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Der Geist von Tatooine

Der Geist von Tatooine

Titel: Der Geist von Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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– entgegen Leias Vermutung – niemals das Gemälde verkaufen würde, doch einen anderen triftigen Grund für den Diebstahl konnte auch sie nicht nennen. Die einzige Erklärung, die sie vorbrachte, war, dass Banai das Bild wohl gestohlen hatte, um es vor dem Imperium zu retten, und dass er nach einem alderaanischen Käufer dafür suchen würde.
    Was sie sagte, klang sehr nobel, und die Waren, die Leia vor der Auktion in Kitsters Kabine gesehen hatte, deuteten darauf hin, dass er ein wahrer Kunstliebhaber war. Nichtsdestotrotz hatte dieser Mann einen Holowürfel von Anakin Skywalker im Wohnzimmer aufgestellt. Jeder anständige Mensch hätte diesen Gegenstand in einen dunklen Schrank verbannt, nachdem sein Freund sich in Darth Vader verwandelt hatte, da war Leia sicher.
    Auch die Erinnerung an den hohen Preis, den das Hologramm erzielt hatte, erfüllte sie mit Unbehagen. In jeder Gruppe gab es ein paar Individuen, die Macht selbst in ihrer grausamsten Form bewunderten. Doch in diesem Fall waren es Dutzende von einheimischen Bietern gewesen – und Hunderte von einheimischen Zuschauern, die glaubten, dass es sich bei dem Würfel um ein schönes Erinnerungsstück handelte.
    Vielleicht existierte so etwas wie ein Echo von Vaders Präsenz in der Macht, das die Bewohner von Mos Espa blendete, sie ignorieren ließ, zu was für einem Monster Anakin Skywalker herangewachsen war. Das könnte auch der Grund für den Alptraum sein, den Leia an Bord des Falken gehabt hatte – ein Überbleibsel aus der Kindheit ihres Vaters, das ihre Gegenwart gespürt und sich nach ihr ausgestreckt hatte.
    Wenn Anakin ein derartiges Echo hinterlassen konnte, warum dann nicht auch Luke? Beide waren sie unglaublich stark in der Macht, und eine Vermischung ihrer Präsenzen mochte erklären, warum Luke sich in ihrem Traum der Dunklen Seite zugewandt hatte.
    Leia hatte natürlich keine Ahnung, ob so etwas tatsächlich möglich war, aber diese Begründung gefiel ihr zumindest besser als all die anderen, die in ihrem Kopf umherschwirrten.
    Am Rande des Händlerviertels bedeutete Tamora Chewbacca, vor einer heruntergekommenen Hütte aus Sand und Lehm zu halten. Hinter dem Gebäude erhob sich eine hohe, dunkle Mauer, in regelmäßigen Abständen gekrönt von den Elektroden eines Schutzfeldes. Jenseits der Einfriedung ragten die Cockpits, Geschütze und Antriebsgehäuse verschiedenster Schiffe auf, von Transportskiffs bis hin zu schweren Raumfrachtern. Ein krude zusammengeschweißtes Metallschild über dem Eingang der Hütte verkündete: WALDS ERSATZTEILE – SO GUT WIE NEU, SO GUT WIE GESCHENKT.
    Falls Tamora die Wahrheit sagte, wartete Banai hier auf sie. Chewbacca klappte die Transparistahlhaube auf, und sie kletterten einer nach dem anderen hinaus in die glühende Windstille, die dem Sturm gefolgt war. Der Staub schien hier noch dicker in der Luft zu hängen als in den Espahöhen. Er speicherte die Hitze und trieb die ohnehin schon unerträglichen Temperaturen noch um ein paar Grad nach oben. Die Luft schien zu kochen, war kaum noch atembar. Eine der Sonnen hing aber bereits tief über dem Horizont, und das Farbspiel des Abends war durchaus eines Ob Khaddor würdig: Über den Dächern der Stadt hingen Banner aus Rot, Kupfer und Rosa, durchzogen von dünnen Streifen purpurnen und gelben Lichts. Aus diesem leuchtenden Vorhang tauchte ein Dutzend H-förmiger Silhouetten auf, die schnell größer wurden.
    Leia deutete auf die dunklen Flecken. »Han, sind das …?« Ein vertrautes Heulen erklang aus der Richtung, in die ihr Finger zeigte, und noch während es lauter und höher wurde, beantwortete sie ihre eigene Frage. »TIEs!«
    Sie hatte das Wort gerade ausgesprochen, da stürzten sich die Sternenjäger auch schon auf Mos Espa. Sie rasten über die Stadt hinweg, und hinter ihnen stieg in dichten Wolken der Staub von den Dächern auf. Als Han und die anderen herumgewirbelt waren, hatten die TIEs sie bereits erreicht. Sie flogen so tief, dass die Luft von den Entladungen ihres Ionenantriebs knisterte, und so schnell, dass man ihnen mit dem Auge kaum folgen konnte. Eine Reihe von Überschallknallen peitschte die Luft in einen wirbelnden grauen Dunst, dann heulten die TIEs in die Wüste hinaus und waren verschwunden.
    »Das war aber nicht gerade höflich«, meinte Han, während er versuchte, sein Haar zu glätten, das von der statischen Entladung zu Berge stand. »Der Raumhafen sollte den Imperialen die Landeerlaubnis entziehen.«
    Chewbacca, den die

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