Der Geist des Highlanders
es einen Grund gibt, warum ich dich mag.«
Thomas lachte nur. »Wenn ich eines gewaltsamen Todes sterbe, vererbe ich das Schloss Mom und Jennifer, damit sie dort einen Laden für Kinderkleidung aufmachen können.«
Victoria schüttelte sich. »Dazu wärst du imstande, was?«
Er warf ihr einen Blick über die Schulter zu. »Natürlich nicht. Aber mal ernsthaft, Vic. Was hast du vor? Hast du nicht schon sämtliche Eintrittskarten verkauft?«
Sie schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe nichts herausgeschickt. Ich hatte sie zwar bestellt, aber als ich erfuhr, dass Moonbat mir die Bühne kündigt, habe ich den Auftrag storniert. «
»Die Leute werden sich fragen, was mit dir passiert ist.«
»Wenn wir neue Räume gefunden haben, benachrichtige ich alle.« Sie seufzte. »Aber ich muss vermutlich erst einmal zurückfahren, um zu sehen, ob ich meine Truppe wiederbeleben kann.«
Wenigstens glaubte sie, dass sie das tun musste. Aber eigentlich befürchtete sie, dass sie keine Lust mehr hatte, mit ihnen zusammenzuarbeiten, selbst wenn sie noch alle da waren.
Sie wollte selbst auf der Bühne stehen.
Wirklich, sie hatte den Verstand verloren.
Erneut stieß sie einen Seufzer aus. »Es hängt ja auch davon ab, was von meiner Truppe tatsächlich noch übrig ist, nachdem Michael Fellinis Agent sie in die Mangel genommen hat.«
»Fellini«, brummelte Connor. »Was für ein aufgeblasener, arroganter Schmierenkomödiant.«
Im Auto wurde es still. Victoria und Iolanthe wechselten einen verblüfften Blick, und sie hielten beide den Atem an. Schließlich kratzte Connor sich verlegen am Kopf.
»Ich glaube, ich habe nach dem Mittagessen zu viel Schokolade gegessen«, sagte er. »Ständig habe ich diese Träume.«
»Ja, es liegt bestimmt an der Schokolade«, erwiderte Thomas leichthin. »So, dann suche ich uns jetzt einen Parkplatz, wie gehen einkaufen und treffen uns anschließend wieder hier. Dann gehen wir irgendwo nett essen und sehen uns das Stück an.«
Victoria stieß langsam die Luft aus. Er war so nahe dran gewesen, und trotzdem so unvorstellbar weit entfernt von allem, was ihnen weitergeholfen hätte. Na, wenigstens hatte er Träume, das war doch schon mal was.
Sie blickte zu Connor, der ausgestiegen war und interessiert den Verkehr beobachtete. Es sah so aus, als ob er sich gut zurechtfinden würde. Zumindest gelang es Thomas, ihn davon zu überzeugen, dass man auf dem Bürgersteig gehen musste.
»Zuerst die Kleider«, sagte Thomas. »Io, Vic und du, ihr könnt die Schlüssel nehmen, und in einer Stunde treffen wir uns wieder hier.«
»In einer Stunde?«, wiederholte Victoria. »Wir sind bestimmt früher fertig.«
Erfreut stellte Victoria fest, dass Iolanthe genauso wenig Geduld beim Kleiderkauf an den Tag legte wie sie. Relativ schnell waren sie wieder am Auto und packten ihre Einkaufstüten in den Kofferraum.
Victoria war gerade dabei, alles zu verstauen, als ihre Schwägerin scharf die Luft einzog.
»Oh mein Gott!«, sagte Iolanthe überrascht. »Was ist?« -»Dreh dich um!«
Victoria zögerte. »Sind Connor und Thomas da?«
»Ja. In ihrer ganzen Pracht.«
Victoria schloss kurz die Augen. Bitte, lass ihn keine viktorianischen Rüschen mit einem Dreispitz tragen. Sie drehte sich um.
Ihr stockte der Atem.
In Jeans sah der Mann gut aus. Aber im Anzug war er atemberaubend. Lächelnd kam er auf sie zu.
»Wie findest du mich?«
»Umwerfend!«
Connor verbeugte sich leicht. »Du musst dich bei deinem Bruder bedanken.«
»Danke, Thomas«, sagte Victoria mit schwacher Stimme.
»Lasst uns gehen«, meinte Thomas lachend, »bevor meine Schwester noch in Ohnmacht fällt. Hat jemand Interesse an einem Abendessen?«
»Immer«, erwiderte Connor prompt.
»Ja, sicher«, sagte Victoria, der die Knie wackelten. Sie wünschte sich einen Stuhl.
»Wenn es sein muss«, warf Iolanthe ein. Sie klang nicht besonders enthusiastisch.
Das Essen dauerte aus Rücksicht auf Iolanthe nicht besonders lange. Connor schien es zu bedauern, dass so viel übrig blieb, aber es gelang Victoria, ihn davon abzuhalten, noch rasch alle Teller leer zu essen. Als sie danach den Bürgersteig entlanggingen, wirkte er, als sei er tief in Gedanken versunken.
»Was denkst du?«, fragte sie.
Er blickte sie an. »Ich habe gerade gedacht, dass du sehr schön bist«, erwiderte er freimütig.
»Nein, ich meinte, was du von Edinburgh hältst.«
»Ich finde, es sind zu viele Menschen hier. Als ich das letzte Mal hier war, waren es noch nicht so viele,
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