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Der Genesis-Plan SIGMA Force

Der Genesis-Plan SIGMA Force

Titel: Der Genesis-Plan SIGMA Force Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Regal.
    Plötzlich knackte es laut. Das Regal erbebte.
    O je …
    Aufgrund seines Gewichts und der bereits brennenden Fächer verlor die Holzkonstruktion allmählich ihre Stabilität. Er schob die Arme durch die Öffnung und verlagerte einen Teil seines Gewichts darauf, um das Regal zu entlasten.
    »Machen Sie schnell!«, drängte er die junge Frau.
    Mit ausgestreckten Armen balancierte Fiona über das Regal. Sie war noch einen Meter entfernt.
    »Beeilung!«, sagte er.
    »Ich hab Sie schon beim ersten Mal ver…«
    Mit einem lauten Knacken brach das Regal unter Gray in sich zusammen. Als es in die Flammen stürzte, hielt Gray sich an den Rändern der Öffnung fest. Eine Hitzewelle schlug zu ihm hoch, Flammen loderten empor.
    Fiona schrie auf, als der Teil des Regals, auf dem sie stand, ebenfalls erbebte.
    An den Armen baumelnd rief Gray: »Springen Sie zu mir rüber! Halten Sie sich an meinen Schultern fest.«
    Da auch der Rest des Regals zu wackeln begonnen hatte, brauchte er das Fiona nicht zweimal sagen. Sie sprang, prallte gegen Gray, schlang ihm die Arme um den Hals und die Beine um die Hüfte. Er pendelte in die Gegenrichtung und hätte um ein Haar losgelassen.
    »Können Sie an mir hochklettern und sich durch die Öffnung schieben?«, fragte er gepresst.
    »Ich … ich glaub schon.«
    Einen Moment lang verharrte sie reglos.
    Die scharfen Ränder der Öffnung schnitten in seine Finger. »Fiona …«
    Zitternd hangelte sie sich auf seinen Rücken. Einmal in Bewegung, kletterte sie rasch weiter, setzte den Fuß auf seinen Gürtel und drückte sich mit der Hand von der Schulter ab. Mit affenartiger Behändigkeit schob sie sich durchs Deckenloch.
    Unter ihnen tobte das von Büchern und Holzregalen genährte Feuer.
    Gray zog sich nun ebenfalls hoch, schlängelte sich durch die Öffnung und wuchtete sich auf den Boden. Sie befanden sich mitten in einem Flur. Zu beiden Seiten gingen Zimmer ab.
    »Hier oben brennt es auch schon«, flüsterte Fiona, als fürchtete sie, die Flammen auf sich aufmerksam zu machen.
    Gray wälzte sich herum und richtete sich auf. Im hinteren Teil der Wohnung flackerten Flammen. Der Qualm war hier noch dichter als im Erdgeschoss.
    »Kommen Sie«, sagte er. Die Flucht ging weiter.
    Er rannte den Gang entlang, weg vom Feuer. Als er vor einem verrammelten Fenster stand, spähte er durch die Ritzen. In der Ferne gellten Feuerwehrsirenen. Menschen hatten sich auf der Straße versammelt: Schaulustige und Gaffer. In der Menge waren bestimmt auch Bewaffnete versteckt.
    Wenn sie aus dem Fenster kletterten, würden sie ein leichtes Ziel abgeben.
    Fiona spähte ebenfalls auf die Straße hinunter. »Sie werden uns nicht rauslassen, nicht wahr?«
    »Dann suchen wir eben einen anderen Ausgang.«
    Er trat ein paar Schritte zurück und blickte nach oben. Er dachte an die Dachgaube, die er von der Straße aus gesehen hatte. Sie mussten aufs Dach klettern.
    Fiona hatte seine Absicht sogleich erraten. »Im nächsten Zimmer ist eine Zugleiter.« Sie ging voran. »Ich war manchmal hier oben, wenn Omi …« Fionas Stimme brach.
    Gray wusste, dass ihr der Tod ihrer Großmutter lange nachgehen würde. Er legte ihr tröstend den Arm um die Schulter, Fiona aber schüttelte ihn zornig ab.
    »Hier ist es«, sagte sie und betrat einen Raum, der offenbar einmal ein Wohnzimmer gewesen war. Jetzt standen nur noch ein paar Kisten und ein Sofa mit zerschlissenem, aufgeplatztem Polster darin.
    Fiona zeigte auf einen ausgefransten Strick, der von einer Falltür herabhing.
    Als Gray daran zog, glitt eine ausziehbare Leiter herunter. Gray stieg als Erster hinauf, und Fiona folgte ihm.
    Der Dachboden war nicht ausgebaut: nichts als Deckenbalken, offen liegende Wärmedämmung und Mäusedreck. Aus zwei Gaubenfenstern fiel Licht herein. Das eine ging zur Straße hinaus, das andere nach hinten. Dünner Rauch waberte durch den Raum, die Flammen aber waren noch nicht bis hierher vorgedrungen.
    Gray entschied sich fürs hintere Fenster. Es ging nach Westen hinaus, und das Dach lag um diese Tageszeit im Schatten. Auch diese Hausseite stand in Flammen. Vielleicht waren die Angreifer hier ja weniger wachsam.
    Gray sprang von einem Balken zum nächsten. Er spürte die von unten heraufdringende Hitze. An einer Stelle qualmte bereits die Isolierung. Die Glaswolle schmolz.
    Am Fenster angelangt, blickte Gray nach unten. Aufgrund der Dachneigung konnte er nicht auf den hinter dem Laden gelegenen Hof sehen. Aber wenn er den Hof nicht einsehen

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