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Der Genesis-Plan SIGMA Force

Der Genesis-Plan SIGMA Force

Titel: Der Genesis-Plan SIGMA Force Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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flammte ein stechender Schmerz auf – entweder verstaucht oder gebrochen. Mit den Augen suchte er den Waldrand ab, konnte aber nichts entdecken. Trotzdem legte er das Gewehr an.
    »Los!«, schrie er. Der Zündschlüssel steckte noch. »Laufen Sie!«
    Vom Waldrand her ertönte ein trillernder, unmenschlicher Schrei.
    Khamisi feuerte blindlings einen Schuss ab, der dröhnend in der Senke widerhallte. Hinter ihm schrie Dr. Fairfield erschrocken auf. Khamisi hoffte, dass der Lärm das, was im Wald lauerte, verscheuchen würde.
    »Laufen Sie zum Jeep!«, schrie er. »Machen Sie schon! Warten Sie nicht auf mich!«
    Er rappelte sich hoch und verlagerte das Gewicht auf den unversehrten Knöchel. Das Gewehr behielt er im Anschlag. Im Wald war es wieder still geworden.
    Dr. Fairfield hatte den Rand der Senke erreicht. »Khamisi!«, rief sie zu ihm hinunter.
    »Steigen Sie in den Jeep!«
    Er riskierte einen Blick über die Schulter.
    Dr. Fairfield kehrte der Senke den Rücken und rannte auf den Jeep zu. Da fiel ihm im Geäst des hinter ihr befindlichen Affenbrotbaums eine Bewegung ins Auge. Einige weiße Blüten schwankten leicht.
    Dabei war es windstill.
    »Marcia!«, brüllte er. »Bleiben Sie …!«
    In diesem Moment ertönte hinter ihm ein wildes Gebrüll, das den Rest seiner Warnung übertönte. Dr. Fairfield wandte den Oberkörper zu ihm herum.
    Nein …
    Ein bleicher Schemen sprang aus dem tiefen Schatten des Riesenbaums hervor. Er stürzte sich auf die Biologin und packte sie. Im nächsten Moment waren beide verschwunden. Der grauenerregende Schrei der Frau brach unvermittelt ab.
    Erneut senkte sich tiefe Stille herab.
    Gefahr von oben und von unten.
    Er hatte eine einzige Chance.
    Ohne seinen schmerzenden Knöchel zu beachten, rannte Khamisi los.
    Den Hang hinunter.
    Er überließ sich einfach dem Zug der Schwerkraft. Es war weniger ein Sprint als vielmehr freier Fall. Mit den Beinen hielt er sich lediglich aufrecht. Als er den Boden der Senke erreicht hatte, zielte er zum Wäldchen hinüber und feuerte den zweiten Lauf seiner Flinte ab.
    Wumm .
    Er hatte nur wenig Hoffnung, die Jäger abzuschrecken, sondern wollte sich lediglich eine kleine Atempause verschaffen. Der Rückstoß half ihm, auf den Beinen zu bleiben. Trotz des Brennens im Knöchel und seines trommelnden Herzschlags rannte er weiter.
    Am Waldrand machte er die Bewegung von etwas Großem aus, oder vielleicht spürte er es auch nur. Eine helle Schattierung inmitten des tiefen Schattens.
    Halb Tier, halb Mensch …
    Auch ohne genau hinzusehen, kannte er die Wahrheit.
    Ukufa .
    Der Tod.
    Nicht jetzt, flehte er. Bitte verschone mich.
    Khamisi brach durchs Schilf – und hechtete ins Wasserloch.
    09:32
    Kopenhagen, Dänemark
    Fionas Schrei fiel mit dem Schuss zusammen.
    Gray drehte sich weg, um einer tödlichen Verletzung zu entgehen. Im Drehen sah er etwas Großes aus einem der qualmenden Ladenfenster hervorschießen.
    Der Schütze hatte die Bewegung offenbar einen Sekundenbruchteil vor Gray bemerkt und verriss im letzten Moment das Gewehr.
    Gray verspürte sengende Hitze, als die Kugel unter seinem linken Arm hindurchging.
    Er drehte sich weiter aus dem Schussfeld heraus.
    Ein großer Schemen landete auf dem Müllcontainer und bellte den Schützen an.
    »Bertal!«, rief Fiona.
    Der zottelige, triefnasse Bernhardiner verbiss sich im Unterarm des Schützen. Der Angriff traf den Mann völlig unvorbereitet. Er stürzte hinter den Container. Das Gewehr fiel polternd auf die Steinplatten.
    Gray hechtete darauf zu.
    Plötzlich winselte der Bernhardiner auf. Bevor Gray reagieren konnte, sprang der Fremde hinter dem Müllcontainer hervor und rammte ihm den Stiefelabsatz gegen die Schulter. Gray stürzte und überschlug sich.
    Er rollte sich ab und riss das erbeutete Gewehr herum. Der Fremde aber war flink wie ein Wiesel. Mit wehendem schwarzen Trenchcoat setzte er über den niedrigen Gartenzaun und rannte geduckt weiter. Seine Schritte entfernten sich in der Gasse.
    »Verdammter Mist …«
    Fiona kam zu Gray gelaufen. In der Hand hielt sie eine Pistole. »Der andere Mann … Ich glaube, er ist tot.«
    Gray schulterte das Gewehr und nahm ihr die Pistole ab. Da sie mit ihren Gedanken bereits woanders war, ließ sie es sich widerspruchslos gefallen.
    »Bertal …«
    Der Hund trottete kraftlos auf sie zu. An einer Seite war das Fell versengt.
    Gray blickte sich zum brennenden Laden um. Wie war es dem armen Tier nur gelungen, das Feuer zu überleben? Als er den

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