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Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion

Titel: Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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Krediteröffnungen derselben Art, endlich, bei Banken mit Notenausgabe, in den eignen Banknoten der Bank. Die Banknote ist nichts als ein Wechsel auf den Bankier, zahlbar jederzeit an den Inhaber, und vom Bankier den Privatwechseln substituiert. Die letztere Form des Kredits erscheint dem Laien besonders frappant und wichtig, erstens weil diese Art Kreditgeld aus der bloßen Handelszirkulation heraus in die allgemeine Zirkulation tritt und hier als Geld fungiert; auch weil in den meisten Ländern die Hauptbanken, welche Noten ausgeben, als sonderbarer Mischmasch zwischen Nationalbank und Privatbank in der Tat den Nationalkredit hinter sich haben und ihre Noten mehr oder minder gesetzliches Zahlungsmittel sind; weil es hier sichtbar wird, daß das, worin der Bankier handelt, der Kredit selbst ist, indem die Banknote nur ein zirkulierendes Kreditzeichen vorstellt. Aber der Bankier handelt auch im Kredit in allen andern Formen, selbst wenn er bar bei ihm deponiertes Geld vorschießt. In der Tat bildet die Banknote nur die Münze des Großhandels, und ist es stets das Depositum, was als Hauptsache bei den Banken ins Gewicht fällt. Den besten Beweis liefern die schottischen Banken.
    Die besondren Kreditinstitute, wie die besondren Formen der Banken selbst, sind für unsern Zweck nicht weiter zu betrachten.
    »Die Bankiers haben ein doppeltes Geschäft... 1. Kapital zu sammeln von denen, die keine unmittelbare Verwendung dafür haben, und es zu verteilen und zu übertragen an andre, die es gebrauchen können. 2. Depositen von Einkommen ihrer Kunden zu empfangen und diesen den Betrag auszuzahlen, je nachdem sie ihn zu Konsumtionsauslagen brauchen. Das erstere ist Zirkulation von Kapital, das letztere Zirkulation von Geld (currency).« – »Das eine ist Konzentration des Kapitals auf der einen und Verteilung desselben auf der andern Seite; das andre ist Verwaltung der Zirkulation für die Lokalzwecke der Umgegend.« – Tooke, »Inquiry into the Currency Principle«, p. 36, 37.
    Wir kommen in Kap. XXVIII auf diese Stelle zu rück.
    »Reports of Committees«, Vol. VIII, »Commercial Distress«, Volume II, Part I, 1847/48, Minutes of Evidence. – (Weiterhin zitiert als »Commercial Distress«, 1847/48.) In den vierziger Jahren wurden beim Wechseldiskontieren in London in zahllosen Fällen statt Banknoten, Wechsel von einer Bank auf die andre von 21 Tagen Laufzeit genommen. (Aussage von J. Pease, Provinzialbankier, Nr. 4636 und 4645.) Nach demselben Bericht hatten die Bankiers die Gewohnheit, sobald Geld knapp wurde, solche Wechsel ihren Kunden regelmäßig in Zahlung zu geben. Wollte der Empfänger Banknoten, so mußte er diesen Wechsel wieder diskontieren. Für die Banken kam dies einem Privilegium gleich, Geld zu machen. Die Herren Jones Loyd and Co. zahlten in dieser Weise »seit unvordenklichen Zeiten«, sobald Geld knapp war und der Zinsfuß über 5%. Der Kunde war froh, solche Banker's Bills zu erhalten, weil Wechsel von Jones Loyd & Co. leichter diskontierbar waren als seine eignen; auch liefen sie oft durch 20 bis 30 Hände, (ibidem, Nr. 905 bis 902, 992.)
    Alle diese Formen dienen dazu, den Zahlungsanspruch übertragbar zu machen.
    »Es gibt kaum irgendeine Form, in die der Kredit zu bringen ist, worin er nicht zu Zeiten Geldfunktion zu verrichten hat; ob diese Form eine Banknote oder ein Wechsel oder ein Scheck ist, der Prozeß ist wesentlich derselbe und das Resultat ist wesentlich dasselbe.« – Fullarton, »On the Regulation of Currencies«, 2 nd edit., London 1845, p. 38. – »Banknoten sind das Kleingeld des Kredits.« (p. 51.)
    Das Folgende aus J. W. Gilbart, »The History and Principles of Banking«, London 1834:
    »Das Kapital einer Bank besteht aus zwei Teilen, dem Anlagekapital (invested capital) und dem Bankkapital (banking capital), das angeliehen ist.« (p. 117.) »Das Bankkapital oder geborgte Kapital wird auf drei Wegen erhalten: 1. durch Annahme von Depositen, 2. durch Ausgabe von eignen Banknoten, 3. durch Ziehung von Wechseln. Wenn mir jemand 100 Pfd. St. umsonst leihen will, und ich leihe diese 100 Pfd. St. an jemand anders für 4% Zins aus, so werde ich im Lauf des Jahrs durch dies Geschäft 4 Pfd. St. gewinnen. Ebenso, wenn jemand mein Zahlungsversprechen« (I promise to pay ist die gewöhnliche Formel für englische Banknoten) »nehmen will und es mir am Ende des Jahres zurückgeben und mir 4% dafür zahlen, ganz als ob ich ihm 100 Pfd. St. geliehen hätte, gewinne ich 4 Pfd. St. durch dies

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