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Der Geist des Highlanders

Titel: Der Geist des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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Couch. Als Jennifer hereinkam, fiel ihr Blick auf Connor. Sie starrte ihn so auffällig an, dass Victoria in scharfem Ton sagte: »Komm her, Jenner, da gibt es nichts zu sehen.«
    »Vikki«, flüsterte Jennifer und zeigte auf Connor, »weißt du ...«
    »Ja, ich weiß«, zischte Victoria.
    »Aber ...«
    »Achte einfach nicht auf ihn, Jennifer«, fuhr Victoria sie ungeduldig an. »Es bekommt dir anscheinend nicht, dass du dich mit nichts anderem als Babykleidung beschäftigst.«
    Jennifer schloss gehorsam den Mund und blickte sich nach einem freien Platz um. Schließlich sank sie neben Thomas auf die Couch.
    Als nächster kam Jamie ins Zimmer und setzte sich in den Sessel am Kamin.
    Victoria wartete noch ein paar Minuten, aber als die Tür geschlossen blieb und niemand mehr das Zimmer betrat, wandte sie sich fragend an ihren Bruder. »Kommen Mom und Dad nicht?«
    »Ich war der Meinung, dass ein solches Gespräch nicht das Richtige für Dad ist«, erwiderte Thomas. »Io war müde, und Mom hat ihr angeboten, sie nach oben zu begleiten. Wir sind also unter uns.«
    »Bis auf die Gespenster«, warf Jennifer mit schwacher Stimme ein.
    Thomas legte ihr den Arm um die Schultern. »Das wird bei Weitem nicht das Seltsamste sein, mit dem du heute Abend in Berührung kommst, Jenner. Mach dich auf Schlimmeres gefasst.«
    Victoria warf Jamie einen Blick zu. »Jetzt fangen Sie doch schon an«, bat sie. »Ich sterbe vor Neugier.«
    Jamie lächelte zufrieden. »Nun, zuerst einmal kann ich berichten, dass das Tor funktioniert.«
    »Das Tor?«, wiederholte Victoria. »Welches Tor?«
    »Das Zeittor in Farris’ Feenring«, erwiderte Jamie.
    Hatte der Mann noch alle Tassen im Schrank? Victoria blickte Thomas an.
    »Glaubst du ihm das?«
    »Ich glaube alles, was erklärt, wohin Granny verschwunden ist«, sagte Thomas.
    »Aber Zeitreisen!«, rief Victoria aus. Sie blickte Jamie an. »Sie sprechen doch von Zeitreisen, oder?«
    »Jawohl, Mistress Victoria«, sagte Jamie lächelnd. »Möchten Sie einen Beweis sehen?«
    Er holte Münzen aus einem Beutel an seinem Gürtel und zog einen Dolch aus seinem Stiefel. Dann breitete er seine Mitbringsel auf dem Couchtisch aus.
    »Interessant«, meinte Thomas und beugte sich vor. »Wo warst du, und was hast du gesehen?«
    »Der Feenring führt ins elisabethanische England«, erwiderte Jamie. »Bei mir jedenfalls, weil ich entschlossen war, seine Macht meinem Willen zu unterwerfen. Wo er jemand anderen hinlotst, kann ich nicht sagen. Ich wollte dorthin, wo deine Großmutter ist, und das ist mir auch gelungen.« Er strich über seine Halskrause. »Deshalb bin ich auch gekleidet wie im sechzehnten Jahrhundert. Das Essen war allerdings nicht so besonders. Vielleicht lag es aber auch nur daran, dass ich in London war. Auf dem Land war es schon besser.«
    »Schlimmer als im mittelalterlichen Schottland kann es auch nicht gewesen sein«, murmelte Connor.
    Jamie blickte ihn lachend an. »Nein, das war es auch nicht, Laird MacDougal.«
    Victoria hätte ihn gerne gefragt, woher er über das Essen im mittelalterlichen Schottland Bescheid wusste, aber Jamie beschrieb bereits die Vergnügungen im London der Renaissance. Aber dann wurde er ernst.
    »Ich muss euch leider mitteilen, dass ich Mistress Granny nicht gefunden habe, obwohl ich sorgfältig nach ihr gesucht habe.«
    »Aber du glaubst, sie ist dorthin verschwunden«, sagte Thomas.
    »Ja, das denkst du doch auch, oder?«
    Thomas nickte.
    Victoria hätte ihren Bruder am liebsten mit Fragen bombardiert. Hatte er etwa selber schon einmal eine Zeitreise unternommen?
    »Das vereinfacht die Dinge«, sagte Thomas.
    »Das vereinfacht die Dinge?«, wiederholte Victoria. »Was soll das heißen?«
    »Es heißt, dass wir wissen, wo wir sie abholen können.«
    »Abholen?«, ächzte Victoria. »Abholen?«
    »Ja, genau«, antwortete Thomas. »Wir folgen Granny ins elisabethanische England, holen sie dort ab und bringen sie nach Hause.«
    Victorias erster Instinkt war, ihrem Bruder einen Schlag auf den Kopf zu versetzen, damit er wieder zu Verstand kam. Aber dann wurde ihr bewusst, was er gerade gesagt hatte.
    Elisabethanisches England?
    Wider Willen war sie fasziniert.
    »Es wird jedoch keine einfache Reise«, sagte Jamie. »Wir können zwar davon ausgehen, dass deine Großmutter sich dort befindet, aber wir wissen nicht, an welchem Ort wir nach ihr suchen sollen. Wir haben keine Ahnung, wo genau sie hingegangen ist.« »Nun, zumindest wissen wir, wohin das Tor führt«,

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