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Der Geist von Tatooine

Der Geist von Tatooine

Titel: Der Geist von Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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dass ihr Sohn überlebt hatte und eines Tages zurückkehren würde, um sie sich anzuhören. Doch ebenso suchte sie weiter nach Informationen über sein Schicksal. Ein Raumfahrer berichtete, an der Schlacht habe angeblich ein Junge teilgenommen, ein anderer wollte gar gehört haben, dass es dieser Junge gewesen war, der den Kampf entschieden hätte.
    Anakins Mutter gab ihre wenigen Credits für eine Suche im HoloNet aus, die aber nur die beunruhigende Nachricht zutage förderte, dass kurz vor der Schlacht ein Junge in der Gegenwart des »ermordeten Jedi-Ritters« gesehen worden war. Davon abgesehen waren nur wenige Details bekannt, da der Rat der Jedi sich hinsichtlich dieses Vorfalles noch verschlossener gab als sonst.
    Während Leia sich die Einträge ansah, wurde sie von Emotionen überwältigt. Sie konnte die Angst und Frustration ihrer Großmutter nur allzu gut verstehen, jetzt, wo sie sich ganz ähnliche Sorgen um ihren Mann machte. Jedes trockene Donnergrollen, jeder zuckende Sandblitz vergrößerte ihre Beunruhigung. Vor mindestens zwölf Stunden musste Han das Wasser ausgegangen sein, und kein menschliches Wesen konnte einen ganzen Tag in der kochenden Atmosphäre von Tatooine überleben, wenn es kein Wasser hatte. Leia zählte die Minuten, die Stunden, fragte sich, wann dieser Sturm nachlassen würde – und sie dachte an ihre Großmutter und wunderte sich, wie sie wohl eine so viel längere Wartezeit überstanden hatte.
    Leia wäre nur ungern die Person gewesen, die dieser sanftmütigen Frau die grausige Wahrheit darüber berichten musste, was aus ihrem Sohn geworden war.
    Der Wind wehte Han zwar nicht in eine gemütliche kleine Höhle, auf die er gehofft hatte, doch die Öffnung, die er stattdessen fand, war zumindest tief und geschützt, eine perfekte Mischung aus Sand und Fleckstein. Solange er der Mündung seinen Rücken zukehrte und die Kapuze über den Kopf gezogen hielt, spürte er nicht einmal die schneidenden Winde, die aus der großen Ebene herbeiwehten, und er glaubte, dass er diesen Sturm überleben würde, solange nur seine Zunge nicht weiter anschwoll und seine Kehle blockierte.
    Er kratzte eine weitere Handvoll Sand aus dem Loch, das er gegraben hatte, und kippte ihn als kleinen Haufen auf seinen Kochstein. So pudrig und grau, wie der Sand war, kam es einem Wunder gleich, dass er überhaupt Feuchtigkeit enthielt. Doch er fühlte sich kühl an, und was auf Tatooine kühl war, enthielt Wasser. Han platzierte das Visier des Helms über dem Haufen, dann benutzte er seinen Blaster – den er auf Betäubung gestellt hatte –, um den Stein zu erhitzen.
    Der Dampf, der dem Sand entstieg, war nicht einmal sichtbar, aber er bildete drei Wassertropen von der Größe eines kleinen Fingernagels am Visier. Bevor die Feuchtigkeit in die trockene Atmosphäre verdunsten konnte, wischte Han mit einem Fetzen seines Hemds über die Scheibe, dann schob er das Stück Stoff zwischen seine Lippen und saugte die wenigen Tropfen Wasser in den Mund.
    Er dachte mittlerweile nicht mehr an seine Chancen oder daran, ob er Leia wiedersehen würde. Während das Bild vor seinen Augen immer dunkler wurde und die Gedanken in seinem Kopf sich nur noch langsam oder gar nicht mehr formten, hatte er nur noch ein Ziel. Er legte das Visier beiseite, wischte den warmen Sand von seinem Kochstein und ersetzte ihn durch eine weitere Handvoll kühlen Sandes aus dem Boden, dann hielt er wieder das Visier darüber und richtete seinen Blaster auf den kleinen Haufen.
    Han drückte den Abzug, und ein zirpendes Warnsignal erklang. Das Magazin war beinahe leer.
    17:30:04
    Heute wirst du elf Jahre alt, Anakin, und einige deiner Freunde sind vorbeigekommen, um Hallo zu sagen. Sie wissen nicht, was auf Naboo geschehen ist, sei also bitte nicht traurig, dass sie … Aber was rede ich da? Es geht dir gut. Ich würde es spüren, wenn es nicht so wäre.
    Hier ist dein Freund Wald. Ich habe ihm einige deiner Werkzeuge gegeben – aber nicht den Droiden, den du gebaut hast. Den werde ich behalten, so wie ich es versprochen habe.
    Das grün geschuppte Gesicht eines rodianischen Kindes erschien auf dem Bildschirm. Seine vorstehenden schwarzen Augen leuchteten vor Freude, und seine kegelförmige Schnauze zuckte vor Aufregung.
    »Wie läuft es an der Jedi-Schule? Lerne fleißig, damit du zurückkommen und uns befreien kannst. Übrigens baue ich gerade das Raketen-Swoop, das du entworfen hast. Kitster hilft mir dabei. Ich hoffe, du hast nichts

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