Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Geist des Highlanders

Titel: Der Geist des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
Vom Netzwerk:
unwahrscheinlich vor.«
    Sie warf Connor einen bösen Blick zu. Fellini bemerkte zum Glück nichts davon.
    »Ich habe damit nichts zu tun«, verkündete Connor.
    Erneut warf ihm Victoria einen warnenden Blick zu, bevor sie sich wieder Fellini zuwandte. »Wie kommst du darauf, dass es in deinem Zimmer spukt?«, fragte sie.
    »Irgendetwas hat mir ständig in den Nacken geblasen, während ich vor dem Spiegel meinen Text geprobt habe«, beklagte sich Michael. »Das war bestimmt ein Gespenst.«
    »Ach, weißt du, hier im Gasthaus zieht es ein wenig«, erwiderte Victoria beruhigend.
    »Aber doch nicht so sehr.«
    »Ich kümmere mich darum«, versprach Victoria ihm.
    »Ja, tu das«, erwiderte Fellini.
    Damit drehte er sich um und ließ Victoria und Mrs Pruitt einfach stehen, um sich wieder in sein Zimmer zu begeben.
    »Ich habe versucht, ihn zu warnen«, sagte Mrs Pruitt düster, »aber er hat mir ja nicht zugehört.« Sie schwieg. »Vielleicht sollte ich heute Nacht vor dem Zimmer Wache halten. Wer weiß, was ich zu sehen bekomme?«
    Der Gedanke belebte sie, und sie traf die nötigen Vorkehrungen, um ihn in die Tat umzusetzen. Connor öffnete den Mund, um diese lächerliche Angelegenheit zu kommentieren, aber Victoria hatte sich vor ihm aufgebaut und funkelte ihn böse an.
    Bei allen Heiligen, ihre wütende Miene machte ihn beinahe sprachlos. Allerdings entsprach das nicht seinem Wesen.
    »Was ist?«, fragte er.
    Victoria trat auf ihn zu. »Wir hatten doch eine Abmachung«, zischte sie.
    Connor richtete sich auf. »Ich habe sie eingehalten.« Und das stimmte auch. Wenn man mal davon absah, dass er Michael auf dem Schloss ebenfalls in den Nacken geblasen hatte.
    Victoria wandte sich an Ambrose. »Warst du das?«
    Ambrose nickte reumütig. »Ja, Enkeltochter, das war ich.«
    »Wie konntest du nur?«, schrie sie ihn an. »Er ist der Hauptdarsteller in meinem Stück.«
    Ambrose senkte den Kopf. »Ich bitte um Verzeihung. Ich war nur kurz in meinem Zimmer, um ein paar Dinge zu holen, die ich in der nächsten Zeit benötige. Ich fürchte, ich habe ihn gestreift, als ich oben auf der Kommode nach etwas gesucht habe. Ich muss ja schließlich auch atmen, nicht wahr?«
    Victoria wollte etwas erwidern, besann sich dann jedoch eines Besseren. Sie seufzte. »Eigentlich bin ich diejenige, die sich entschuldigen sollte. Schließlich hat er dir das Zimmer weggenommen.«
    »Ja, genau«, stimmte Ambrose ihr fröhlich zu. »Aber ich weiß ja, was er für dich und dein Stück bedeutet, deshalb werde ich ihn in Ruhe lassen.«
    Victoria lächelte ihn an, dann wandte sie sich stirnrunzelnd an Connor. »Und Sie? Was führt Sie hierher?«
    Was sollte er sagen? Dass er einen Blick in das polierte Glas werfen wollte, um zu sehen, ob sie mit seinem Gesicht recht gehabt hatte? Noch nie hatte ihn jemand als attraktiv bezeichnet, und er wusste wirklich nicht genau, ob er das überhaupt glauben sollte. Und jetzt hatte dieser dämliche Michael Fellini ihm die Gelegenheit verdorben, die Wahrheit herauszufinden.
    »Sie wollen doch nicht etwa meine Schauspieler erschrecken, oder?«, fuhr sie fort. »Sie haben mir versprochen, das nicht zu tun.«
    »Das habe ich nicht versprochen.«
    Sie stemmte die Hände in die Hüften. »Ich habe Ihnen einen ganzen Monat Schreien versprochen, wenn Sie meine Leute in Ruhe lassen. Sie waren einverstanden, also halten Sie sich jetzt auch an Ihr Versprechen.«
    Sie wandte sich zum Gehen.
    »Ihr habt mir eine Rolle in Eurem Stück versprochen«, grollte er.
    Victoria blieb stehen. Langsam drehte sie sich um und blickte ihn an. »Ja, das habe ich.«
    Connor wusste zwar nicht genau, warum er das überhaupt erwähnt hatte, aber irgendwie gefiel ihm die Vorstellung.
    Victoria musterte ihn. »Es gibt einen Geist in dem Stück, aber dafür sind Sie ein bisschen zu jung. Sie wären geeigneter in der Rolle des Hamlet, aber das ist ein ziemlich großer Part.«
    Connor trat unbehaglich von einem Fuß auf den anderen. »Ich hätte wahrscheinlich auch gar keine Zeit für solche Albernheiten«, brummte er.
    »Ich lasse Ihnen das Drehbuch da«, sagte sie. »Ich deponiere es oben auf dem Schloss, falls Sie Ihre Meinung ändern. Wenn Sie wollen, können Sie mit dem Text des Geistes anfangen. Wir haben zwar einen Schauspieler dafür, aber die zweite Besetzung fehlt uns noch.«
    »Zweite Besetzung?«
    »Jemand, der die Rolle übernimmt, falls dem eigentlichen Schauspieler etwas zustößt«, erklärte Ambrose.
    »Ja, aber lass es dir bloß nicht

Weitere Kostenlose Bücher