Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der General von Dorsai

Der General von Dorsai

Titel: Der General von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
völlig recht“, sagte er. „Ich habe dir ziemliche Mühe gemacht. Verzeih mir, daß ich so schwerfällig war, das nicht zu bemerken.“ Mit dem Kopf deutete er eine Verneigung vor ihr an. „Ich gehe jetzt.“
    Er wandte sich um und schritt davon. Aber er hatte nur erst einige wenige Meter durch die im hellen Sonnenlicht liegende Bibliothek zurückgelegt, als sie seinen Namen rief.
    „Donal!“
    Er drehte sich um. Sie starrte ihn an, mit wie gemeißelt wirkendem Gesicht und an den Hüften geballten Fäusten.
    „Donal, du … du kannst nicht gehen“, sagte sie fest.
    „Wie bitte?“ Er blickte sie durchdringend an.
    „Du kannst nicht gehen“, wiederholte sie. „Du hast einen Vertrag, der dich hier zum Dienst verpflichtet.“
    „Nein.“ Er schüttelte den Kopf. „Du verstehst nicht, Ev. Jetzt entwickelt sich diese Sache mit Oriente. Ich werde den Marschall bitten, mich auf eines der Schiffe zu versetzen.“
    „Das kannst du nicht.“ Ihre Stimme klang brüchig. „Er ist nicht im Haus. Er ist zum Landeplatz hinübergegangen.“
    „In Ordnung, dann gehe ich ebenfalls hinunter und spreche dort mit ihm.“
    „Es ist zwecklos. Ich habe ihn bereits darum gebeten, dich hierzulassen. Er hat es mir versprochen.“
    „Du hast was ?“ platzte es in einem Tonfall aus ihm heraus, der für den Kasernenhof angemessen war, aber nicht zu diesem ruhigen Palais paßte.
    „Ich habe ihn gebeten, dich hierzulassen.“
    Er drehte sich erneut um und entfernte sich von ihr.
    „Donal!“ vernahm er ihre Stimme, die ihm verzweifelt nachrief. Aber weder sie noch irgend jemand anders hätte ihn jetzt noch aufhalten können.
    Als er Galt fand, überprüfte der Marschall gerade den neuen Prototyp eines Zwei-Mann-Fahrzeugs, das für den Einsatz gegen Bodentruppen gedacht war. Der ältere Mann sah überrascht auf, als Donal herankam.
    „Was ist?“ fragte er.
    „Könnte ich Sie einen Augenblick allein sprechen, Sir?“ gab Donal zurück. „Es geht um eine private Angelegenheit, die keinen Aufschub duldet.“
    Galt warf ihm einen scharfen Blick zu, forderte ihn dann aber mit einer Kopfbewegung auf, ihm zu folgen. Sie traten in die Kontrollkabine für die Werkzeugroboter, wo sie sich ungestört unterhalten konnten.
    „Also, was haben Sie auf dem Herzen?“ fragte Galt.
    „Sir“, sagte Donal, „wie ich hörte, hat Elvine Sie gefragt, ob ich nicht trotz dieser Sache mit Oriente, über die wir heute morgen mit Patrouillenführer Lludrow gesprochen haben, weiterhin in Ihrem Haus Dienst tun könnte.“
    „Das stimmt. Darum hat sie mich gebeten.“
    „Ich wußte nichts davon“, sagte Donal und begegnete dem Blick des älteren Mannes. „Es war nicht mein Wunsch.“
    „Nicht Ihr Wunsch?“
    „Nein, Sir.“
    „Aha“, sagte Galt. Er atmete tief durch und rieb sich mit der breiten Hand das Kinn. Er wandte den Kopf, blickte aus dem Fenster der Kontrollkabine und betrachtete das Experimentalschiff. „Ich verstehe“, sagte er. „Das habe ich nicht geahnt.“
    „Das konnten Sie auch nicht.“ Als Donal den Ausdruck in dem Gesicht des älteren Mannes sah, stieg eine plötzliche Gefühlswallung in ihm empor. „Ich hätte eher mit Ihnen sprechen sollen, Sir.“
    „Nein, nein …“ Galt wischte die ganze Sache mit einer Handbewegung zur Seite. „Es ist meine Verantwortung. Ich hatte nie Kinder. Keinerlei Erfahrung auf diesem Gebiet. Sie muß jetzt bald die entscheidenden Weichen für ihr Leben stellen, sich verheiraten … und, nun, ich halte viel von Ihnen, Donal.“
    „Jetzt meinen Sie es wirklich zu gut mit mir, Sir“, sagte Donal. Er fühlte sich elend.
    „Nein, nein … nun, Fehler kommen vor.“ Er blickte sekundenlang nachdenklich vor sich hin und fuhr dann fort: „Ich sorge natürlich sofort dafür, daß Sie den Kampfverbänden zugeteilt werden.“
    „Vielen Dank“, sagte Donal.
    „Danken Sie mir nicht, Junge.“ Plötzlich sah Galt alt und verbraucht aus. „Ich hätte es wissen sollen. Sie sind ein Dorsai.“

 
Stabs-Verbindungsoffizier
     
    „Willkommen an Bord“, sagte der Junior-Kapitän mit freundlicher Miene, als Donal durch die Gasbarriere der Innenschleuse trat. Der Junior-Kapitän war Anfang Zwanzig – ein schwarzhaariger, junger Mann mit kantigem Gesicht. Er machte den Eindruck, als hätte er viel Kraftsport getrieben. „Ich bin J. K. Allmin Clay Andresen.“
    „Donal Graeme.“ Sie salutierten voreinander. Dann schüttelten sie sich die Hände.
    „Irgendwelche Schiffserfahrungen gesammelt?“

Weitere Kostenlose Bücher