Der Genitiv ist dem Streber sein Sex • und andere Erkenntnisse aus meinem Leben 2.0
super», antwortete Uschi, «der Bobby hat Idealgewicht.»
«Von einem Hund?», fragte ich und dachte: «oder einem Minischwein?»
Uschi lachte schallend, dann stand sie auf: «Haha, du bist ’ne Komiker! Isch hol uns mal den Nudelsalat vom Balkon!»
Nach zwei Minuten kam sie wieder mit einer fast leeren Schale Nudelsalat und einer mayonnaiseverschmierten Bärbel. Uschi zuckte bedauernd die Schulter: «Schade, dat Bärbelschen war ’n bisschen schneller als ich.»
Ich schaute in das gutgelaunte Gesicht meines Hundes.
Dann hielt ich es nicht mehr aus: «Uschi, ich glaub, die Bärbel hat jetzt wirklich genug gefressen. Ich will kein Hunde-Nazi sein, aber sie ist das nicht gewohnt, weißt du? … Die ganzen Leckereien und die Menschennahrung, das kennt sie nicht …» Dann fügte ich leise hinzu: «Außerdem hab ich zu Hause keinen Blumentopfuntersetzer. Meinste, wir können die Fütterung jetzt einstellen?»
Hätte Bärbel einen Mittelfinger gehabt, sie hätte ihn mir in diesem Moment sicher gezeigt.
Uschi schaute etwas betrübt, nickte dann aber schweren Herzens. «Na jut», sagte sie. Dann legte sie eine kurze Pause ein und fragte: «Aber ’n Kau-Stängchen darf sie doch haben, oder?»
Ich atmete tief durch: «Von mir aus, gib ihr ein Kau-Stängchen.»
Uschi nickte, ging zum Kühlschrank, holte eine 30-Zentimeter-Rinder-Salami heraus und warf sie Bärbel hin.
Danach sind wir gegangen. Also: Ich bin gegangen. Bärbel konnte nicht mehr gehen. Ich habe sie auf die Schulter genommen und unterwegs noch ein paar Vögel vom Baum geschossen.
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WÜNSCH DIR NIX !
Wir unterbrechen dieses Buch für eine wichtige Meldung:
«Schnauze voll» nach Rhonda Byrnes «The Secret»:
Universum wünscht sich keine weiteren Wünsche
Überall. Das Universum hat gestern in einer Pressekonferenz bekanntgegeben, dass es ab sofort keine weiteren Wünsche mehr annimmt. Auslöser dafür ist der immense Erfolg von Rhonda Byrnes Buch «The Secret – Das Geheimnis», in dem die Autorin empfiehlt, wichtige Wünsche direkt ans Universum zu richten. «Jeden Tag wurde ich zugeschissen mit Wünschen aus der ganzen Welt», teilte der sichtlich gereizte Kosmos mit. «Universum, mach dies, Universum, mach das – am Anfang fand ich’s ja noch ganz lustig, aber mittlerweile geht mir das Gejammer und Gebettel einfach wahnsinnig aufs Sonnensystem», erklärte die Gesamtheit aller Dinge weiter.
Viele fragen sich nun: Was bedeutet diese Entscheidung für uns Menschen? «Eigentlich gar nix», gab das Universum schulterzuckend zu verstehen. «Ich hab sowieso keinen einzigen dieser Wünsche erfüllt. Ich bin schließlich das Weltall und nicht der Weihnachtsmann.»
Vor allem die letzte Staffel «Deutschland sucht den Superstar» hat die Geduld des Universums offensichtlich stark strapaziert: «Ständig bitten mich irgendwelche Jessicas, Murats und Sorayas, dass ich sie in die nächste Runde bei DSDS bringe. Als hätte ich hier irgendwo drei Zentner Talent liegen, die ich über ihren totgebräunten Körpern ausleeren könnte. Nochmal: Ich bin der Kosmos!», so der Kosmos.
Rhonda Byrne selbst nahm die Ankündigung des Universums gelassen auf: «Für mich hat das gar keine Auswirkung», so Byrne. «Mein persönlicher Herzens-Wunsch hat sich ja schon erfüllt: Ich wurde von einer mittellosen durchgeknallten Hippie-Tusse zu einer sehr reichen durchgeknallten Hippie-Tusse. Für alle anderen tut es mir natürlich leid, aber hey: Das Leben ist kein Wunschkonzert!»
Fans des Buchs suchen nach dem Rückzug des Universums nun fieberhaft nach einem neuen Adressaten für ihre Wünsche. Als Favoriten gelten im Moment das Kamener Kreuz, der Zimt-Wuppi von Kamps und Michael Wendler.
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MAMA VS . i TUNES
iTunes ist ein drolliges Programm. Vor allem die sogenannte «Genius»-Funktion, durch die man Wiedergabelisten mit «ähnlichen Hits» erstellen kann. Die iTunes-Entwickler finden nämlich, dass die Lektionen aus meinem Holländisch-Sprachkurs sehr gut zu meiner Indie-Rock-Sammlung passen. Das ist besonders lustig auf Partys, wenn die Leute auf der Tanzfläche erst zu Mando Diaos «Long before Rock ’n’ Roll» tanzen und dann «Goedemorgen, hoe gaat het met u?» wiederholen sollen.
Außerdem kramt «Genius» zuverlässig alle Peinlichkeiten aus der eigenen Musiksammlung hervor. Als ich kürzlich den Red-Hot-Chili-Peppers-Hit «Give it away» spielte und eine Wiedergabeliste mit «ähnlichen Hits»
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