Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Genesis-Plan SIGMA Force

Der Genesis-Plan SIGMA Force

Titel: Der Genesis-Plan SIGMA Force Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
Vom Netzwerk:
Qualm verhinderte, dass er Fiona sah. Der Schütze wartete darauf, dass das Mädchen den Kopf über das Treppengeländer streckte.
    »Bleiben Sie unten!«, zischte er Fiona zu.
    Sie sah zu ihm herauf. Blut rann ihr über die Stirn.
    Der zweite Bewaffnete ging hin und her und umklammerte mit beiden Händen eine schwarze Pistole. Er zielte auf die Treppe, um sie an der Flucht zu hindern.
    Gray bedeutete Fiona, sie solle hocken bleiben, dann wälzte er sich auf dem Dach entlang, bis er sich oberhalb des zweiten Bewaffneten befand. Der aufsteigende Qualm verdeckte dem Fremden noch immer die Sicht. Die beiden Männer achteten vor allem auf die Treppe. Als Gray die gewünschte Position erreicht hatte, wartete er. In der Rechten hielt er einen schweren Dachziegel, der sich bei Fionas Sturz gelöst hatte.
    Er hatte nur einen Versuch.
    Ohne die Pistole zu senken, setzte der Mann auf dem Hof einen Fuß auf die unterste Treppenstufe.
    Gray beugte sich über die Dachkante vor und holte aus.
    Er stieß einen Pfiff aus.
    Der Mann blickte nach oben, riss die Waffe hoch und ließ sich auf ein Knie nieder. Verdammt schnell …
    Aber die Schwerkraft war schneller.
    Gray ließ den Ziegel fallen. Er drehte sich im Flug wie eine Axt und prallte auf das emporgewandte Gesicht des Bewaffneten. Blut spritzte ihm aus der Nase. Er kippte nach hinten. Der Kopf schlug auf den Steinplatten auf, dann regte sich der Mann nicht mehr.
    Gray wälzte sich weiter – zu Fiona hinüber.
    Der zweite Bewaffnete rief etwas.
    Gray ließ ihn nicht aus den Augen. Er hatte gehofft, der Fremde würde nach dem Ausfall seines Kumpans die Flucht ergreifen. Ein Irrtum. Der Mann rannte zur anderen Hofseite und ging hinter einem Müllcontainer in Deckung, der ihm freie Schussbahn ließ. Er befand sich jetzt dicht an der brennenden Rückseite des Hauses und machte sich den Qualm zunutze, der aus einem geborstenen Fenster quoll.
    Gray hatte Fiona wieder erreicht. Er bedeutete ihr, in Deckung zu bleiben. Hätte er versucht, sie zu sich hochzuziehen, hätte das für sie beide den Tod bedeutet.
    Sie hatte nur eine einzige Chance.
    Gray hielt sich mit einer Hand an der Regenrinne fest und schwang sich über die Dachkante. Er fiel auf den Treppenabsatz hinunter, prallte mit einem lauten Scheppern auf und duckte sich sogleich.
    Über seinem Kopf zersplitterte ein Backstein.
    Ein Gewehrschuss.
    Gray zog den Dolch aus der Scheide an seiner Wade.
    Fiona beäugte ihn misstrauisch. »Was sollen wir …?«
    » Sie tun gar nichts«, befahl er.
    Er streckte eine Hand nach der Regenrinne aus. Sein einziger Vorteil war das Überraschungsmoment. Er hatte keine schusssichere Weste, und seine einzige Waffe war der Dolch.
    »Rennen Sie los, wenn ich es Ihnen sage. Laufen Sie die Treppe runter und klettern Sie über den Zaun aufs Nachbargrundstück. Sprechen Sie den erstbesten Polizisten oder Feuerwehrmann an. Haben Sie mich verstanden?«
    Fiona sah ihm in die Augen. Zuerst meinte er, sie wolle ihm widersprechen, dann aber biss sie die Zähne zusammen und nickte.
    Braves Mädchen.
    Gray schwang den Dolch in seiner Hand. Wieder nur ein Versuch. Er holte tief Luft, sprang hoch und schwang sich über die Regenrinne aufs Dach hinauf. Gleichzeitig tat er zwei Dinge.
    »Los!«, brüllte er und schleuderte den Dolch in Richtung des Bewaffneten. Er rechnete nicht damit, ihn zu treffen, sondern wollte ihn nur einen Moment ablenken, um den Abstand zu verkürzen. Auf engem Raum war ein Gewehr zu unhandlich.
    Als er auf den Dachziegeln landete, stellte er zwei Dinge fest.
    Das eine gut, das andere schlecht.
    Die Treppe klirrte unter Fionas Schritten.
    Sie flüchtete.
    Das war gut.
    Gleichzeitig beobachtete Gray, wie der Dolch durch die rauchverdickte Luft flog, vom Müllcontainer abprallte und auf den Boden fiel. Er hatte weit danebengeworfen.
    Das war schlecht.
    Der Fremde richtete sich unversehrt auf und zielte mit dem Gewehr auf Grays Brust.
    »Nein!«, schrie Fiona, die inzwischen am Fuß der Treppe angelangt war.
    Völlig ungerührt drückte der Gewehrschütze ab.
    Tierreservat Hluhluwe-Umfolozi
    Zululand, Südafrika
    »Laufen Sie!«, wiederholte Khamisi.
    Das brauchte man Dr. Fairfield nicht zweimal sagen. Sie rannten zum wartenden Jeep. Als sie das Wasserloch erreicht hatten, ließ Khamisi Dr. Fairfield vor sich herrennen. Sie brach durchs hohe Schilf – zuvor aber wechselte sie wortlos einen Blick mit ihm. Das Entsetzen in ihrem Blick war ein Spiegelbild seines eigenen Schreckens.
    Die

Weitere Kostenlose Bücher