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Der Geist des Highlanders

Titel: Der Geist des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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habe stattdessen geheiratet.«
    »Fahr zur Hölle.«
    »Schön, dass du wieder da bist, Laird MacDougal«, flüsterte Thomas grinsend.
    Connor hätte ihm darauf gerne etwas erwidert, aber eine neue Woge von Erinnerungen riss ihn mit sich.
    Er sah Victoria zum ersten Mal in den großen Saal treten. Victoria, die Michael Fellini anschmachtete. Victoria in der
    Bibliothek des Gasthauses, in ihrem Sessel am Kamin, in dem ein Feuer flackerte, das er entzündet hatte. Sie blickte ihn voller Zuneigung an.
    Victoria, die gelobte, ihn vor dem Tod zu bewahren.
    Dann erinnerte er sich an Victoria in der vergangenen Woche. Sie hatte sich sicher die meiste Zeit über gefragt, wie er nur so starrköpfig sein konnte. Er warf ihr einen Blick zu.
    Tränen strömten ihr über die Wangen.
    Seine Hand glitt unter ihre Haare, er beugte sich vor und küsste sie.
    Und als er erst einmal damit angefangen hatte, konnte er nicht mehr damit aufhören.
    »Hier ist wohl kaum der richtige Ort zum Knutschen!«, flüsterte eine erboste Stimme hinter ihnen.
    Connor drehte sich um und wollte etwas Passendes erwidern, aber als er sah, dass eine etwa achtzigjährige Dame hinter ihnen saß, machte er den Mund wieder zu und begnügte sich damit, den Arm um Victoria zu legen.
    »Ich kann mich erinnern«, flüsterte er aufgeregt.
    »Es wurde auch Zeit«, entgegnete sie leise.
    Lächelnd zog er sie an sich, und bei dem Gedanken, dass er sie beinahe verloren hätte, rollte ihm eine Träne über die Wange.
    Sie sah es und blickte ihn überrascht an.
    »Das ist Schweiß!«, erklärte Connor.
    »Ach ja«, wisperte Victoria und lächelte.
    Er ergriff ihre Hand und streichelte sie. Kurz schloss er die Augen, um sich bei den Heiligen zu bedanken. Wie oft hatte er sich in seinem Nachleben gewünscht, sie berühren zu können, und jetzt saß er lebendig neben ihr und hielt sie im Arm.
    Vom Rest der Aufführung bekam er nicht viel mit. Als zur Pause das Licht anging, fuhr er sich mit dem Anzugärmel über die Augen und sprang auf, um zur Tür zu gehen.
    »Warte«, sagte Thomas. »Wo willst du hin?«
    »Ich gehe«, erklärte Connor entschieden. »Irgendwohin,
    wo ich meine Verlobte bis zur Besinnungslosigkeit küssen kann.«
    »Aber die Aufführung ist noch nicht vorbei.«
    »Für uns ja.« Er blickte Victoria an. »Wir gehen nach draußen.«
    »Hey«, erwiderte Thomas grinsend, »ich glaube, öffentliche Zurschaustellung von Gefühlen ist hier verboten. Du wirst wohl bis zum Ende der Aufführung warten müssen.«

Connor blickte Iolanthe an, dann wandte er sich wieder an Thomas. »Deine Frau ist ganz grün im Gesicht, ich glaube, auch für euch ist das Stück vorbei.«
    »Ihr geht es gut ...«
    Connor trat einen Schritt zur Seite, als Iolanthe an ihm vorbei in Richtung Toilette losspurtete. Er lächelte. »Gib mir die Schlüssel.«
    »Träum weiter«, sagte Thomas. »Wir warten in der Lobby auf Io. Vielleicht ist es ja besser so. Ich glaube nicht, dass ich dich mit meiner Schwester allein lassen sollte.«
    »Thomas!«, sagte Victoria warnend.
    »Nein, ich glaube, es ist meine Pflicht als Bruder, sie zu beschützen. Meinst du nicht auch?«
    Connor blickte Victoria an. »Ich möchte ihn gerne töten. Hast du etwas dagegen?«
    »Nein, keineswegs«, erwiderte sie.
    »Hey«, wandte Thomas ein, »ich bin derjenige, der euch wieder zusammengebracht hat. Ein wenig Dankbarkeit wäre nicht unangebracht. Außerdem brauchst du einen Trauzeugen, MacDougal.«
    »Das überlege ich mir noch«, sagte Connor. Er legte Victoria den Arm um die Schultern und zog sie zur Tür. »Wir warten, bis die arme kleine MacLeod kommt, und dann fahren wir.«
    »Bist du sicher, dass du das Stück nicht zu Ende sehen willst?«, fragte Thomas.
    »Ich kann mir vieles vorstellen, was ich jetzt gerne tun
    möchte, aber ein Stück anzuschauen, das ich auswendig kann, gehört nicht dazu. Wenn ihr wollt, kann ich es euch auf der Heimfahrt vollständig aufsagen.«
    »Du hast ein gutes Gedächtnis«, sagte Victoria atemlos.
    »Er hat ein enormes Gedächtnis«, warf Thomas lachend ein. »Es umfasst Jahrhunderte.«
    Victoria blickte ihren Bruder an, dann brach sie in Tränen aus. Connor vermutete, dass es Tränen der Erleichterung waren. Er zog sie in die Arme und stellte fest, dass auch seine Augen feucht wurden.
    Thomas schlug ihm auf die Schulter. »Herzlichen Glückwunsch und willkommen im einundzwanzigsten Jahrhundert. «
    Connor strich Victoria über die Haare. »Ich kann es kaum glauben«, sagte er

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