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Der Genesis-Plan SIGMA Force

Der Genesis-Plan SIGMA Force

Titel: Der Genesis-Plan SIGMA Force Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Berggipfel.
    »Taski hatte recht«, murmelte Lisa und streifte die Parkakapuze über.
    »Wer?«
    »Ein Sherpa. Er hat gemeint, heute würde es wieder Sturm geben.«
    Painter blickte den Flammen nach, die zu den Wolken emporschlugen. Dicke Schneeflocken schwebten herab und mischten sich mit dem schwarzen, glühenden Ascheregen. Feuer und Eis. Ein passendes Gedenken an die Mönche, die im Kloster gelebt hatten.
    Als Painter an die sanftmütigen Männer dachte, die hier zu Hause gewesen waren, wallte dunkler Zorn in ihm auf. Was waren das für Menschen, die gnadenlos Mönche abschlachteten?
    Wer dahintersteckte, musste er noch herausfinden, doch das Motiv kannte er bereits.
    Nämlich die Krankheit.
    Irgendetwas war schiefgegangen – und das wollte jemand vertuschen.
    Eine Explosion störte seine Gedankengänge. Aus der qualmenden Scheunentür loderten Flammen hervor. Eine der Kisten segelte auf den Hof heraus.
    Painter fasste Lisa beim Arm.
    »Hat er sich in die Luft gesprengt?«, fragte Lisa entsetzt.
    »Nein. Nur die Falltür. Kommen Sie. Das Feuer wird ihn nicht lange aufhalten.«
    Painter schritt über den eisverkrusteten Boden und wich den gefrorenen Ziegen- und Schafkadavern aus. Bald darauf hatten sie den Pferch hinter sich gelassen. Der Schneefall wurde heftiger – ein zweifelhaftes Vergnügen. Painter war lediglich mit einem dicken Wollponcho und pelzgefütterten Stiefeln bekleidet. In einem Schneesturm half das wenig. Andererseits würde der Schnee ihre Spuren verwischen und sie unsichtbar machen.
    Er wandte sich zu einem Pfad, der an der steilen Felswand entlang zu dem Dorf hinunterführte, das er vor ein paar Tagen besucht hatte.
    »Sehen Sie!«, sagte Lisa.
    In der Tiefe stieg eine Rauchsäule in den Himmel, das kleinere Gegenstück der Qualmwolke in ihrem Rücken.
    »Das Dorf …« Painter ballte eine Hand zur Faust.
    Dann wurde also nicht nur das Kloster ausradiert. Auch die Hütten waren mit Brandbomben zerstört worden. Diese Leute duldeten keine Zeugen.
    Painter bog vom Bergpfad ab. Der war zu exponiert.
    Der Weg wurde bestimmt überwacht, und wahrscheinlich waren noch weitere Gegner in der Nähe.
    Er wandte sich zu den brennenden Klosterruinen um.
    »Wo sollen wir jetzt hin?«, fragte Lisa.
    Painter zeigte jenseits der Flammen. »Ins Niemandsland.«
    »Aber waren da nicht …?«
    »Ja, da wurden die Lichterscheinungen beobachtet«, sagte er. »In dem unwirtlichen Gelände können wir uns aber auch gut verstecken. Uns im Schneesturm einigeln und einfach abwarten, bis jemand herkommt, um nach dem Feuer zu sehen.«
    Painter blickte zu der schwarzen Rauchwolke hinüber, die meilenweit zu sehen sein musste. Ein Rauchzeichen, wie seine eingeborenen amerikanischen Vorfahren sie ausgetauscht hatten. Aber wurde sie überhaupt bemerkt? Sein Blick wanderte nach oben zu den Wolken. Er versuchte, den dichten Dunst zu durchdringen. Er konnte nur hoffen, dass jemand auf die Gefahr aufmerksam wurde.
    Bis dahin aber hatten sie nur eine einzige Chance.
    »Los.«
    01:25
    Washington, D. C.
    Monk und Kat schritten Seite an Seite über die dunkle Capitol Plaza, weniger im Einklang miteinander als verstimmt.
    »Mir wär’s lieber, wenn wir noch warten würden«, meinte Kat. »Es ist noch zu früh. Da kann alles Mögliche passieren.«
    Monk schnupperte Jasminduft. Nach Logan Gregorys Anruf hatten sie gemeinsam geduscht, sich im dichten Dampf gegenseitig gestreichelt und umarmt, eine letzte Liebkosung. Als sie sich anschließend jedoch abtrockneten und ankleideten, gewann der Alltag mit jedem hochgezogenen Reißverschluss und jedem geschlossenen Knopf immer mehr die Oberhand. Die Realität war ebenso ernüchternd wie ein kalter Luftzug.
    Monk sah sie von der Seite an.
    Kat trug eine marineblaue Freizeithose und eine Windjacke mit dem Emblem der U. S. Navy. Sie wirkte so professionell wie eh und je und ebenso makellos wie ihre polierten schwarzen Lederschuhe. Monk hingegen trug schwarze Turnschuhe, eine dunkle Jeans, einen graubeigen Rollkragenpulli und eine Baseballkappe mit dem Emblem der Chicago Cubs.
    »Solange ich mir nicht sicher bin«, fuhr Kat fort, »möchte ich, dass wir über die Schwangerschaft Stillschweigen bewahren.«
    »Was soll das heißen, solange ich mir nicht sicher bin ? Bis du dir sicher bist, dass du das Kind haben willst? Oder bis du dir sicher bist, dass es mit uns beiden klappt?«
    Kats Wohnung lag am Logan Circle, in einer ehemaligen viktorianischen Pension, die in Eigentumswohnungen

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