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Der Geliebte

Titel: Der Geliebte Kostenlos Bücher Online Lesen
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nicht mehr sehen, wollte nichts mehr mitbekommen, aber der ranzige Whiskygeruch schlug mir derart ins Gesicht, dass ich würgen musste. Er ließ meinen Hals los. Rasch holte ich tief Luft, aber im nächsten Augenblick hielt er mich an den Haaren fest und stieß mich mit dem Gesicht gegen die Wand. Plötzlich erstarrte ich: Ich hatte das Geräusch eines Reißverschlusses gehört. Ich wollte mich losreißen, aber Peter zog so an meinen Haaren, dass ich kaum noch mit den Füßen auf den Boden kam. Ich hing vor der Wand wie gelähmt.
    Peters Gesicht war immer noch ganz nahe an meinem. Mit roher Gewalt zog er mir die Hose herunter.
    Tränen traten mir in die Augen. Ich versuchte mir einzureden, dass das alles nicht wahr sein konnte, nur ein böser Traum, nicht die Wirklichkeit. Peter war anscheinend völlig durchgedreht, gestört, ein gefährlicher Irrer.
    Warum hörte uns denn niemand von den Jungs draußen?
    »Das willst du doch, oder?«, flüsterte er. »Na los, du Schlampe, sag’s mir! Das willst du doch, stimmt’s?«
    Ich probierte den Kopf zu schütteln, Nein zu sagen, aber er drückte mir mit dem Handballen den Kehlkopf ein, und zugleich umklammerte er meinen Kiefer und presste mir die Wangen gegen die Zähne. Ich schmeckte Blut im Mund.
    Dann ließ er mich unvermittelt los und stieß mich von sich weg. Ich knallte auf den Boden, zog reflexartig die Knie an und hielt Hände und Arme schützend vor die Brüste.
    Peter sah auf mich herab, zog den Reißverschluss seiner Hose zu und grinste. »Ich gebe dir eine Woche. Nächste Woche Freitag kommt dein Macker bei mir vorbei und erzählt mir, dass er doch noch investieren will. Falls nicht, komme ich wieder. Um das hier zu Ende zu bringen … Und zwar mit dem größten Vergnügen. Überleg’s dir.«
     
    Fast eine Stunde blieb ich unter der Dusche stehen. Schrubbte meinen Körper mit einem Schwamm, wusch mich ein um das andere Mal mit zitternden Händen. Seifte mich ein, nahm meine blauen Flecken in Augenschein, ließ mir Wasser in den Mund laufen, um das Blut herauszuspülen.
    Ich musste die Kinder abholen. Es war schon nach vier. Ich konnte nicht ewig unter der Dusche stehen bleiben. Ich musste mich wieder so weit in Form bringen, dass ich mich draußen blicken lassen konnte. Mich abtrocknen, anziehen und dann aus der Tür gehen, als wäre alles in bester Ordnung. Die gerissene Bluse unauffällig entsorgen. Aber ich blieb so lange im Wasserdampf stehen, bis der Boiler leer war und das kalte Wasser mich aus der Duschzelle hinaustrieb. Lautlos weinte ich, weil ich mir sicher war, dass Peter seine Drohung wahr machen würde. Wenn Eric nicht investierte, würde Peter zurückkommen. Er würde weitermachen, wo er aufgehört hatte, und hinterher würde er alles Eric erzählen, ihm doch noch das Foto unter die Nase halten. Er käme dann zwar hinter Gitter, aber meine Familie wäre trotzdem ruiniert. Wenn er wollte, konnte Peter tatsächlich alles kaputt machen. Alles. Andererseits würden wir, wenn Eric ihm das Geld gab, pleitegehen und müssten irgendwo in der Pampa in einem Wohnwagen hausen.
    Mir brannten die Augen, aber Tränen waren mir keine mehr geblieben.
     
    »Ich fahre einkaufen«, sagte ich, »und wenn ich zurück bin, koche ich was Leckeres.«
    Eric sah mich erstaunt an. »Wollen wir unseren ersten Ferienabend nicht ein bisschen feiern? Wir könnten ja alle zusammen auswärts essen gehen.«
    Bastian strahlte. »Au ja, zu McDonald’s!«
    »Nein, nicht zu McDonald’s«, hörte ich Eric antworten, »in ein richtiges Restaurant.«
    »Ach nee, das ist langweilig«, maulte Bastian.
    Ich räusperte mich. Mein Hals tat immer noch weh. »Ich … ich möchte heute eigentlich lieber nicht auswärts essen gehen.«
    Eric runzelte die Stirn. »Warum denn nicht?«
    »Ich glaube, ich werde krank oder so. Ich bin todmüde.«
    »Soll ich schnell einkaufen fahren und die Kids mitnehmen? Dann kannst du dich ein bisschen ausruhen.«
    »Nein, ich hocke schon den ganzen Tag hier. Ich möchte kurz mal raus … allein.« Ich brachte es fast nicht fertig, Eric in die Augen zu sehen.
    »Was ist denn mit dir?«
    »Lass mal«, sagte ich, »das geht schon wieder vorbei … okay? Ich bin ein bisschen angespannt, glaube ich. Wegen all dieser … Veränderungen.« Ich biss mir auf die Unterlippe. »Soll ich noch irgendwas Besonderes mitbringen?«
    Eric schüttelte den Kopf. »Für mich nicht. Kauf nicht zu viel ein. Vorläufig essen nicht mehr so viele Leute mit.«
    »Weiß ich.«
    Die

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