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Der Geist von Tatooine

Der Geist von Tatooine

Titel: Der Geist von Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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in die Hüften gestemmt.
    [Ich komme mit dir], verkündete er. [Ich bin derjenige, der sie erwischt hat.]
    [Du bist elf Jahre alt.] Chewbacca war sorgsam darauf bedacht, gelassen zu bleiben. Allmählich fing er an zu erkennen, dass es nur allzu leicht war, den winzigen Funken der Rebellion zu ersticken, der im Laufe der Zeit zum wahren Rrakktorr eines Wookiee-Kriegers heranwachsen würde. [Du hast mich bereits stolz gemacht. Wir sollten unser Glück nicht überstrapazieren.]
    Lumpy blies seine Brust auf. [Aber du hast gesagt, hier unten ist es allein gefährlich.]
    [Nicht für deinen Vater.] Malla griff nach Lumpys Hand.
    [Nein!] Lumpy zog sie weg, huschte schräg an Chewbacca vorbei und sprang auf das angrenzende Rohr. [Er braucht mich, um …]
    Die Klappe des Reinigungsschachts glitt auf, und vier blasse Hände schossen daraus hervor, um Lumpy an den Knöcheln zu packen. Malla schrie. Chewbacca warf ihr sein Datapad zu und beeilte sich, den Blaster in Anschlag zu bringen. Lumpy krachte mit dem Gesicht voran auf das Rohr. Seine Augen quollen furchtsam hervor. Er streckte Chewbacca eine Hand entgegen, ehe er durch die Öffnung rutschte und verschwand.

3. Kapitel
    Das Überdruckrohr – kaum groß genug, um Chewbacca auch nur auf Händen und Knien Platz zu bieten – endete beim schattigen Abgrund einer Luftstraße auf mittlerer Höhe, auf der langsam ein Strom Frachtverkehr vorbeidriftete, von hinten erhellt von den Neonreklamen eines Balkon-Tapcafés, das am gewaltigen Wauth-Komplex gegenüber hing. Unter dem Balkon glitt der Stamm des Gebäudes in die schwarzen Tiefen der Stadt hinab, die Fassade in unregelmäßigen Abständen von mehr oder weniger verwahrlosten Emporen und Halbgeschossen unterbrochen, während das Licht in den Fenstern nach unten hin zusehends trüber und sporadischer wurde. Chewbacca entdeckte keine Spur von Lumpy, doch das bedeutete keineswegs, dass der Junge fort war.
    Chewbacca stieß den Lauf seines Blasters, der zusammengedrückt worden war, als er ihn dazu verwendet hatte, um die Luke des Reinigungsschachts am Schließen zu hindern, durch die Öffnung der Rohrleitung, um sicherzugehen, dass das Schutzfeld deaktiviert war. Als es keine Funken oder Knistern gab, steckte er vorsichtig den Kopf nach draußen, um den umliegenden Bereich zu inspizieren. So erodiert und schartig, wie sie nach Jahrhunderten des sauren Regens und der Luftverschmutzung waren – besonders so weit unten –, konnte man an den Wänden mühelos hoch- und runterklettern.
    Er sah lediglich die Öffnungen der angrenzenden Überdruckrohre, die etwa einen Meter aus den flechtenbewachsenen Mauern hervorragten.
    Hinter ihm fragte Malla: [Siehst du irgendwas?]
    [Noch nicht.]
    Ohne auf das schmerzhafte Protestieren seiner Muskeln zu achten, die er sich gezerrt hatte, als er die Luke des Reinigungsschachts aufgestemmt hatte, rollte sich Chewbacca auf den Rücken und sah die Unterseite eines langen Luftgleiters, der zu ihm herabstieg. Das Fahrzeug hätte dem Gebäude-Sicherheitsdienst gehören können, doch eins der Schwebefelder lag frei und sonderte einen blauen Lichtschein ab. Der sullustanische Captain des Sicherheitsdienstes hätte ein Vehikel in so baufälligem Zustand niemals toleriert.
    Chewbacca zog sich in das Rohr und stieß sogleich gegen Malla. [Zurück!], sagte er. [Ich glaube, wir haben …]
    [Ärger], beendete Malla den Satz und übernahm, rückwärts kriechend, die Führung.
    Der Luftgleiter setzte sich vor das Überdruckrohr und schwankte wild, während sich der Fahrer bemühte, das Vehikel trotz des kaputten Schwebefelds unter Kontrolle zu behalten. Der Speeder war mit schwarzem Plastoid gepanzert, mit einer kastenförmigen schwarzen Passagierkabine und einer verwaisten Geschützstellung hinter der Fahrerkabine. Dort, wo sich oben auf dem Dach einst die Schutzkuppel eines weiteren Geschützes befand, das vor langer Zeit abhanden gekommen war, glänzte jetzt bloß noch der glatte Durastahl-Befestigungsring.
    Hinter dem schweren Blaster des noch vorhandenen Geschützes stand ein hagerer Devaronianer in einem zerlumpten Umhang. Seine scharfen Zähne waren braun und verfault, seine Hörner schälten sich, weil es ihm an einem Dutzend Vitaminen mangelte, und sein Fleisch war so bleich wie das des Diebes, der Prinzessin Leias Datapad gestohlen hatte. Er rief dem Fahrer zu, er solle ihn in Position bringen, und wartete dann, während das schwankende Heck des Gefährts auf die Öffnung des Überdruckrohrs zudriftete.

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