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Der Geist des Highlanders

Titel: Der Geist des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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entfachen und wartete, bis das Essen gebracht wurde. Dann verriegelte sie die Tür und setzte sich mit ihrer Schwester an einem kleinen Tisch zum Mahl.
    »Wie hast du Connor kennengelernt?«
    Victoria blickte Jennifer erstaunt an. »Was?«
    »Wie hast du ihn kennengelernt? Du hast nie von ihm erzählt.«
    Victoria schürzte die Lippen. »Red doch nicht so um den heißen Brei herum, Jenner. Frag einfach, was du wissen willst.«
    Jennifer lächelte, zuckte jedoch gleich darauf zusammen, weil der Schnitt an ihrer Lippe schmerzte. »Ich bin einfach neugierig. Du hast ihn ja wohl kaum aus den Staaten mitgebracht.«
    »Es ist eine sehr lange Geschichte.«
    »Ich habe viel Zeit.«
    Victoria seufzte. Sie blickte sich im Zimmer um, aber abgesehen vom Essen gab es nichts, womit sie ihre Schwester ablenken konnte. Und das Essen sah noch nicht einmal besonders genießbar aus.
    »Na gut«, erwiderte sie mit einem weiteren tiefen Seufzer, »ich erzähle es dir.«
    »Unglaublich«, sagte Jennifer, als Victoria mit ihrer Geschichte fertig war. »Wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, würde ich dir kein Wort glauben.«
    »Ja, das ist mir ähnlich gegangen«, stimmte Victoria ihrer Schwester zu.
    »Und jetzt?«, fragte Jennifer. »Wir finden Granny, wir finden Michael, und dann?«
    Victoria blinzelte. »Was dann?«
    »Was wollt ihr tun, Connor und du?«
    Es passierte Victoria sehr selten, dass sie um eine Antwort verlegen war. Aber jetzt war sie sprachlos.
    »Äh ... «, machte sie.
    »Du kannst ja schließlich schlecht ein Gespenst heiraten«, sagte Jennifer.
    »Heiraten!«, rief Victoria aus. Mit hochrotem Kopf stammelte sie irgendwelches dummes Zeug.
    Das passierte ihr sonst auch nicht.
    In genau diesem Moment betrat Connor das Zimmer.
    Jennifer kreischte auf. »Oh«, schrie sie und sprang auf. »Vikki ...«
    Auch Victoria sprang auf. Connor war zu Boden gesunken. Sie kniete sich neben ihn.
    »Connor«, sagte sie, »was ist passiert? Hat der Mann dich mit seinem Messer verletzt?«
    Connor schüttelte den Kopf. »Nein, das konnte er nicht. Aber es hat mich ... all meine Energie gekostet, ihn zu töten.« Er schloss die Augen. »Ich brauche Ruhe. Wenn ich etwas aus der ... Welt der Sterblichen anfasse, ist das ... sehr kräftezehrend.«
    »Leg dich ins Bett«, schlug Victoria vor.
    Er grunzte. »Ich merke ... sowieso keinen Unterschied.«
    Damit schloss er die Augen und schlief ein.
    Victoria erkannte es daran, dass er schnarchte.
    »Nun«, meinte Jennifer, »wir werden es zumindest merken, wenn er wieder wach ist.«
    Victoria blickte sie an. »Wir sollten wohl abwarten, bis er sich wieder erholt hat.«
    »Ja, das glaube ich auch. Vermutlich können uns die Dienstboten sagen, wo genau wir uns befinden. Schade, dass wir keinen Stadtplan dabeihaben.«
    »Den können wir wahrscheinlich irgendwo kaufen«, sagte Victoria. »Ich glaube, ich muss mich ebenfalls ein wenig hinlegen, aber wir sollten besser nur abwechselnd schlafen. Du zuerst.«
    »Nein ...«
    »Doch. Ich bin schließlich nicht geschlagen worden. Leg dich ins Bett.« »Na gut«, erwiderte Jennifer langsam. »Wenn ich wieder wach bin, sollten wir vielleicht ein bisschen Gälisch üben. Du musst dich wirklich etwas mehr anstrengen.«
    »Ja, ich bin sicher, dass es uns hier unglaublich viel nützen wird«, erwiderte Victoria spöttisch.
    Jennifer lächelte. »Ich habe gar nicht an hier gedacht. Ich glaube nur, dass ein Highland Laird es unwiderstehlich findet, wenn er in seiner Muttersprache verführt wird.«
    Victoria wollte schon widersprechen, aber sie machte den Mund wieder zu. Jennifer hatte vielleicht gar nicht so unrecht.
    Als ihre Schwester im Bett lag, setzte sich Victoria an den Tisch, blickte sich im Zimmer um und benannte leise alle Dinge, die sie sah.
    In Connors Muttersprache.
    Vielleicht würde es ihr ja eines Tages etwas nützen.

18
    Connor setzte sich stöhnend auf. Es ging ihm jetzt wieder etwas besser, aber wirklich gut fühlte er sich immer noch nicht. Überrascht blickte er sich im Zimmer um. Er hatte im Stillen schon befürchtet, dass das Zeittor bei ihm nicht funktionieren würde.
    Aber es hatte auch ihn in eine andere Zeit gebracht.
    Das Leben hatte es ihm jedoch nicht wiedergegeben.
    Allerdings hatte er das auch nicht ernsthaft erwartet.
    Er blickte sich in dem Raum um, der im Stil des sechzehnten Jahrhunderts eingerichtet war. Es sah aus wie eines der Zimmer im Gasthaus, nur natürlich wesentlich neuer.
    Auf dem Bett lagen Victoria und

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