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Der Geruch von Blut Thriller

Titel: Der Geruch von Blut Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Piccirilli
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trainiert, es zu hören. Diesmal wird er nicht stürzen. Er wird nicht nochmal versagen.
    Für einen einfachen Spaziergang von vielleicht dreißig Sekunden braucht er fünf aufreibende Minuten. Als er an die Tür des Carriage Houses kommt, ist er bereits wieder halb erfroren. Sie klemmt, er muss sich dagegenwerfen und sie mit den Fäusten bearbeiten, bis sie nachgibt. Kaum ist er zwei Schritte im Haus, fliegt er auf die Nase.
    »Jaysus!«, brüllt Murphy. Er hockt sich neben ihn und versucht ihm aufzuhelfen, jedoch ohne Erfolg. »Wie siehst
du denn aus? Seid ihr alle verrückt geworden? Da komm ich her, um mir ein Schlückchen Jameson und noch ein Stück Lamm zu holen, und finde euch beide auf dem Fußboden.«
    Beide?
    Sie sitzen mitten in der Pampa, und keiner von ihnen hat eine Waffe.
    »H-hol Messer«, sagt Finn zu ihm.
    »Was? Du brauchst Hilfe. Du bist ein einziger Eisblock, Mann! Wir brauchen Roz. Wo ist sie? Ich geh sie suchen.«
    »Hol …«
    »Hör auf mit dem Hickhack! Was du brauchst, sind Decken. Gibt’s hier Decken?« Murphy springt panisch über ihm herum und versucht zu helfen, weiß aber nicht, wie. »Herrgott, Scheiße, was hat das alles zu bedeuten? Du bist ja halb zerfetzt. Duchess hat einen gebrochenen Kiefer, die lag auch auf dem Boden. Und ich steh da wie der letzte Idiot.«
    »Ist sie …?«
    »Mir geht es gut«, sagt Duchess. »Ich bin hier.«
    »Die Messer. H-h-hol sie.«
    Murphys Atem stinkt nach Jameson. Er hat sich ordentlich einen genehmigt. »Warum in Gottes Namen sollte ich das tun?«
    »Finn, was ist mit dir passiert? Wo ist Roz?«, fragt Duchess.
    Finn steht auf und stolpert. Sie streckt den Arm aus, um ihm zu helfen. Der Geruch von Blut ist so stark, dass er ihn im Magen spürt. Und trotzdem regt sich in seinem Kopf kaum etwas. Ein leichter Strudel von Farben, hauptsächlich rot, das ist alles. Duchess wurde geschlagen.
Sie ist stark, sie hat gekämpft, so wie er es nicht anders erwartet hätte, und sie ist einigermaßen gut davongekommen. Als er in ihre Arme fällt, sagt sie: »Du brauchst Hilfe. Du hast eine Unterkühlung. Da ist noch Kaffee. Warte.«
    Er zischt: »Zwei Männer aus dem Tal … sind hier. P-p-passt auf die Mädchen auf.«
    »Ein paar Arschlöcher sind hier eingebrochen. Einer von ihnen hat mir die Krone ausgeschlagen.«
    Die Küchentür öffnet und schließt sich. Finn fällt fast wieder zu Boden, aber Murphy hält ihn.
    »Schluss jetzt mit dem Umfallen«, sagt Murphy. »Was ist hier los? Irgendein Typ hat Duchess umgehauen? Ich dachte, eines der jungen Dinger hätte zu viel Eierlikör getrunken.«
    Finn wird klar, dass noch keiner von ihnen im Haupthaus war. Sie wissen noch nicht, dass Vi tot im Flur liegt. »Wir müssen da rüber«, sagt Finn.
    »Wo rüber?«
    »Ins Torhaus. Die M-m-mädchen, wir müssen …«
    »Ins Wohnheim? Warum hast du das nicht gleich gesagt? Du kannst nirgendwohin, Mann, du bist komplett blau angelaufen. Wie lange warst du da draußen? Welcher Schwachkopf hat dir diesen Mantel angezogen? Hier, nimm meinen.« Murphys Stimme wird vor Frust ganz schrill, als er ihm aus Roz’ Mantel hilft und seinen überzieht. Er ist groß, warm und weich wie eine Bettdecke. Finn lässt sich kurz gehen und wird fast ohnmächtig.
    Er wacht auf, als Duchess ihm eine Tasse heißen Kaffee an die Lippen hält. »Hier, trink das.«
    Der erste dampfende Schluck verstärkt seinen Schüttelfrost nur noch. Es fühlt sich an wie ein Krampf. Murphy
macht ein Geräusch wie eine verängstigte Katze. Duchess fasst Finn an der Schulter und versucht, ihn zu beruhigen. Kaum ist der Anfall vorbei, fängt er an, wie ein Irrer zu brüllen.
    Murphy hat Angst, er ist verwirrt, sein Hals knackt, als er von Finn zu Duchess rübersieht und dann wieder zurück, auf Antworten wartet und keine bekommt. »Du warst auf dem besten Weg zur Heiligen Mutter Gottes, Finn. Du blutest immer noch. Deine Hand, Jaysus, ist das eine Bisswunde? Ich muss die Blu…«
    »Telefon?«, fragt Finn.
    »Das Festnetz hat der Sturm lahmgelegt«, erklärt Duchess. »Hab vor’ner Weile versucht, meine kleine Ruby anzurufen. Und ein Handy hab ich nicht.«
    »Ich auch nicht. Wen soll ich schon anrufen, verflixt nochmal? Meine liebe Mutter, möge sie ewig in der Hölle schmoren?«
    Irgendetwas stimmt nicht, aber Finn kriegt es nicht richtig zusammen.
    Er will offen mit ihnen reden. »Hört zu. Hier laufen ein, zwei schlimme Jungs herum. Typen aus dem Tal, Drogendealer.« Seine Lippen gehorchen ihm nicht. Er kann

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