etwas anderes als unser Mittagessen?«
    Connor warf Thomas einen misstrauischen Blick zu. »Nicht noch mehr Gespenster.«
    Thomas zuckte mit den Schultern. »Lasst uns nachsehen. Danach können wir beide uns ja ein bisschen Bewegung verschaffen. «
    Connor grunzte zustimmend und ließ Victoria vorangehen.
    Am Küchentisch saßen wahrhaftig drei handfeste Männer und ließen sich ihr Essen schmecken. Zwei waren unverkennbar Schotten, der Dritte war Engländer. Das sah Connor auf den ersten Blick.
    Victoria stellte sie einander vor. »Meine Großväter von beiden Seiten, Ambrose MacLeod und Hugh McKinnon.«
    » Ein MacLeod und ein McKinnon an einem Tisch ?«, fragte Connor überrascht. »Und der Dritte im Bunde?«
    »Fulbert de Piaget. Er ist mit dem Ehemann meiner jüngeren Schwester verwandt.«
    »Ein Engländer?«
    »Ja, so ist es leider.«
    Fulbert de Piaget öffnete schon den Mund zu einer angemessenen Erwiderung, aber Connor blickte ihn mit einem derartigen Groll an, dass er darauf verzichtete.
    Fluchend verschwand Fulbert.
    Connor musste sich setzen. Er hielt sich am Tisch fest und fragte Victoria: »Sind das die Gasthaus-Gespenster?«
    »Ja, sie sind anscheinend von ihren Reisen zurückgekehrt«, erwiderte Victoria und setzte sich neben Connor.
    Er wandte seine Aufmerksamkeit dem rothaarigen

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