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Der Geist des Highlanders

Titel: Der Geist des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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Engel gekommen. Das musste ein Irrtum sein. Diese schöne Frau konnte keine McKinnon sein, dazu war sie zu hellhäutig.
    Ihre Locken fielen ihr wie ein Wasserfall über den Rücken Sie waren rot wie Flammen, aber dunkler, als ob das Abendfeuer in ihnen eingefangen wäre. Ihr Gesicht war makellos, ihre Porzellanhaut und ihre Gesichtszüge stammten direkt aus einem Traum.
    Er kniete da, kaum zwanzig Schritte von ihr entfernt, und fragte sich, warum achthundert Jahre seines Nachlebens hatten vergehen müssen, bis er einer Frau begegnete, die ihn sprachlos machte.
    Die Frau ging selbstbewusst im großen Saal umher, und er beobachtete sie bewundernd. Er hätte sich gerne auf sein Schwert gestützt, aber dazu war es zu groß, und es lag ja auch nutzlos auf dem Boden, also begnügte er sich damit, sich auf die Hacken zu setzen, damit er nicht vor lauter Anbetung vornüber kippte.
    Wer war dieses Mädchen?
    Bei allen Heiligen, ein einziger Augenblick hatte ihn für immer verändert. Er konnte es selbst kaum glauben, aber es war tatsächlich so.
    Er war versucht, sich ihr zu zeigen, entschied sich jedoch rasch dagegen. Noch nicht.
    »Victoria! Victoria McKinnon!«
    Die Frau drehte sich um. »Ja?«
    Connor wäre fast umgefallen. Nur eine rasche Reaktion bewahrte ihn davor, zu Boden zu sinken.
    Victoria McKinnon?
    McKinnon?
    Der Mann, der schon vor ein paar Tagen auf der Burg gewesen war, trat in den großen Saal. Er lächelte.
    »Wie findest du es?«, fragte er. »Dein Bruder hat nicht übertrieben, oder?«
    »Ich sollte Thomas wohl anrufen und mich bei ihm bedanken«, erwiderte Victoria McKinnon. »Es ist großartig ...«
    Connor traute kaum seinen Ohren. Thomas? Ihr Bruder? Nein, das war nicht möglich! Eine so schöne Frau stammte aus dieser Familie? Das konnte nicht sein!
    Aber was sollte es sonst bedeuten? Wie viele Männer namens Thomas McKinnon gab es, denen Schloss Thorpewold gehörte? Wie viele Frauen namens Victoria McKinnon hatten Brüder, die Thomas hießen? Erstaunt und empört schüttelte er den Kopf. Vau McKinnon war offensichtlich die Abkürzung für Victoria McKinnon gewesen.
    Thomas McKinnons Schwester.
    »Nun«, schnarrte Roderick hinter ihm, »was wollt Ihr jetzt tun, da Ihr wisst, wer sie ist?«
    Connor sprang auf, ergriff sein Schwert und stieß es Roderick mit aller Kraft in die Brust. Röchelnd stürzte der Schatten zu Boden.
    »Du musst sofort mitkommen«, sagte der Mann zu Victoria.
    »Aber ich bin noch nicht fertig«, protestierte sie.
    »Doch, du bist jetzt fertig.«
    Victoria McKinnon warf dem Mann einen Blick zu, bei dem jeder andere sofort zurückgewichen wäre und den Mund gehalten hätte. Dieser Mann jedoch schien aus härterem Stoff zu sein, als man zunächst denken würde.
    »Im Gasthaus gibt es Probleme«, sagte er.
    Victoria McKinnon verdrehte die Augen, murrte leise vor sich hin und verließ dann mit dem Mann den großen Saal.
    Connor folgte dem Paar. Am Tor stützte er sich auf die verfallene Mauer und blickte den beiden nach. Die Verwandte seines Feindes wusste nichts davon, welchem Schrecken sie gerade entgangen war.
    »Mylord?«
    »Ja?«, zischte Connor.
    »Mylord, was befiehlst du uns zu tun?«
    Connor blickte Victoria McKinnon nach, wie sie über die Zugbrücke ging. Er konnte sich von ihrem Anblick nicht losreißen.

»Mylord?«
    Mühsam besann sich Connor und drehte sich zu den Männern um, die sich hinter ihm versammelt hatten. »Ich überlege mir gerade einen richtigen Spuk«, stieß er hervor.
    Viele der Männer kratzten sich ratlos am Kopf.
    Connor verzog böse das Gesicht. Anscheinend ließen sich die Männer davon einschüchtern, denn sie wichen respektvoll zurück.
    »Die Vorbereitungen werden einige Zeit in Anspruch nehmen.«
    Hinten aus dem Saal hörte man Rodericks Röcheln.
    Die Männer zerstreuten sich und ließen Connor mit seinen Gedanken allein.
    Nun ja, mit seinen Gedanken und Rodericks Klagen.
    Connor trat in den Hof und starrte erneut auf den Weg, der zur Straße führte.
    Eine McKinnon.
    Er hätte es wissen müssen.
    Schließlich schob er seine albernen Grübeleien beiseite. Er hatte sich von ihrer Schönheit blenden lassen, aber damit war es jetzt vorbei. Er würde sie mit Leichtigkeit so erschrecken können, dass sie nie wieder zum Schloss zurückkehrte. Er hatte sogar schon ein paar Ideen. Jetzt brauchte er sich nur in aller Ruhe zu überlegen, welche am effektivsten waren.
    Ja, genau, er würde sie erschrecken und sie davonjagen. Und er würde kein Bedauern

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