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Der General von Dorsai

Der General von Dorsai

Titel: Der General von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Mühlsteine daran gehindert, aus der Konkurrenz verschiedener Kontraktanbieter und -ankäufer ihren Nutzen zu ziehen – und das eröffnete ein weites Betätigungsfeld für raffinierte Manipulationen, nicht nur von einzelnen Personen, sondern auch Regierungen.
    Kamen also zwei Welten überein, ihre Kontraktmärkte gegenseitig zu öffnen, dann lag der Vorteil ganz auf der Seite der „festeren“ der beiden Regierungen – und das mußte ganz unvermeidlich dazu führen, daß diese „Festwelt“ den Löwenanteil an den auf beiden Planeten zur Verfügung stehenden Fachkräften erhielt.
    Dies war also der Hintergrund für den unausbleiblichen Konflikt, der sich nun seit fünfzig Jahren zwischen zwei völlig verschiedenen Systemen zuspitzte, mit denen man das eigentliche Lebenselixier der menschlichen Rasse zu kontrollieren versuchte: speziell ausgebildete Fachkräfte.
    Und jetzt, dachte Donal, als er durch die transparente Wand hinausblickte, stand dieser Konflikt unmittelbar vor dem Ausbruch. Er hatte sich bereits abgezeichnet, als er damals an Bord jenes Schiffes gegangen war, in dem er Galt und William und Anea, der Auserlesenen von Kultis, begegnen sollte. Hinter der Bühne waren die Vorbereitungen für die letzte und entscheidende Schlacht bereits in vollem Gange. Und seine eigene Rolle in diesem Kampf war ebenfalls klar und wartete darauf, daß er sie wahrnahm.
    Er trat an seinen Schreibtisch heran, betätigte eine Taste und sprach ins Gitter des Kommunikators.
    „Alle Stabschefs unverzüglich hierher“, sagte er. „Zu einer Dringlichkeits-Besprechung.“
    Er ließ die Taste wieder los und setzte sich hinter seinen Schreibtisch. Es gab eine Menge zu tun.

 
Protektor II
     
    Als Donal fünf Tage später in Holmstead, der Hauptstadt von Venus, eintraf, suchte er sofort das Regierungshotel auf, um sich dort mit Galt zu beraten. Sie trafen sich in einem Apartment, das im rückwärtigen Bereich des Gebäudes lag.
    „Ich mußte mich noch um einige Dinge kümmern“, sagte er, schüttelte dem älteren Mann die Hand und setzte sich. „Sonst wäre ich schon eher gekommen.“ Er musterte Galt. „Sie sehen abgespannt aus.“
    Der Marschall von Freiland hatte abgenommen. Sein Gesicht wirkte eingefallen, und die Haut spannte sich nun über den groben Wangenknochen. Unter seinen Augen lagen dunkle Ringe, die auf große Strapazen hindeuteten.
    „Politik … Politik …“ antwortete Galt, „ist ganz und gar nicht mein Fall. Sie zermürbt einen Mann. Möchten Sie einen Drink?“
    „Nein, danke“, sagte Donal.
    „Ich mag auch keinen“, meinte Galt. „Ich werde mir nur meine Pfeife anzünden … wenn Sie nichts dagegen haben.“
    „Das hatte ich nie“, sagte Donal. „Und Sie haben mich auch noch nie danach gefragt.“
    „Äh … nein.“ Galt gab einen Laut von sich, der wie ein hustendes Kichern klang. Dann holte er seine Pfeife hervor und begann sie mit ein wenig zitternden Fingern zu stopfen. „Bin verdammt müde, das ist alles. Eigentlich hätte ich gute Lust, in den Ruhestand zu treten – aber wie kann man den Dienst quittieren, wenn gerade der Teufel los ist? Sie haben meine Nachricht bekommen – wie viele Truppeneinheiten können Sie mir überlassen?“
    „Ein paar und noch ein paar mehr. Rund zwanzigtausend kampferprobte Männer …“ Galts Kopf fuhr hoch. „Keine Sorge.“ Donal lächelte. „Sie werden in einzelnen kleinen Schüben hierhergebracht, so daß der Eindruck entsteht, ich überließe Ihnen fünfmal soviel. Das Verfahren, mit dem ich das bewerkstelligen und die Truppen tatsächlich hierherschaffen will, ist allerdings ein bißchen kompliziert.“
    Galt knurrte. „Ich hätte wissen sollen, daß Sie sich wieder etwas ausdenken“, sagte er. „Wir können Ihren Kopf hier bei der Hauptkonferenz brauchen. Offiziell haben wir uns hier versammelt, um zu einer gemeinsamen Haltung gegenüber der neuen Regierung von Neuerde zu kommen – aber Sie wissen, worum es hinter den Kulissen wirklich geht, nicht wahr?“
    „Ich kann es mir denken“, sagte Donal. „Um den offenen Markt.“
    „Genau.“ Galt zündete seine Pfeife an und paffte zufrieden. „Der Riß geht jetzt genau durch die Mitte, da Neuerde zum Lager der Venus-Gruppe gehört und wir – das heißt Freiland – uns als Reaktion darauf eindeutig der Seite angeschlossen haben, die sich gegen den offenen Markt ausspricht. Was unsere zahlenmäßige Stärke am Konferenztisch angeht, sind wir recht gut vertreten. Aber das ist nicht das

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