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Der General von Dorsai

Der General von Dorsai

Titel: Der General von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Problem. Sie haben William – und diesen weißhaarigen Teufel Blaine.“ Er warf Donal einen durchdringenden Blick zu. „Sie kennen Projekt Blaine, nicht wahr?“
    „Ich bin ihm nie begegnet“, sagte Donal. „Ich bin das erstemal auf Venus.“
    „Er ist ein Hai“, sagte Galt mit Nachdruck. „Ich wünschte, er und William gerieten sich über irgend etwas in die Haare. Vielleicht würden sich die beiden gegenseitig ausschalten – und dadurch die Welt, in der wir leben, ein wenig angenehmer machen. Nun … was Ihren Status hier angeht …“
    „Offiziell bin ich von Sayona dem Bürgen als Beobachter hierher geschickt.“
    „Nun, das wäre also kein Problem. Wir können ganz einfach dafür sorgen, daß Sie eingeladen werden und so den Delegiertenstatus zugesprochen bekommen. Tatsächlich habe ich das bereits veranlaßt. Wir haben nur noch auf Ihre Ankunft gewartet.“ Galt stieß eine dicke Rauchwolke aus und blickte Donal durch den Nebel an. „Aber wie steht’s mit den Verhandlungen, Donal? Ich vertraue diesem Einblick von Ihnen, der sich bereits mehrfach bewährt hat. Was liegt hier bei der Konferenz wirklich in der Luft?“
    „Ich bin nicht sicher“, antwortete Donal. „Ich glaube, jemand hat einen Fehler begangen.“
    „Einen Fehler?“
    „Neuerde“, erklärte Donal. „Es war idiotisch, die dortige Regierung gerade jetzt zu stürzen – und noch dazu mit Gewalt. Und deshalb denke ich, daß wir den Planeten zurückbekommen werden.“
    Galt richtete sich kerzengerade auf und nahm die Pfeife aus dem Mund.
    „Zurückbekommen? Sie meinen … die alte Regierung wird wieder an die Macht kommen?“ Er starrte Donal an. „ Wer sollte uns Neuerde zurückgeben?“
    „William zum Beispiel, könnte ich mir vorstellen“, sagte Donal. „Stückwerk – das ist nicht seine Methode, etwas in die Wege zu leiten. Aber in einem Punkt können Sie ganz sicher sein: Wenn er beabsichtigt, uns den Planeten zurückzugeben, wird er einen Preis dafür verlangen.“
    Galt schüttelte den Kopf.
    „Da komme ich nicht ganz mit“, sagte er.
    „Im Augenblick sieht es so aus, daß William mit der Venus-Gruppe zusammenarbeitet“, legte Donal dar. „Aber er ist kaum darauf aus, ihr einen Gefallen zu erweisen. Er interessiert sich nur für seine eigenen Ziele – und die wird er auf lange Sicht gesehen verfolgen. Tatsächlich bin ich davon überzeugt, daß Sie bei dieser Konferenz zwei Arten von Verhandlungen erkennen werden, wenn Sie genau hinsehen. Das, was am Tisch selbst beraten wird – wahrscheinlich die Sache mit dem offenen Markt. Und das, was hinter den Kulissen vor sich geht – und das sind die Machenschaften Williams.“
    Galt nahm einen neuen Zug aus seiner Pfeife.
    „Ich weiß nicht“, sagte er langsam. „Ich halte nicht mehr von William als Sie – aber Sie scheinen ihm für alles die Schuld geben zu wollen. Sind Sie sicher, daß Sie nicht ein bißchen zu schwarz sehen, was ihn angeht?“
    „Wie kann man überhaupt sicher sein?“ bekannte Donal und verzog das Gesicht. „Ich schätze William so ein, weil … weil … wenn ich an seiner Stelle wäre, würde ich mich mit den Dingen beschäftigen, die ich von ihm erwarte.“ Er hielt kurz inne. „Mit Williams Gewicht auf unserer Seite könnten wir die Waagschale zu unseren Gunsten verändern und die Konferenz dazu veranlassen, genügend Druck auf Neuerde auszuüben, damit die alte Regierung an die Macht zurückkehrt, nicht wahr?“
    „Nun … ich denke schon.“
    „Also gut.“ Donal zuckte mit den Achseln. „Was wäre vorteilhafter für William, als die Verabschiedung eines Kompromisses, der einerseits seine Position im gegnerischen Lager festigt und andererseits die Lage in die Richtung hin verschiebt, die er wünscht – und der die Entwicklung auf die von ihm angesteuerte Situation hin gleichzeitig verschleiert?“
    „Nun … da kann ich folgen“, sagte Galt langsam. „Aber wenn das der Fall ist … was sind seine Ziele? Was will er erreichen?“
    Donal schüttelte den Kopf.
    „Ich bin mir nicht sicher“, sagte er. „Ich weiß es nicht.“
    Mit dieser recht vagen Bemerkung beendeten sie ihre private Unterredung, und Galt nahm Donal mit, um ihn mit einigen anderen Delegierten bekannt zu machen.
     
    Die Vorstellungsformalitäten führten schließlich – wie das so üblich ist – zu einer Art Cocktail-Party in den Gesellschaftsräumen der Suite, in der Projekt Blaine von Venus residierte. Blaine selbst, so stellte Donal mit Interesse fest, war

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