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Der Genesis-Plan SIGMA Force

Der Genesis-Plan SIGMA Force

Titel: Der Genesis-Plan SIGMA Force Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Painters Schwindel nach.
    Gut.
    Bis zum Ausgang konnte es nicht mehr weit sein.
    Plötzlich strich ein kühler Lufthauch durch den Gang und ließ die trockenen Kräuterbündel raschelnd aneinanderstoßen. Painter spürte die Kühle im Gesicht. Plötzlich meldete sich sein Jagdinstinkt – der teils Folge seiner Spezialausbildung, teils angeboren war. Er langte hinter sich und berührte Lisa warnend am Ellbogen.
    Dann schaltete er die Taschenlampe aus.
    Vor ihnen prallte etwas Schweres auf den Boden. Das Geräusch hallte durch die Gänge. Eine Tür fiel zu. Der Luftzug erstarb.
    Sie waren nicht mehr allein.
    Der Attentäter nahm eine gebückte Haltung ein. Er wusste, dass hier jemand war. Aber wie viele Personen insgesamt? Er schulterte das Gewehr und zückte stattdessen eine Heckler-&-Koch-Pistole vom Typ MK 23. Inzwischen trug er fingerlose Wollhandschuhe. Er lauschte.
    Ein leises Schlurfen und Rascheln.
    Die Geräusche entfernten sich.
    Mindestens zwei Personen … vielleicht auch drei.
    Er zog die Falltür hinter sich zu, die den Zugang zur Scheune versperrte. Seufzend erstarb der kalte Luftzug, und es wurde stockdunkel. Er streifte eine Nachtsichtbrille über und schaltete die Ultraviolettlampe ein, die an seiner Schulter befestigt war. Der Gang wurde in ein silbriges Grün getaucht.
    In einem Wandregal waren Konserven und wachsversiegelte Töpfe mit Honig gestapelt. Lautlos glitt er daran vorbei. Es bestand kein Grund zur Eile. Der einzige andere Ausgang führte in den brennenden Tempel. Die Mönche, die noch in der Lage gewesen waren, aus den Flammen zu flüchten, hatte er getötet.
    Mit Gnadenschüssen.
    Er wusste genau, welches Schicksal er ihnen damit erspart hatte.
    Die Glocke hatte allzu laut geläutet.
    Es war ein Unfall gewesen. Einer von vielen, die in letzter Zeit aufgetreten waren.
    Vergangenen Monat hatte er die Unruhe im Granitschloss gespürt. Auch schon vor dem Unfall. Irgendetwas hatte die Schlossbewohner in Aufregung versetzt, das war sogar im Hinterland spürbar gewesen, wo er sein Einsiedlerleben führte. Er hatte die Vorzeichen ignoriert. Was ging ihn das an?
    Dann hatte sich der Unfall ereignet … und jetzt war es auch sein Problem.
    Er musste die Folgen beseitigen.
    Als einer der letzten Überlebenden der Sonnenkönige war das seine Pflicht. So war es um die Sonnenritter bestellt – um ihre Stellung und um ihre Zahl. Sie waren entkräftet und kaltgestellt, ein anachronistisches Ärgernis. Nicht mehr lange, und sie würden aussterben.
    Auch gut.
    Zumindest hatte er für heute seine Pflicht so gut wie erfüllt. Wenn er den Keller gesäubert hätte, würde er in seine Behausung zurückkehren. Für die Tragödie, die sich im Kloster zugetragen hatte, würde man die maoistischen Rebellen verantwortlich machen. Wer außer ihnen würde schon ein strategisch unbedeutendes Kloster angreifen?
    Um dem falschen Verdacht Vorschub zu leisten, verwendete er die gleiche Munition wie die Aufständischen.
    Das galt auch für die Pistole.
    Mit vorgehaltener Waffe schlich er an einer Reihe offener Eichenfässer vorbei. Weizen, Roggen, Mehl, sogar getrocknete Äpfel. Er war auf der Hut, auf einen Hinterhalt gefasst. Die Mönche waren zwar nicht mehr zurechnungsfähig, aber selbst ein Verrückter war zu erstaunlichen Dingen fähig, wenn er in die Enge getrieben wurde.
    Vor ihm knickte der Gang nach links ab. Er blieb stehen, drückte sich an die rechte Wand und lauschte auf das Geräusch von Schritten. Er schob die Nachtsichtbrille hoch.
    Stockdunkel.
    Er senkte die Brille wieder. Vor ihm erstreckte sich der in Grüntöne getauchte Gang. Er würde jeden potenziellen Gegner als Erster sehen. Es gab kein Entrinnen. Die Mönche mussten an ihm vorbei, wenn sie nach draußen wollten.
    Er bog um die Ecke.
    Mitten im Gang lag ein Heuballen, als wäre jemand darüber gestolpert. Er musterte den vor ihm liegenden Kellerraum. Weitere Fässer. Von der Decke hingen Kräuterbündel.
    Keine Bewegung. Kein Geräusch.
    Er trat über den Heuballen hinweg, der ihm den Weg versperrte.
    Unter seinem Stiefel knackte ein Wacholderzweig.
    Er senkte den Blick. Der ganze Boden war mit Zweigen bedeckt.
    Eine Falle.
    »Jetzt!«
    Als er wieder aufsah, wurde es ringsumher gleißend hell. Das Licht wurde von der Nachtsichtbrille verstärkt. Supernovas versengten ihm die Netzhaut und blendeten ihn.
    Kamerablitze.
    Instinktiv drückte er ab.
    Sie mussten im Dunkeln gelegen und darauf gewartet haben, dass er auf die Zweige trat und durch

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