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Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion

Titel: Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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das Handelskapital ein Teil des produktiven Kapitals ist wie Ackerbau-und Industriekapital. Weil man also sagen kann, daß der Mensch nur durch die Produktion seine Konsumtion vermitteln kann (dies muß er tun selbst ohne Leipziger Bildung) oder daß die Arbeit nötig ist zur Aneignung der Natur (was man »Vermittlung« nennen kann), so folgt daraus natürlich, daß eine aus einer spezifischen gesellschaftlichen Form der Produktion hervorgehende gesellschaftliche »Vermittlung« – weil Vermittlung – denselben absoluten Charakter der Notwendigkeit hat, denselben Rang. Das Wort Vermittlung entscheidet alles. Übrigens sind die Kaufleute ja nicht Vermittler zwischen Produzenten und Konsumenten (die letztren in der Scheidung von den erstren, die Konsumenten, die nicht produzieren, zunächst außer acht gelassen), sondern des Austausches der Produkte dieser Produzenten untereinander, sind nur die Zwischenpersonen eines Austausches, der immer in tausend Fällen ohne sie vorgeht.

    47 Herr W. Kiesselbach (»Der Gang des Welthandels im Mittelalter«, 1860) lebt in der Tat immer noch in den Vorstellungen einer Welt, worin das Kaufmannskapital die Form des Kapitals überhaupt ist. Von dem modernen Sinn des Kapitals hat er nicht die geringste Ahnung, sowenig wie Herr Mommsen, wenn er in seiner »Römischen Geschichte« von »Kapital« spricht und von Herrschaft des Kapitals. In der modernen englischen Geschichte erscheint der eigentliche Handelsstand und die Handelsstädte auch politisch reaktionär und im Bund mit der Grundaristokratie und Finanzaristokratie gegen das industrielle Kapital. Man vergleiche z.B. die politische Rolle von Liverpool gegenüber Manchester und Birmingham. Die vollständige Herrschaft des industriellen Kapitals ist erst seit Aufhebung der Kornzölle etc. vom englischen Kaufmannskapital und von der Finanzaristokratie (moneyed interest) anerkannt.

    48 »Die Bewohner der Handelsstädte führten aus reichern Ländern verfeinerte Manufakturwaren und kostspielige Luxusartikel ein und boten so der Eitelkeit der großen Grundeigentümer Nahrung, die diese Waren begierig kauften und große Mengen vom Rohprodukt ihrer Ländereien dafür zahlten. So bestand der Handel eines großen Teils von Europa in dieser Zeit im Austausch des Rohprodukts eines Landes gegen die Manufakturprodukte eines in der Industrie fortgeschrittnern Landes... Sobald dieser Geschmack sich verallgemeinerte und eine bedeutende Nachfrage veranlaßte, fingen die Kaufleute an, um die Frachtkosten zu sparen, ähnliche Manufakturen in ihrem eignen Lande anzulegen.« (A. Smith, [»Wealth of Nations«, Aberdeen, London 1848] Book III, chap. III [p. 267].)

    49 »Nun ist bei den Kaufleuten eine grosse Klage über die Edelleut oder Räuber, wie sie mit grosser Fahr müssen handeln, und werden drüber gefangen, geschlagen, geschart und beraubt. Wenn sie aber solches um der Gerechtigkeit willen litten: so wären freilich die Kaufleut heilige Leut... Aber weil solch gross Unrecht und unchristliche Dieberei und Räuberei über die ganze Welt durch die Kaufleut, auch selbst unter einander, geschieht: was ist Wunder, ob Gott schafft, dass solch gross Gut, mit Unrecht gewonnen, wiederum verloren oder geraubt wird, und sie selbst dazu über die Köpfe geschlagen oder gefangen werden?... Und den Fürsten gebürt, solch unrechte Kaufhändel mit ordentlicher Gewalt zu strafen und zu weren, dass ihre Untertanen nicht so schändlich von den Kaufleuten geschunden würden. Weil sie das nicht thun: so braucht Gott der Reuter und Räuber, und straft: durch sie das Unrecht an den Kaufleuten, und müssen seine Teufel sein: gleich wie er Aegyptenland und alle Welt mit Teufeln plagt, oder mit Feinden verderbt. Also stäubt er einen Buben mit dem andern, ohn dass er dadurch zu verstehen giebt, dass Reuter geringre Räuber sind dann die Kaufleut: sintemal die Kaufleut täglich die ganze Welt rauben, wo ein Reuter im Jahr einmal oder zwei, einen oder zween beraubt.« – »Gehet nach dem Spruch Esaie A23 : deine Fürsten sind der Diebe Gesellen geworden. Die weil lassen sie Diebe hängen, die einen Gülden oder einen halben gestolen haben; und hantiren mit denen, die alle Welt berauben, und stehlen sicherer denn alle andre, dass ja das Sprüchwort war bleibe: grosse Diebe hängen die kleinen Diebe; und wie der römische Ratsherr Cato sprach: Schlechte Diebe liegen in Thürmen und Stöcken, aber öffentliche Diebe gehen in Gold und Seiden. Was wird aber zuletzt Gott dazu

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