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Der Geist von Tatooine

Der Geist von Tatooine

Titel: Der Geist von Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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erreicht, da rief Banais Frau: »Warten Sie!«
    »Na endlich!« Han ging zur Küche hinüber. »Holen wir die Kinder.«
    Tamora stellte sich ihm in den Weg. »Zeigen Sie mir Ihre Gesichter.«
    »Sie wollen gar nicht wissen, wer wir sind«, erklärte der Corellianer. »Das würde uns alle nur in noch größere Gefahr bringen.«
    »Sie meinen wohl, es würde Sie in noch größere Gefahr bringen«, erwiderte Tamora. »Wenn Sie meine Hilfe wollen, dann müssen Sie mir schon vertrauen.«
    Han blickte zu Leia hinüber, und sie nickte. »Sie vertraut schließlich auch uns.«
    »Noch vertraue ich niemandem«, widersprach Tamora.
    »Tja, wir haben wohl keine Wahl.« Han schlug die Kapuze zurück und entblößte sein charismatisches Gesicht. Dort, wo er die Lösungscreme nicht dick genug aufgetragen hatte, waren noch immer Spuren von Rot entlang seines Haaransatzes zu sehen. »Wundern Sie sich nicht, wenn Ihnen mein Gesicht bekannt vorkommt. Ich habe früher viel Zeit auf Tatooine verbracht.«
    Die Art, wie Tamora die Kinnlade nach unten klappte, machte deutlich, dass ihr sein Gesicht tatsächlich bekannt vorkam – aber sicher nicht aus einer schummrigen Cantina.
    Nun zog auch Leia ihre Kapuze nach hinten. »Ich hoffe, das ist Vertrauensbeweis genug.« Sie blickte durch das vordere Fenster – noch waren keine Sturmtruppen zu sehen, doch sie konnten nicht mehr weit sein. »Wir müssen dringend von hier verschwinden.«
    »Das ist allerdings ein Vertrauensbeweis.« Tamora hastete durch den Raum, fort von der Küche. »Gehen wir durch den Hof, das ist unauffälliger.«
    »Ähm – haben Sie nicht etwas vergessen?« Han blickte mit hochgezogenen Augenbrauen zur Tür der Speisekammer. »Ihre Kinder zum Beispiel?«
    »Sie sind hinten.« Tamara deutete zu der Kuppel auf der anderen Seite des Hofs. »Oder glauben Sie etwa, ich bin die Art Mutter, die ihre Kinder in der Speisekammer einsperrt?«

6. Kapitel
    Um acht Kreaturen in einem Landgleiter unterzubringen, der nur für vier ausgelegt war, musste Leia sich auf Hans Schoß zusammenkauern. Chewbacca, der zu groß für die Rückbank war, saß am Steuer und ließ sich von Tamora durch das Labyrinth der staubverhangenen Gassen dirigieren, tiefer und tiefer in das Händlerviertel von Mos Espa hinein. Die Tatooinerin rutschte neben dem Wookiee auf C-3POs metallenem Schoß herum, ihre dunkelhaarigen Kinder saßen hinter ihr auf Grunts Knien. Während der Weequay sich murmelnd über die Fahrkünste von Wookiees beschwerte, verhielten die Kinder sich leise und zurückhaltend. Obwohl keines der beiden älter als sechs Jahre sein konnte und ihnen Tränen aus den braunen Augen rannen, unterdrückten sie ihre Furcht und gehorchten den Worten ihrer Mutter ohne Zögern.
    Leia wollte die Banai-Kinder trösten, beschränkte ihre Versuche aber auf ein beruhigendes Lächeln und aufmunternde Worte. Die beiden sahen nicht aus, als ob sie von einer Fremden umarmt werden wollten – außerdem wäre ihre Mutter sicher nicht mit einer solchen Geste einverstanden, zumal von einer Person, die ihren Mann verfolgte.
    »Hier müssen wir abbiegen.«
    Die Gasse, auf die Tamora deutete, war so eng, dass Chewbacca anhalten und den Gleiter auf seinen Repulsoren herumdrehen musste, bevor sie hineinfahren konnten. Leia schob eine Hand unter den Mantel, dicht neben ihren Blaster. Obwohl Kitsters Frau sie bereits an zwei imperialen Kontrollpunkten vorbeigelotst hatte, war die Prinzessin noch immer nervös. Nach dem zu schließen, was sie bislang von der Stadt gesehen hatte, war Mos Espa ein brodelndes Loch aus Kuppelbauten, wo in jedem Schatten eine Gefahr lauerte und hinter jeder Abzweigung eine Katastrophe darauf wartete zu geschehen. Kein Wunder also, dass Tamora sich ihnen gegenüber so argwöhnisch verhielt – wer in dieser Stadt zu vertrauensselig war, der lebte nicht lange.
    Leia beschloss, ebenfalls ein wenig vorsichtiger zu sein – auch bei Tamora. Die Frau war überrascht, beeindruckt und vielleicht auch ein wenig erleichtert gewesen, als sie die wahre Identität der Solos erfahren hatte, und solange sie hier mit ihren Kindern in einem Landgleiter durch die Stadt fuhren, würde sie wohl kaum versuchen, sie hereinzulegen – aber wann immer eine Mission Fremde und das Imperium involvierte, ließ sich die Möglichkeit eines Verrats nie ganz ausschließen.
    Bislang hatte ihnen Tamora zudem verschwiegen, was Kitster mit dem Killik-Zwielicht vorhatte. Sie behauptete zwar, dass er die Imperialen hasste und ihnen

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