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Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion

Titel: Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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zahlen kann. Da aber der Wert der vom agrikolen Kapital produzierten Waren der Voraussetzung nach über ihrem Produktionspreis steht, bildet diese Rente (einen gleich zu untersuchenden Fall ausgenommen) den Überschuß des Werts über den Produktionspreis oder einen Teil davon. Ob die Rente gleich der ganzen Differenz zwischen dem Wert und dem Produktionspreis oder nur gleich einem größern oder geringern Teil dieser Differenz, hinge ganz und gar ab vom Stand der Zufuhr zur Nachfrage und vom Umfang des in neue Bebauung gezognen Gebiets. Solange die Rente nicht gleich dem Überschuß des Werts der Ackerbauprodukte über ihren Produktionspreis, ginge immer ein Teil dieses Überschusses ein in die allgemeine Ausgleichung und proportionelle Verteilung alles Mehrwerts unter die verschiednen Einzelkapitale. Sobald die Rente gleich dem Überschuß des Werts über den Produktionspreis, wäre dieser ganze Teil des über den Durchschnittsprofit überschüssigen Mehrwerts dieser Ausgleichung entzogen. Ob diese absolute Rente aber gleich dem ganzen Überschuß des Werts über den Produktionspreis oder nur gleich einem Teil desselben, die Agrikulturprodukte würden immer zu einem Monopolpreis verkauft, nicht weil ihr Preis über ihrem Wert, sondern weil er gleich ihrem Wert oder weil er unter ihrem Wert, aber über ihrem Produktionspreis stände. Ihr Monopol bestände darin, nicht wie andre Industrieprodukte, deren Wert über dem allgemeinen Produktionspreis steht, zum Produktionspreis nivelliert zu werden. Da ein Teil des Werts wie des Produktionspreises eine tatsächlich gegebne Konstante ist, nämlich der Kostpreis, das in der Produktion aufgezehrte Kapital = k, so besteht ihr Unterschied in dem andren, variablen Teil, dem Mehrwert, der im Produktionspreis p, dem Profit ist, d. h. gleich dem Gesamt mehrwert, berechnet auf das gesellschaftliche Kapital und auf jedes einzelne Kapital als aliquoten Teil desselben, der aber im Wert der Ware gleich dem wirklichen Mehrwert ist, den dies besondre Kapital erzeugt hat, und der einen integrierenden Teil der von ihm erzeugten Warenwerte bildet. Steht der Wert der Ware über ihrem Produktionspreis, so ist der Produktionspreis = k + p, der Wert = k + p + d, so daß p + d = dem in ihr steckenden Mehrwert. Die Differenz zwischen dem Wert und dem Produktionspreis ist also = d, dem Überschuß des von diesem Kapital erzeugten Mehrwerts über den durch die allgemeine Profitrate ihm zugewiesenen. Es folgt hieraus, daß der Preis der Agrikulturprodukte über ihrem Produktionspreis stehn kann, ohne daß er ihren Wert erreicht. Es folgt ferner, daß bis zu einem gewissen Punkt eine dauernde Preissteigerung der Agrikulturprodukte stattfinden kann, bevor ihr Preis ihren Wert erreicht hat. Es folgt ebenso, daß nur infolge des Monopols des Grundeigentums der Wertüberschuß der Agrikulturprodukte über ihren Produktionspreis zu einem bestimmenden Moment ihres allgemeinen Marktpreises werden kann. Es folgt endlich, daß in diesem Fall nicht die Verteuerung des Produkts Ursache der Rente, sondern die Rente Ursache der Verteuerung des Produkts ist. Wenn der Preis des Produkts der Flächeneinheit des schlechtesten Bodens = P + r, so steigen alle Differentialrenten um die entsprechenden Multipeln von r, da nach der Voraussetzung P + r der regulierende Marktpreis wird.
    Wäre die Durchschnittszusammensetzung des nicht agrikolen gesellschaftlichen Kapitals = 85 c + 15 v und die Rate des Mehrwerts 100%, so wäre der Produktionspreis = 115. Wäre die Zusammensetzung des agrikolen Kapitals = 75 c + 25 v , so wäre der Wert des Produkts, bei derselben Rate des Mehrwerts, und der regulierende Marktwert = 125. Gliche sich das agrikole mit dem nicht agrikolen Produkt zum Durchschnittspreis aus (wir setzen der Kürze halber das Gesamtkapital in beiden Produktionszweigen gleich), so wäre der Gesamtmehrwert = 40, also 20% auf die 200 Kapital. Das Produkt des einen wie des andern würde zu 120 verkauft. Bei einer Ausgleichung zu den Produktionspreisen würden also die durchschnittlichen Marktpreise des nicht agrikolen Produkts über und die des agrikolen Produkts unter ihren Wert zu stehn kommen. Würden die Agrikulturprodukte zu ihrem vollen Wert verkauft, so ständen sie um 5 höher und die Industrieprodukte um 5 niedriger als bei der Ausgleichung. Erlauben die Marktverhältnisse nicht, die Agrikulturprodukte zu ihrem vollen Wert, zum ganzen Überschuß über den Produktionspreis zu verkaufen, so steht die Wirkung

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