Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Geist des Highlanders

Titel: Der Geist des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
Vom Netzwerk:
einfallen, nachzuhelfen«, warnte sie Ambrose. Dann ging sie die Treppe hinauf. Als sie verschwunden war, wandte sich Connor an Ambrose.
    »Ich brauchte keine Hilfe.«
    »Das habe ich auch nie angenommen«, sagte Ambrose mit freundlichem Lächeln.
    Connor schwieg und suchte nach den richtigen Worten.
    »Ich will Euch einen Handel vorschlagen«, stieß er schließlich hervor.
    »Ach ja?«, fragte Ambrose interessiert. »Was denn für einen Handel?«
    »Ich werde Euch nie mehr auf dem Turnierplatz demütigen, wenn Ihr mir beim Lesenlernen helft.«
    Ambrose zog ganz leicht die Augenbraue hoch. »Lesen? Ja, sicher, das kann ich tun. Zum Dank für Eure Großzügigkeit.«
    »Es darf aber niemand davon erfahren«, murmelte Connor.
    »Wie Ihr es wünscht«, erwiderte Ambrose. »Um Mitternacht, in der Küche?«
    Connor nickte und ging zur Tür. Dort blieb er stehen und drehte sich nach Ambrose um. Er wollte sich gerne bedanken, aber es fielen ihm nicht die passenden Worte ein.
    Ambrose wedelte mit der Hand. »Wir sollten uns jetzt um andere Dinge kümmern. Ihr müsst doch bestimmt Eure Wachleute einschüchtern.«
    »Und Ihr müsst doch sicher der Wirtin aus dem Weg gehen«, erwiderte Connor.
    »Ach, Ihr wisst davon?«, fragte Ambrose überrascht.
    »Sie spricht mit sich selbst, wenn sie in ihrem Garten Unkraut jätet.«
    Connor verließ das Gasthaus, bevor er noch mehr ausplauderte. Ambrose war wirklich zu bedauern, da Mrs Pruitt jeden seiner Schritte überwachte. Natürlich war das kein Grund, ihm gegenüber nachsichtig zu sein, aber er konnte ihm auf dem Turnierplatz durchaus ein bisschen gnädiger begegnen.
    Er hatte eigentlich vorgehabt, zum Schloss zurückzugehen und sich zu überlegen, wie er Victoria McKinnon in Angst und Schrecken versetzen konnte, bevor er ihr nachgab -etwas, das er besser heute früh schon gemacht hätte, wenn sie ihn mit ihrem Kommentar über sein Gesicht nicht so durcheinandergebracht hätte -, aber irgendwie trugen ihn seine Füße nicht zum Schloss.
    Stattdessen lungerte er in der Nähe des Gasthauses herum, als ob ihm das Anregungen für seine Tagesgestaltung geben würde.
    Im Übrigen waren die Blumen wirklich hübsch.
    Er zog sein Schwert und prüfte, ob es noch scharf war. Am liebsten hätte er damit diese albernen Gedanken durchschnitten, die ihm immerzu durch den Kopf gingen. Er war kurz davor, es sich in die Brust zu stoßen, als die Küchentür aufging und Victoria McKinnon heraustrat.
    Wie erstarrt blieb er im Petunienbeet stehen. Zum Glück ging Victoria durch den Gemüsegarten und achtete gar nicht auf ihn. Stirnrunzelnd steckte Connor sein Schwert wieder in die Scheide. Nun, sie las ja gerade - das sah selbst ein Blinder -und war wahrscheinlich zu vertieft, um ihn wahrzunehmen. Ab und zu schrieb sie etwas auf und runzelte die Stirn. Vor dem Gartenschuppen blieb sie stehen.
    Connor folgte ihr auf Zehenspitzen und spähte in den kleinen Raum. Er war angefüllt mit eleganten Kleidern. Am liebsten hätte er die Hand ausgestreckt und eins berührt. Noch lieber wäre er mit der Hand über Victoria McKinnons lange, flammend rote Haare gefahren.
    Stattdessen schlug er sich die Hand so heftig vor den Kopf, dass er unwillkürlich aufjaulte.
    Victoria fuhr herum und schrie.
    Leider nur kurz.
    »Ein ehrenhafter Versuch«, sagte Connor, »aber Ihr habt es schon besser gemacht. Nun, wenn es Euch interessiert, wie ich es gerne hätte: Ich bevorzuge einen lauten Schrei, der in Stöhnen oder Wimmern übergeht. Mit so einem kurzen, abgebrochenen Schrei kann ich nichts anfangen.« Er schnalzte missbilligend mit der Zunge. »Das ist höchst unbefriedigend.«
    Sie zielte mit ihrem Schreibinstrument auf ihn, als sei es ein Schwert. »Sie haben es versprochen.«
    »Ihr gehört doch nicht zu den Schauspielern.«
    Sie warf ihm einen finsteren Blick zu, öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, und schloss ihn dann wieder. »Da haben Sie recht«, gab sie widerstrebend zu.
    »Ich habe meistens recht.«
    Sie drückte ihre Papiere an die Brust und musterte ihn von oben bis unten. »Brauchen Sie etwas?«
    »Nein, ich brauche nichts.«
    »Warum sind Sie dann hier? Ich dachte, das sei Hughs, äh, Spukrevier.«
    Connor reckte sich stolz. »Nichts zwingt mich, mich auf das Schloss zu beschränken. Aber«, fügte er hinzu, bevor sie etwas sagen konnte, »im Allgemeinen spuke ich tatsächlich nicht in den Zimmern des Gasthauses. Allerdings werde ich die Küche besuchen, ob es Euch nun gefällt oder nicht.«
    Ja, das

Weitere Kostenlose Bücher