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Der gelbe Handschuh

Der gelbe Handschuh

Titel: Der gelbe Handschuh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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meinerseits noch ein paar Takte mit Ihnen unterhalten. Bitte warten Sie auf mich.“
    „Soll das etwa bedeuten“, flüsterte Mister Palmer, „daß auch dieser Cellospieler zu der Bande gehört?“
    „Jedenfalls hat er zusammen mit dem Inder heute vormittag den Schrankkoffer abgeseilt, als dieses weiße Motorboot neben uns lag“, meinte Herr Latenser. „Ich hab’ sie leider erst entdeckt, als ich schon abgesprungen war und bereits durch die Luft gesegelt bin. Da war es zu spät, um den beiden Herren ein paar Fragen zu stellen. Aber mit Ihrer freundlichen Erlaubnis möchte ich das jetzt nachholen, und zwar schön der Reihe nach. Zuerst nehme ich mir mal unseren Schlangenbeschwörer vor, wenn’s recht ist.“ Damit galoppierte Herr Latenser nun endgültig zur Gangway, und die Männer der Besatzung verteilten sich wieder über das Schiff.
    Die drei Jungen in den Badehosen blickten die Herren Finkbeiner und Wagner bedeutungsvoll an.
    „Na, was sagt ihr jetzt?“ zischte Peter. „Also doch der Seehund.“
    „Also doch“, wiederholte der Bürstenhaarschnitt.
    „Sie bleiben vorerst noch an Bord“, rief Mister Palmer dem dicken Mann mit dem Koffer und dem schwarzen Cellokasten zu. Und zu Monsieur Prunelle knurrte er leise: „Das ist ja wie eine Epidemie. Zuerst der falsche Inspektor Brown, dann dieser Schlangenbeschwörer und jetzt auch noch Mister Hobbs. Wer denn sonst noch?“ Er zog an seiner Pfeife, daß der Tabak nur so glühte. „Ab geht die Post!“ kommandierte er jetzt. „Ich habe keine ruhige Minute mehr, bevor das verdammte Gemälde nicht wieder hinter Schloß und Riegel ist.“ Als sie gleich darauf mit dem Bild abdampfen wollten, entdeckte Mister Palmer noch die drei Jungen. „He, ihr da“, rief er. „Ihr wolltet doch zur Verfügung stehen. Oder war’s nicht so?“
    „Oh, was darf’s denn sein?“ fragte Ulli Wagner eingeschnappt. „Falls Sie mit ,He , ihr da‘ uns gemeint haben sollten.“
    „Ihr könntet auf den Herrn mit dem Cellokasten aufpassen“, schlug Mister Palmer vor. „Nicht, daß der Vogel von Bord geflogen ist, bis ich wieder zurück bin.“
    „Mal sehen, ob uns da was einfällt“, erwiderte der Bürstenhaarschnitt und grinste dabei.
    „Das geht aber entschieden zu weit“, bemerkte Frau Finkbeiner, als die Herren Palmer und Prunelle mit zwei Matrosen und ihrem Gemälde zum Lift gingen. „Daß ihr Detektiv spielt, dagegen hab’ ich ja nichts. Aber wenn ihr Polizisten ersetzen sollt, hört der Spaß auf.“
    „Sehr richtig“, ergänzte Herr Wagner. „Alles hat seine Grenzen.“
    Inzwischen war der Seehund mit seinem Cellokasten und dem hellbraunen Handkoffer von der Treppe her übers Deck gestapft. „So so, meine Freunde, ihr wollt also auf den guten alten Hobbs aufpassen, damit er sich nicht verdrückt.“ Er legte den schwarzen Cellokasten behutsam auf den Boden und setzte sich auf das Ende eines Liegestuhls. „Wie habt ihr euch das denn so gedacht?“ Jetzt wischte er sich mit einem Taschentuch den Schweiß von der Stirn.

    „Wir sind immerhin drei Mann“, stellte Ulli Wagner fest.
    „Notfalls sogar vier!“ fügte der flachsblonde Page aus dem Speisesaal hinzu.
    „Was so viel bedeutet wie einer an jedem Arm und einer an jedem Bein“, sagte Peter Finkbeiner. „Wenn Sie dazu noch an Ihr Gepäck denken, kämen Sie nicht einmal bis zur Treppe.“
    „Der Gangway könnten Sie bestenfalls ’ne Ansichtskarte schicken“, kicherte Ulli Wagner.
    „Bah“, erwiderte Mister Hobbs. „Wenn ich will, donnere ich über euch hinweg wie eine Dampfwalze.“
    „Das käme auf einen Versuch an“, schlug der Bürstenhaarschnitt vor und trat von einem Bein aufs andere.
    „Was wirft man mir überhaupt vor?“ fragte Mister Hobbs. „Daß ich dabei war, als man einen leeren Schrankkoffer an einem Seil über Bord gelassen hat? Das war ein Spaß, weiter nichts. Sind Späße auf einem Schiff verboten?“
    „Weshalb dann das Tonband?“ fragte Peter Finkbeiner.
    Mister Hobbs blickte verwundert aus seinen traurigen Fischaugen. „Ach, das wißt ihr?“ Er lockerte seinen Krawattenknoten und öffnete den Knopf an seinem Hemdkragen.
    „Man sollte glauben, Sie sitzen in Ihrer Kabine und üben Cello“, meinte Ulli Wagner.
    „Kluge Kinder“, lächelte der Seehund. „Ja, ich wollte es nicht dem ganzen Schiff auf die Nase binden, daß ich zwischendurch mal unterwegs war, um so zu tun, als würde die verschwundene echte Mona Lisa von einem Motorboot entführt.“
    „Die Sache

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