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Der Geist des Highlanders

Titel: Der Geist des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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er.
    Oh, verdammt, er musste den Verstand verloren haben.

15
    Victoria ging den Weg vom Schloss zum Gasthaus entlang und fluchte leise auf Gälisch. Sie war davon besessen, die Sprache zu lernen. Im Moment beschränkten sich ihre Kenntnisse im Wesentlichen auf Flüche, aber das war in Ordnung. Sie hatte den ganzen Vormittag lang innerlich über Michael Fellini geschimpft, weil sie ihn sonst ermordet hätte.
    Das Frühstück hatte sie noch ganz gut überstanden, ohne ihm körperlichen Schaden zuzufügen. Dann hatte sie ihn mit technischen Details gelangweilt, die ihn unmöglich interessieren konnten. Aber er hatte bis Mittag ausgehalten, drei Stunden länger, als sie gedacht hätte. Und sie hatte nichts Neues erfahren, nur die altbekannte Tatsache, dass der Mann ein kompletter Idiot war. Warum sie diesen eingebildeten Schnösel jemals anziehend gefunden hatte, war ihr selbst ein Rätsel ...
    Sie verlangsamte ihre Schritte.
    Vielleicht hatte sie sich in letzter Zeit zu häufig in der Gesellschaft von Schwerter tragenden Männern aufgehalten.
    Kopfschüttelnd ging sie weiter. Ihr Leben hatte sich von Grund auf geändert, sie erkannte es kaum mehr wieder. Wahrscheinliche hätte sie sich schnurstracks in die Hände eines Psychologen begeben sollen. Sie beschloss, sich nach den Vorstellungen mit derselben Energie ihrem eigenen Leben zuzuwenden.
    Sie hatte so vieles für selbstverständlich gehalten und sich so wenig mit Dingen befasst, die wirklich wichtig waren.
    Natürlich würde sie nicht aufhören, Theater zu spielen, und sich auf einmal mit Kinderkleidung beschäftigen. Für Jennifer mochte das in Ordnung sein, sie hingegen würde das
    verrückt machen. Aber auf jeden Fall wollte sie versuchen, ihr inneres Gleichgewicht zu finden.
    Als sie durch den Garten ging, musste sie unwillkürlich lächeln. Mrs Pruitts Blumen dufteten wundervoll. Und sie hatte wieder einen Tag erfolgreich gemeistert. Das war keine kleine Leistung, schließlich waren es nur noch zwei Tage bis zur Premiere. Viel konnte sie jetzt allerdings nicht mehr machen. Die Schauspieler kannten ihren Text; sie wussten, wie sie zum Schloss kamen, und niemand war krank.
    Und bisher waren sie auch von Spuk verschont worden. Heute hatte sie noch nicht einmal die drei aus dem Boar’s Head gesehen, weder am Morgen, als Michael wie eine Klette an ihr geklebt war, noch während der Proben am Nachmittag.
    Connor hatte sie ebenfalls nicht gesehen. Sie hatte sich mittlerweile so daran gewöhnt, dass er den Proben beiwohnte oder sie zum Gasthaus zurück begleitete, dass es ihr ohne ihn ganz seltsam vorkam. Hätte er nicht wenigstens für fünf Minuten vorbeikommen und Hallo sagen können?
    Sie begab sich sofort in die Bibliothek. Dort saß Connor und brütete mit gerunzelter Stirn über der gälischen Ausgabe von »Thomas, die kleine Lokomotive«.
    »Ist es interessant?«, fragte sie.
    Er blickte auf und zuckte mit den Schultern. »In meiner Sprache gibt es weniger Buchstaben.«
    »Du warst heute nicht auf dem Schloss«, sagte sie gereizter, als sie vorgehabt hatte.
    Er blickte sie schockiert an.
    »Doch, ich war da.«
    »Tatsächlich?«
    »Aber ja. Kannst du dich nicht erinnern?«
    Seufzend rieb sie sich die Augen. »Oh, es tut mir leid. Es war ein langer Tag.«
    »Du solltest zum Abendessen gehen«, erklärte er, klappte sein Buch zu und schickte es ins Nichts. »Ich komme mit. Bei allen Heiligen, ich wüsste gerne, was Fellini vorhat.« »Er muss sich wahrscheinlich immer noch von heute morgen erholen«, erwiderte Victoria. »Er war nachmittags bei den Proben, aber ich habe nicht darauf geachtet, wohin er danach gegangen ist.«
    »Ich hätte ihm besser folgen sollen«, sagte Connor. »Ich hatte es eigentlich auch vor, aber du hast mich so barsch aufgefordert zu bleiben, dass ich dir lieber gehorcht habe.«
    Victoria blinzelte. »Ach, wirklich? War ich so unfreundlich?«
    Er zog eine Augenbraue hoch. »Kannst du dich daran etwa auch nicht erinnern?«
    »In zwei Tagen ist Premiere«, erklärte sie.
    »Wird das noch schlimmer?«
    »Ja, das ist immer so.«
    »Die Heiligen mögen uns schützen«, stieß er inbrünstig hervor. Er stand auf und wandte sich zur Tür. »Komm, lass uns gehen. Das Essen wird dir guttun.«
    Das Esszimmer war voll besetzt, und Victoria musste sich mit einem Stuhl an der Wand begnügen. Den Teller balancierte sie auf den Knien.
    Ihre Eltern waren still, wirkten aber nicht beunruhigt. Jennifer lauschte Michaels Tiraden, und Thomas und Iolanthe

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