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Der General und das Mädchen

Der General und das Mädchen

Titel: Der General und das Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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Augen weit öffnete.
      »Woher hast du diese Fotos? Wer ist das?« brachte sie schließlich heraus.
      »Die beiden lagen im Wald hinter dem Haus des Generals, und ich habe sie heute morgen gefunden. Kennst du sie?«
      »Nein, nein, natürlich nicht. Wieso? Hätte ich sie sehen müssen?«
      »Müssen nicht, aber können. Sie waren um die gleiche Zeit in der Gegend wie du. Sag mir endlich, was wirklich los war.«
      »Ich... ich sage doch, das geht dich nichts an.«
      »Ich werde recherchieren, und ich werde es herausfinden.«
      »Du kannst nicht recherchieren, das haben sie dir verboten.«
      Sie stand auf und ging zum Sofa, setzte sich schließlich und starrte mich an wie ein aufsässiges Kind.
      »Hör genau zu: Ich werde recherchieren. Und du nimmst jetzt deinen Rucksack und gehst.«
      »Du kannst mich doch nicht...«
      »Und ob ich dich raussetzen kann. Ich lasse mich in meinem Haus nicht bescheißen. Bestimmt nicht von einer Streunerin.«
      »Von einer was?« Sie war entsetzt.
      »Von einer Streunerin. Das bist du doch, oder? Du wanderst mit dem Rucksack deine Liebhaber ab.«
      Sie stand auf, stürzte auf mich zu und schlug mit geballten Fäusten in mein Gesicht. »Du Schwein, du elendes Schwein!« Meine Brille fiel herunter. Ich hatte sie provozieren wollen, und es hatte funktioniert.
      Irgendwie bekam ich ihre Hände zu fassen und drückte sie nach unten. »Du warst den ganzen Tag in der Gegend. Du bist erst zum Haus gekommen, als du gemerkt hast, daß irgend etwas Sonderbares passiert war. Also: Warum kannst du ihn nicht erschossen haben?«
      »Ich habe ihn nicht erschossen. Du tust mir weh.«
      »Ich will wissen, wie dein Tag aussah. Wann bist du wirklich gekommen, und was hast du den ganzen Tag gemacht? Ausgekundschaftet, wann ein Mörder auftauchen kann, ohne bemerkt zu werden?«
      »Du bist ein Schwein!«
      »Du hast ihn wirklich gekannt, das glaube ich dir. Und du hast ihn vielleicht wirklich mal gemocht. Aber ob du ihn gestern noch mochtest, das bezweifle ich.«
      »Du weißt doch überhaupt nichts von mir und ihm«, schrie sie, außer sich vor Wut und Verzweiflung.
      »Dann sag mir, was ich wissen muß«, schrie ich zurück.
      »Er ist tot, und er wird nicht wieder lebendig, Baumeister. Er ist tot, versteh das doch endlich!«
      »Ich will wissen, wer ihn getötet hat.«
      »Warum? Was ändert das?«
      »Ich bin hinter Wahrheiten her.«
      »Wahrheiten? Daß ich nicht lache. Die Wahrheit ist, er war mein Freund. Auch gestern noch.«
      »Das mag sein. Aber du hast nie im Leben mit ihm geschlafen. Nie!«
      Es wurde sehr still. Ihr Kopf fiel nach vorn. »Warum sagst du das?«
      »Tut mir leid«, murmelte ich. »Der General und ich haben mal über Kinder gesprochen. Und er sagte damals: Wenn ich junge, gutaussehende Frauen sehe, dann sehe ich immer Töchter. Er war sechsundfünfzig, als er starb. Warst du seine Tochter, oder eine Art Tochter?«
      Sie nickte mehrere Male. »Seine Lieblingstochter.«
      »Warum hast du gestern abend gesagt, ihr hättet miteinander geschlafen?«
      »Weil das so ekelhafte Spießer waren. Ich wollte sie schocken.«
      »Warum bist du nicht schon mittags zum General gegangen? Warum bist du den ganzen Tag um sein Haus herumgeschlichen?«
      »Ich habe mich geschämt. Ich bin ... ich bin am Ende.«
      »Mein Gott, soviel Energie für eine so einfache Sache. Soviel Scheißlügerei. ..«
      »Baumeister, was weißt du denn überhaupt«, sagte sie heftig. »Ihr Machos habt doch diese Welt gebaut, nicht wir Frauen. Ich bin einigermaßen jung und sehe einigermaßen gut aus, und jeder nimmt erst einmal an, ich wäre stark. Ich bin aber nicht stark. Und sobald das jemand merkt, werde ich ausgenutzt.«
      Ich überlegte. »Gut. Also noch einmal von vorn: Hast du einen dieser beiden Toten gesehen?«
      »Ja, den Jungen.« Sie sah so aus, als würde sie jeden Moment anfangen zu weinen.
      »Wo genau und wann?«
      »Ich kam im Wald an einen alten hohen Drahtzaun. Da waren sehr viele Steinschuppen, das muß ein Bundeswehrlager gewesen sein. Ich stolperte da so rum und überlegte, ob ich zum General gehen könnte. Dann stand plötzlich dieser Junge vor mir.«
      »Was hat er gesagt?«
      »Nichts. Das war ziemlich verrückt. Ich sagte hallo, und er sah mich nur an und sagte nichts. Dann ging er um eine Ecke und war weg. Das war nicht einmal unheimlich.«
      »Wieviel Uhr war

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