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Der Geist des Highlanders

Titel: Der Geist des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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seid.
    Schließlich will ich Euren Ruf nicht ruinieren ... Connor.« Fragend blickte sie ihn an. »Ich darf Euch doch Connor nennen, oder?«
    »Könnte ich Euch davon abhalten?«
    »Nein, das bezweifle ich.« Sie lachte.
    »Dann dürft Ihr es auch«, erwiderte er und musste unwillkürlich ebenfalls lächeln.
    »Macht das bloß nicht bei Vikki«, flüsterte Mary ihm zu. »Ich meine, dieses Lächeln. Wenigstens nicht, solange die Proben andauern. Sonst kann sie sich nicht mehr konzentrieren. Gesagt hat sie allerdings noch nichts. Was Euch angeht, ist sie ziemlich zugeknöpft.«
    »Ja?«
    »Ihr habt Euch bestimmt gut unterhalten, als ich letzten Sonntag im Wohnzimmer mein Nickerchen gemacht habe.«
    Er warf ihr einen prüfenden Blick zu. »Habt Ihr etwa gelauscht?«
    »Ich hatte es vor«, erwiderte sie freimütig. »Aber eine alte Frau braucht ihren Schlaf, und jetzt versuche ich schon seit fast einer Woche, etwas aus ihr herauszubekommen.«
    »Und?«, wollte Connor wissen. Diese Victoria McKinnon war ja schließlich auch nur eine Frau. Sie hatte bestimmt alles ausgeplaudert.
    »Sie sagt keinen Ton«, fuhr Mary fort. »Nichts. Nada. Niente. Das ist ein wenig unbefriedigend.«
    Connor blinzelte. »Sie hat nichts verraten?«
    »Nichts. Aber wenn Ihr später ein bisschen Zeit habt, könnt Ihr mir ja alles erzählen.«
    Connor lächelte. Anscheinend konnte er Victoria McKinnon tatsächlich seine Geheimnisse anvertrauen.
    Erstaunlich.
    »Aber wir sollten unser Gespräch besser auf heute Nachmittag vertagen«, erklärte Mary. » Veranstalten wir doch ein Picknick. Wir müssen dafür sorgen, dass Vikki ein wenig herauskommt. Sie kann ja doch nichts tun, um die Dinge zu verbessern, und wenn ich sie nicht auf andere Gedanken bringe, wird sie nur den ganzen Nachmittag grübeln - oh, verdammt noch mal!«
    Connor blinzelte. »Wie bitte?«
    »Sehen Sie nur.« Mary wies zu Victoria hinüber.
    Michael Fellini stand bei ihr.
    Connor begriff sofort.
    »Ich sage ihr jetzt, sie soll mitkommen«, sagte Mary. Wie eine junge Frau sprang sie von der Bühne und eilte zu ihrer Enkelin.
    »Michael, wenn Sie uns bitte entschuldigen würden«, sagte sie laut und presste sich die Hand auf die Stirn. »Mir ist plötzlich ein wenig übel, und ich möchte mich von Vikki ins Gasthaus begleiten lassen.«
    »Ich biete Ihnen gerne meinen Arm an«, sagte Fellini galant.
    »Nein, Sie haben bestimmt etwas Besseres vor«, erwiderte Mary. »Außerdem planen wir ein kleines Picknick, und ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie ...«
    »Ein Picknick!«, unterbrach Michael sie so begeistert, als sei er eben von der Königin höchstpersönlich eingeladen worden. »Ich trage Ihnen gerne den Korb.«
    Mary versuchte ihn mit allen Mitteln daran zu hindern, sie sagte ihm sogar unverblümt, dass er nicht erwünscht sei, aber Fellini ließ sich nicht abwimmeln.
    Connor beobachtete das Geschehen mit äußerster Missbilligung.
    Er wäre ihnen gefolgt, aber in diesem Moment kam Ambrose in den Hof und trat neben ihn auf die Bühne.
    »Sollen wir ein bisschen trainieren, MacDougal?«, fragte
    er.
    »Ja, vielleicht«, erwiderte Connor abwesend. Er blickte Victoria und ihrer Großmutter nach. Es gefiel ihm gar nicht, dass sie mit Fellini allein waren, aber Mary MacLeod Davidson war eine kluge Frau, und sie würde Victoria schon im
    Auge behalten. Für seinen Geschmack ging das Mädchen viel zu freundlich mit Fellini um.
    »Hm«, machte Ambrose vielsagend.
    Connor blickte ihn an. »Was?«
    »Ach, nur so ein müßiger Gedanke.«
    »Habt Ihr überhaupt irgendwelche anderen?«
    Ambrose lachte. »Gelegentlich. Aber im Moment ist mit meinen Gedanken alles in Ordnung. Ich mache mir ein wenig Sorgen um die beiden Frauen, die so ganz schutzlos mit diesem Fellini unterwegs sind. Vielleicht sollte ich ja auf die Freuden des Schwertkampfes verzichten und sie auf ihrem Ausflug begleiten ...«
    »Das übernehme ich«, unterbrach Connor ihn.
    »Ich weiß nicht«, erwiderte Ambrose nachdenklich. »Ihr mögt die beiden ja nicht so besonders. Wer weiß, am Ende überlasst Ihr sie einem schrecklichen Schicksal, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert.«
    Connor richtete sich zu voller Größe auf. »Ich mag sie beide sehr wohl«, erwiderte er steif. »Und selbst wenn es nicht so wäre, würde meine Ehre verlangen, sie zu beschützen.«
    »Tatsächlich?«
    »Tatsächlich«, sagte Connor. »Erlaubt mir, mein Schwert für mich sprechen zu lassen.«
    »Wie Ihr wollt«, entgegnete Ambrose.
    Die Bühne

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