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Der Geist des Highlanders

Titel: Der Geist des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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Geringschätzung angesichts ihres fehlenden Rückgrats Ausdruck zu verleihen.
    »So, raus damit«, forderte sie ihn auf.
    »Es geht mich ja nichts an«, grollte er, »aber es war ein Schock für mich zu sehen, wie du wegen diesem ... diesem ... Kerl fast die Besinnung verloren hättest.«
    »Die Besinnung verloren?«
    »Ja, du bist schon wieder auf ihn hereingefallen.«
    »Aber, Connor, das habe ich doch nicht ernst gemeint!«
    Er blinzelte.
    »Wie bitte?«
    »Ich habe geschauspielert «, erklärte sie und warf ihm ihrerseits einen vorwurfsvollen Blick zu. »Du hältst mich doch nicht wirklich für so dumm, oder?«
    »Nun ...« »Ich bin, das kann ich in aller Bescheidenheit sagen, eine ziemlich gute Schauspielerin.«
    Connor überlegte. »Nun ja, das stimmt wahrscheinlich.«
    »Ich fasse es nicht, dass du so schlecht von mir denkst.«
    »Na ja«, sagte er schließlich, »du warst ziemlich überzeugend.«
    Sie lächelte. »Vielleicht ist es doch meine wahre Berufung. Aber lassen wir dieses Thema. Ich hatte auf jeden Fall das Gefühl, Michael führt etwas im Schilde. Irgendwie muss ich ja herausfinden, was es ist.«
    »Du willst doch nicht wirklich den morgigen Tag mit ihm verbringen?«, fragte Connor.
    »Was soll ich denn sonst tun? Allerdings wird es mich eine Menge Selbstbeherrschung kosten, die ganze Zeit über nett zu ihm zu sein.« Sie drehte sich um und setzte sich in den Sessel vor dem Kamin. » Zumindest den Vormittag werde ich mit ihm verbringen müssen.«
    »Und wie willst du ihm dann entkommen?«
    »Ich werde ihn so lange mit Produktionsdetails langweilen, bis er von selbst das Weite sucht.«
    »Ich könnte ihn ja in die Flucht schlagen«, bot Connor an. »Das würde ihm nicht dauerhaft schaden.«
    »Nein, nur seinem Ego, wenn er schreiend vor dir davonläuft.« Victoria schwieg und schüttelte den Kopf. »Ich muss blind gewesen sein. Und diesen Kerl habe ich für den Inbegriff der Männlichkeit gehalten.«
    »Hm«, sagte Connor und rieb sich das Kinn. »Und jetzt?«
    Die Worte kamen über seine Zunge, bevor er es verhindern konnte.
    Victoria lächelte. »Mein Geschmack hat sich geändert.«
    Oh, diese verdammte Frau, wollte sie ihm denn nicht den kleinsten Hinweis geben? »Ach, tatsächlich?«, antwortete er. »Nicht dass es mich wirklich interessiert. Ich frage aus reiner Höflichkeit«, fügte er hastig hinzu, um wenigstens einen Rest seines Stolzes zu retten.
    Victoria blinzelte, als habe er ihr gerade eine Ohrfeige versetzt. »Ach so, ich verstehe.«
    Fieberhaft überlegte er, was er tun konnte, um ihr zu gefallen. Vielleicht sollte er ihr sagen, dass er sie am liebsten Tag und Nacht beschützen würde. Oder vielleicht sollte er ihr anbieten, in einen anderen Teil des Landes auszuwandern, wenn sie ihn hier nicht haben wollte.
    »Connor?«
    »Ja?«, knurrte er.
    »Ich glaube, du solltest ein wenig schlafen.«
    »Nein, ganz gewiss nicht. Ich brauche keinen Schlaf.«
    Victoria lehnte sich in ihrem Sessel zurück und musterte ihn eindringlich. Fast hätte er sein Schwert gezogen, um sich zu verteidigen. Dann hätte sie wenigstens aufgehört, ihn so anzustarren. Verlegen schnipste er mit den Fingern, um ein Feuer im Kamin zu entzünden. Stahlklingen schimmerten so schön im Schein der Flammen.
    Allerdings galt das auch für das rote Haar und die porzellanweiße Haut von Frauen, die ihm die Beherrschung raubten.
    »Connor?«, sagte sie leise.
    »Hm?« Er verdrängte seine unangebrachten, unvernünftigen Gedanken. Er war ein Geist; sie war lebendig. An dieser Tatsache führte kein Weg vorbei, auch wenn er alles dafür gegeben hätte.
    »Danke«, sagte sie.
    Auf gälisch.
    Bei allen Heiligen, er glaubte, er könnte sie tatsächlich lieben.
    »Wofür?«, brummte er.
    »Für den heutigen Tag«, antwortete sie. »Weil du mir Gesellschaft geleistet hast und meine Ehre retten wolltest.«
    »Ein Schatten hat eine Menge zu tun«, stieß er hervor.
    Ihr Lächeln wurde schwächer, erlosch jedoch nicht.
    »Nein«, widersprach sie leise. »Das ist es nicht.« Sie be-trachtete ihn einige Minuten lang, dann erhob sie sich langsam. »Du musst nicht hier bleiben.«
    »Das macht mir nichts aus, Frau«, erwiderte er brummig. »Geh zu Bett. Ich sorge dafür, dass dir Fellini morgen früh nichts in den Tee tut.«
    Victoria legte sich ins Bett und schloss die Augen. »Gute Nacht, Connor.«
    Er ließ sich mit seiner Antwort Zeit, weil er lieber warten wollte, bis sie eingeschlafen war.
    »Dir auch, meine Lady«, flüsterte

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