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Der Geliebte

Titel: Der Geliebte Kostenlos Bücher Online Lesen
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Leute nicht bezahlte. Oder zumindest nicht immer. Und die Schuld auf die Kunden abwälzte.
    »Simone?«
    Ich sah auf. Eric stand im Türrahmen. Wenn er nur ein kleines bisschen früher aufgetaucht wäre, hätte er mitbekommen, wie ich den Scheck für Michel ausstellte.
    »Ich wollte sagen, dass ich kurz weg bin, die beiden Skulpturen und die Gartenbank abholen. Michel fährt mit, er muss noch schnell zur Bank, und dann setze ich ihn zu Hause ab. Denkst du an die Zeit?«
    Er meinte die Kinder. Es war halb drei.
    »In Ordnung«, sagte ich.
    Er blieb noch kurz in der Tür stehen. »Komische Vorstellung, was? Dass heute der letzte Arbeitstag war.«
    Ich nickte. »Ich glaube, ich muss mich erst wieder daran gewöhnen, wie still es hier ist. Wahrscheinlich werde ich die Jungs richtig vermissen.«
    »Wir machen uns ein paar schöne Wochen, Simone. Wir gönnen uns was. Vielleicht können wir ja am Wochenende mit den Kindern nach Arcachon fahren. Es sollen achtundzwanzig Grad werden, prima Strandwetter.«
    »Ja, gute Idee«, sagte ich geistesabwesend.
    »Okay, dann bis gleich.«
     
    Bastians Zimmer war in kürzester Zeit zum Schlachtfeld mutiert. Alles lag kreuz und quer über den Fußboden verteilt: die Kabel seiner Playstation, diverse Spiele, jede Menge loser CDs, Dutzende aufgeschlagene Comics, Soldatenfiguren und schmutzige Kleidungsstücke. Ich fing damit an, die Bücher nach Farben geordnet in sein Regal zu stellen. Als Nächstes sortierte ich die Spiele und stapelte sie neben dem kleinen Fernseher. Auf den Knien rutschte ich dann vor dem Bett herum, um schmutzige Klamotten darunter hervorzuziehen und in den Plastikwäschekorb zu werfen. Durch das offene Fenster hörte ich draußen einen Wagen, der beim Torbogen anhielt, aber ich achtete nicht darauf. Wahrscheinlich ein Paketbote. Die Jungs waren inzwischen daran gewöhnt, Päckchen für uns anzunehmen.
    Hier drinnen war es angenehm kühl. Irgendwo hatte ich gehört, dass die Wände früher so dick gebaut wurden, weil das Haus dadurch optimal isoliert war. Im Sommer blieb die Hitze draußen, und umgekehrt kühlte es im Winter nicht so stark aus.
    Mit dem Wäschekorb unter dem Arm wollte ich gerade über den Flur zu Isabelles Zimmer weitergehen, als ich jemanden die Treppe hinaufkommen hörte. Es waren nicht Erics Schritte. Sie hörten sich schwerer an. Gehetzt.
    Als ich zur Treppe zurückging, stand ich plötzlich Peter gegenüber, Auge in Auge. Er starrte mich an wie von Sinnen. Ich erschrak und wich unwillkürlich zurück, sodass ich wortwörtlich mit dem Rücken zur Wand stand.
    »Was suchst du hier?« Ich versuchte, möglichst autoritär zu klingen, zitterte dabei aber heftig.
    »Was ich hier suche, verdammt noch mal?« Unbeherrscht riss er mir den Wäschekorb unter dem Arm weg und warf ihn auf den Boden. Die Wäsche purzelte über die Treppe.
    Ich geriet in Panik und rannte Richtung Badezimmer. Auf halber Strecke hatte Peter mich eingeholt, packte mich am Oberarm und schleuderte mich gegen die Wand. Es gab einen lauten Knall, vor Schmerz krümmte ich mich zusammen. Er zog mich am Arm wieder hoch.
    »Dich suche ich, du Schlampe!«, zischte er. »Du dreckige Schlampe! Alles machst du kaputt, du dumme Schnepfe!«
    Er drückte meinen Arm so fest, dass die Haut ganz weiß wurde. Hoffentlich brach er mir nicht noch die Knochen.
    »Du wirst mir jetzt mal gut zuhören«, sagte er und brachte sein Gesicht ganz nah an meines. Sein Atem stank nach Whisky. »Ich lasse mich von dir nicht an der Nase herumführen. Da hast du dir den Falschen ausgesucht.«
    Er drückte mich an die Wand, ließ meinen Arm los und presste mir die Kehle zu. »Ich brauche die Kohle. Und wenn du Eric nicht schleunigst grünes Licht dafür gibst, dass er sie mir rüberschiebt, mach ich dir das Leben zur Hölle … ich mach dich kaputt. Und zwar gründlich.«
    Sein Griff an meinem Hals war eisern, und seine Stirn war nur Millimeter von meiner entfernt. Verzweifelt schnappte ich nach Luft. Ein Röcheln entfuhr meiner Kehle.
    »Das hätte ich schon längst tun sollen.« Mit einem Ruck riss er mir die Bluse auf. Ich hörte den Stoff reißen. »Erzähl das ruhig deinem Macker. Sag ihm ruhig, was ich mit dir gemacht hab, nur zu. Ich mache alles kaputt, hast du verstanden? Dich, Eric, deine ganze Scheißfamilie! Du wirst keine Nacht mehr ruhig schlafen, keine einzige!«
    Brutal zog er meinen BH nach oben, sah mich eindringlich an und kniff mir schmerzhaft in die Brust. Ich schloss die Augen, ich wollte ihn

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