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Der General von Dorsai

Der General von Dorsai

Titel: Der General von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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hatte.
     
    „Dort drüben befinden sich Mannschaftsquartiere und Messe“, erklärte Andresen. „Auf dieser Seite liegen die Unterkünfte der Offiziere, Magazin, Ausrüstungslager und Instandhaltung.“ Er öffnete eine Tür in der Korridorwand ihnen gegenüber, und sie traten in ein Abteil, das ungefähr so groß wie ein kleines Hotelzimmer war und an der einen Seite von der gewölbten Außenhülle des Schiffes selbst begrenzt wurde. Im Augenblick war die Außenhülle im Bereich dieses Abteils transparent. Der kompliziert aufgebaute „Zahnarztsessel“, der an der im unteren Teil der nun transparenten Wand eingelassenen Kontrolltafel stand, war besetzt. Die darin sitzende Person trug nur einen schlichten Coverall.
    „Mein Erster“, sagte Andresen. Die Gestalt drehte sich auf die Seite und blickte über die Kopflehne des Sessels. Es war eine Frau Anfang Vierzig.
    „Hallo, All“, sagte sie. „Überprüfe gerade die Eliminierer.“ Andresen sah Donal an und schnitt eine Grimasse.
    „Eine Waffe zum Einsatz gegen einzelne Personen“, erklärte er. „Es gefällt niemandem, die armen hilflosen Kerle vom Himmel zu blasen, wenn sie zum Angriff abgesetzt werden – also muß das ein Offizier erledigen. Wenn ich nicht gerade mit etwas anderem beschäftigt bin, übernehme ich diese Aufgabe für gewöhnlich selbst. Stabs-Verbindungsoffizier Donal Graeme – Erster Offizier Coa Benn.“
    Donal reichte ihr die Hand.
    „Nun, wollen wir weiter?“ fragte Andresen. Sie inspizierten den Rest des Schiffes und blieben schließlich vor der Tür von Donals Kabine im Offizierstrakt stehen.
    „Tut mir leid“, sagte Andresen. „Aber wir sind ein bißchen knapp mit den Schlafkojen. Volle Ausrüstung und Bestückung unter Gefechtsbedingungen. Deshalb mußten wir Ihre Ordonnanz bei Ihnen unterbringen. Wenn Sie keine Einwände haben …“
    „Ganz und gar nicht“, sagte Donal.
    „Gut.“ Andresen wirkte erleichtert. „Darum mag ich die Dorsai so. Sie sind verständnisvoll.“
    Er klopfte Donal auf die Schulter und eilte davon, um wieder seiner Pflicht nachzukommen und sowohl Schiff als auch Mannschaft gefechtsklar zu machen.
     
    Als er seine Kabine betrat, stellte Donal fest, daß Lee bereits ihr ganzes Gepäck verstaut und als Ergänzung zu der einen Koje, die Donal zustand, eine schlichte Hängematte aufgespannt hatte.
    „Alles fertig?“ fragte Donal.
    „Alles fertig“, antwortete Lee. Er vergaß noch immer das „Sir“. Doch Donal, der bereits einige Erfahrungen darin gemacht hatte, wie wörtlich der Mann jeden seiner Befehle nahm und mit welchem fanatischen Eifer er sie ausführte, sah davon ab, das zu einem Streitpunkt zwischen ihnen zu machen. „Haben Sie schon die Sache mit meinem Kontrakt in Ordnung gebracht?“
    „Dazu hatte ich noch keine Zeit“, erwiderte Donal. „So etwas läßt sich nicht in einem Tag erledigen. Das wußten Sie doch, oder?“
    „Nein“, sagte Lee. „Ich habe ihn nur immer meinen Arbeitgebern ausgehändigt. Und später dann, wenn meine Dienstzeit zu Ende war, gaben sie ihn mir zurück. Zusammen mit dem Geld, das ich mir verdient hatte.“
    „Nun, für gewöhnlich dauert es einige Wochen oder Monate“, sagte Donal. Es war ihm nie in den Sinn gekommen, daß jemand nicht über diese Angelegenheit Bescheid wußte, und so erklärte er Lee die Problematik. Kontrakte gehörten ausschließlich dem Heimatplaneten der betreffenden Person beziehungsweise der Gesellschaft, der er angehörte. Und eine Kontraktübereinkunft war eine Sache, über die zwischen dem Arbeitgeber und der Heimatregierung des Arbeitnehmers verhandelt werden mußte. Der Zweck dabei bestand nicht in erster Linie darin, der betreffenden Person Brot und Arbeit zugeben. Durch diese Verfahrensweise sollte die Heimatregierung in die Lage versetzt werden, aufgrund positiver Handels- und „Kontrakt“-Bilanzen ihrerseits wiederum jene ausgebildeten Spezialisten anzumieten, die sie brauchte. Im Falle von Lees Kontrakt war Donal ein privater Arbeitgeber, der zwar Bezahlung, aber keine vertraglichen Gegendienste anbot. Und deshalb mußte die Angelegenheit von Lees Anstellung zwischen den Behörden von Dorsai und Coby, dem Heimatplaneten von Lee, geregelt werden.
    „Doch das alles ist nichts weiter als eine Formalität“, versicherte ihm Donal. „Da ich jetzt im Kommandeurs-Rang stehe, kann ich mir eine Ordonnanz erlauben. Und meine Absicht, Sie einzustellen, ist registriert worden. Das bedeutet, daß Ihre Heimatregierung Sie

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