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Der Geist von Tatooine

Der Geist von Tatooine

Titel: Der Geist von Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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dagegen.«
    Walds Züge wurden ersetzt durch das Gesicht eines schwarzhaarigen Jungen mit dunkler Haut und großen braunen Augen. Er lächelte, dann hob er ein Flimsiplast-Buch in die Höhe, dessen Titel Leia bereits kannte: Par Onthams Ratgeber für gutes Benehmen .
    »Schau, was ich mir von deinen Credits gekauft habe. Rarta Dall sagte, sie würde mich als Page einstellen – aber erst einmal muss ich das ganze Buch auswendig lernen.«
    Banai verschwand, und nun tauchte Anakins Mutter wieder auf dem Bildschirm auf, diesmal im Profil, als sie die Kinder anwies, sich an den Tisch zu setzen – sie hatte gerade einen Pallie-Kuchen im Ofen. Nachdem die beiden fort waren, wandte sie sich wieder dem Tagebuch zu.
    Sie sind so stolz auf dich, Annie – und ich bin es ebenfalls. Du hast ihnen den Mut gegeben, von Dingen zu träumen, die sie sich zuvor nicht vorstellen konnten. Ich weiß ehrlich nicht, was ich tun werde, wenn sie mich nicht mehr besuchen. Ich sehe dein Bild vor mir, wann immer sie lächeln.
    Vielleicht backe ich deshalb so viele Kuchen.
    Leia wies das Tagebuch an, diesen Eintrag zu markieren, dann ließ sie es sinken und blickte hinaus in den heulenden Wind. Mehr als zwei Stunden waren vergangen, seitdem sie Silyas Fladenbrot gegessen und ihren Tee getrunken hatte, aber der Sturm tobte noch immer unvermindert. Zum vermutlich zehntausendsten Mal klickte sie ihr Komlink an, doch sie weigerte sich zu verzweifeln, als nur Rauschen erklang. Bis der Wind sich legte, konnte sie nichts tun, als vom Besten auszugehen und durchzuhalten.
    Das hatte sie von ihrer Großmutter gelernt.

12. Kapitel
    Obleich sie im hinteren Teil einen Landgleiter und ein Swoop festgemacht und im vorderen Teil sechs Stühle und eine Ansammlung von Notfallsensoren mit Magnetklammern am Boden befestigt hatten, war das Marktskiff der Darklighters groß genug, um auch all den Wesen Platz zu bieten, die an dieser Suche teilnehmen würden. Darüber hinaus war es so schwer, dass es vereinzelten Böen trotzen konnte – weshalb Jula sie alle an Bord drängte und losflog, kaum dass die Windgeschwindigkeit unter hundert Stundenkilometer gefallen war.
    Gavins Eltern saßen in der Pilotenkabine und gaben vor, lediglich das zu sein, was sie eigentlich auch waren: zwei Feuchtfarmer auf der Suche nach Überlebenden des Sturms. Leia und die anderen saßen im vorderen Frachtbereich – einer Kühlkammer für verderbliche Früchte –, wo sie zitternd die Sensoren im Auge behielten. Nach zwei eisigen Stunden, während derer sie nur den moschusartigen Geruch von Hubba-Kürbissen eingeatmet und die Leere der Wüste auf ihrem optischen Scanner angestarrt hatte, fühlte Leia sich gleichermaßen erschöpft und gelangweilt. Als sie zu Zeiten der Rebellion an einigen militärischen Operationen teilgenommen hatte, war es ihr ganz ähnlich ergangen, das wusste sie noch. Ein langer Flug in die Schlacht brachte die Stille in einem Soldaten zum Vorschein und ließ selbst die geselligste Frohnatur grüblerisch und schweigsam werden.
    Doch sie flogen nicht in die Schlacht, und die Frage, die sie alle sich stellten, hatte nichts damit zu tun, wie sie auf die Gewalt und das Chaos reagieren sollten, sondern damit, was sie finden würden, wenn sie die Hauptsuchzone erreichten – einen großen, fächerförmigen Abschnitt der Wüste, wo die Chancen, Han zu finden, laut Julas Berechnungen am besten standen. Die Squibs hatten eine umfassende Liste möglicher Verstecke aufgestellt, in denen der Corellianer während des Sturms Zuflucht finden könnte, und ein genaues Gittermuster für eine Sensorabtastung des Bereiches erstellt. Doch keiner von ihnen wusste, ob sie wirklich etwas finden würden. Die Grundlage für ihre Suchzone waren Vermutungen. Vermutungen darüber, wo Han sich aufgehalten hatte, als er per Kom Kitsters Unfall mit dem Sandkriecher meldete. Tatsächlich könnte er ebenso gut in der Nähe von Mos Eisley gestrandet sein.
    Als der Sturm zurückwich, normalisierte sich auch der Kom-Verkehr wieder, dennoch widerstand Leia dem Drang, Han über ihr Komlink zu rufen. Mehrere imperiale Spionageschiffe flogen bereits Warteschleifen hoch über der Wüste, und zweifelsohne überwachten sie jeden Kanal, überprüften sie jedes Signal auf Hinweise, die ihnen den Aufenthaltsort des Killik-Zwielichts und seines Diebes verraten konnten. Han und Leia benutzten beide die beim Militär gebräuchlichen Zerhacker – eine solche Übertragung, die von einem lokalen Marktskiff stammte,

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